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Einfach. Liebe.

Einfach. Liebe.

Titel: Einfach. Liebe. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tammara Webber
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mich.
    »Hast du was Ansteckendes , oder wie?«, fragte sie mich völlig von oben herab. Ich schüttelte den Kopf. »Na ja, sich vor anderen Leuten die Lunge aus dem Leib zu husten ist nicht unbedingt attraktiv – ich meine ja nur.«
    Mein Gesicht lief knallrot an, aber dann richtete sich Benji auf und sagte an mir vorbei: »Äh, und dem halben Saal jeden Montagmorgen in allen schmutzigen Details eine erschöpfende Zusammenfassung davon zu geben, was für eine Schnapsdrossel du bist? Ist auch nicht unbedingt attraktiv . Ich meine ja nur.«
    Sie schnappte nach Luft, ein paar Leute in der Nähe kicherten, und ich biss mir auf die Unterlippe, während ich versuchte, stur nach vorn zu blicken. Zum Glück betrat in diesem Moment Dr. Heller den Raum. Die Vorlesung begann, und ich hatte wieder einmal fünfzig lange Minuten vor mir, in denen ich versuchte, Lucas’ Anwesenheit drei Reihen hinter mir und fünf Plätze weiter zu vergessen.
    »Also … noch neun Tage bis zur Abschlussprüfung.« Benji stopfte seine Sachen in seinen Rucksack und grinste mich an.
    »Mmm-hmm.«
    »Neun Tage und dann … keine Verbote mehr.« Ich verdrehte die Augen, während er übertrieben zwinkerte.
    Ich musste einfach nachsehen, ob Lucas noch im Hörsaal war. Er redete mit dem Mädchen von der Zeta- Verbindung, mit dem er schon einmal gesprochen hatte – aber über ihren Kopf hinweg huschte sein Blick zu mir.
    Benji schlenderte auf dem Weg zum Gang an ihnen vorbei, ein breites Grinsen im Gesicht. »Ich wähle die Kategorie Heiße Tutoren für 200 Dollar, Alex«, flötete er mit einer unnatürlich femininen Stimme, bevor er die Titelmelodie der Jeopardy -Quizshow zu summen be gann. Er summte sie noch immer, als er Lucas zunickte, kurz bevor er den Raum verließ.
    Ich hoffte, dass ich nicht rot angelaufen war. Lucas holte mich ein, aber keiner von uns sagte etwas, bis wir draußen waren.
    Er räusperte sich und wies mit einer Schulter auf Benjis Rücken. »Ist er, äh, weiß er es? Das mit …?« Die Stirn leicht gerunzelt, biss er sich besorgt auf die Unterlippe und den kleinen Silberring.
    »Durch ihn habe ich doch überhaupt erst herausgefunden … wer du bist.«
    »Ach ja?« Er begleitete mich zu meinem Spanischkurs, wie er es schon einmal getan hatte.
    »Ihm ist aufgefallen, wie wir … uns angesehen haben«, meinte ich schulterzuckend. »Und er hat mich gefragt, ob ich zu deinen Tutorübungen gehen würde.«
    Er schloss für einen Moment die Augen und seufzte. »Gott. Es tut mir so leid.«
    Ich wartete, in der Hoffnung, er würde mir endlich den Grund für die Landon/Lucas-Scharade erzählen. Wir schlenderten schweigend über den hügeligen Cam pus, während uns jeder Schritt meinem Kurs näher brachte. Nicht eine Wolke war am Himmel zu sehen, immer wenn wir zu einem sonnigen Fleckchen kamen, wurde uns wärmer, während wir im Schatten der Bäume und Gebäude sofort fröstelten.
    »Du bist mir schon in der ersten Woche aufgefallen«, begann er zögerlich. »Nicht nur, weil du so hübsch bist, obwohl das natürlich auch eine Rolle spielte.« Ich musste schmunzeln und sah auf unsere Füße, während wir nebeneinander hergingen. »Es war die Art, wie du dich auf die Ellenbogen aufstützt, wenn du in der Vorlesung zuhörst, wenn irgendetwas dein Interesse fesselt. Und wenn du lachst, tust du es nie, um Aufmerksamkeit zu heischen, es ist einfach – ein Lachen. Die Art, wie du dir links ständig die Haare hinters Ohr schiebst, sie aber auf der rechten Seite herunterfallen lässt wie einen Vorhang. Und wenn dir langweilig ist, wippst du mit dem Fuß und tippst lautlos mit den Fingern auf deinem Schreibpult, als würdest du ein Instrument spielen. Ich wollte dich zeichnen.«
    Wir blieben in einem Rechteck aus Sonnenschein stehen, ein gutes Stück entfernt von dem schattigen Eingang der sprachwissenschaftlichen Fakultät. »Fast im mer, wenn ich dich sah, warst du mit ihm zusammen. Aber dann, eines Tages, bist du allein in die Uni gekommen. Ich habe ein paar Mädchen vor dir die Tür aufgehalten und darauf gewartet, dass du uns einholst. Als du bei mir ankamst, sahst du erfreut aus und ein bisschen verwundert. Im Gegensatz zu den anderen Mädchen hast du nicht erwartet, dass dir irgendein Typ die Tür aufhält. Du hast mich angelächelt und ›Danke‹ gesagt. Da hat es bei mir Klick gemacht. Ich habe gebetet, dass du nie zu einer meiner Übungen kommen würdest, und nicht mit ihm. Ich wollte nicht, dass du erfährst, dass ich der Tutor bin.« Er

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