Einfach. Liebe.
sich in seinen graublauen spiegelte. »Vielleicht habe ich ihm ja mit einem Hammerfaustschlag die Nase demoliert, bevor er mir dieses ganze fiese Mumienzeug antun konnte.«
Er lachte leise, noch immer mit diesem warmen Lächeln im Gesicht, und ich neigte mich zu ihm vor wie eine Blume zum Sonnenlicht.
»Du stehst auf diese Hammerfaustschläge.«
»Vielleicht nicht ganz so sehr wie Erin auf die Eiertritte.«
Er lachte wieder und beugte sich vor, um mich auf die Stirn zu küssen, bevor er mich rasch losließ und sich umsah. Sein Lächeln schwand, und ich glaubte, ich wäre zu fast allem bereit, um es zurückzuholen. »Schickst du mir eine SMS , wenn du heute Nachmittag fertig bist?«
Ich nickte. »Mache ich.«
Ich war mir nicht sicher, was ich finden würde, als ich Lucas’ Namen am Mittwochabend googelte. Ich hoffte auf einen Nachruf, der mir einen ersten Anhaltspunkt liefern würde, und ich fand ihn. Wie so viele Nachrufe gab auch der für Rosemary Lucas Maxfield keinen Hin weis darauf, wie sie gestorben war. Kein »Anstelle von Blumen spenden Sie bitte an« mit dem Namen irgendeiner grässlichen Krankheit am Ende, die eine junge Mutter dahingerafft hatte. Ich googelte ihren Namen, ohne irgendetwas zu erwarten – aber etliche Artikel wurden angezeigt, alle acht Jahre alt. Bei den Überschriften verschlug es mir den Atem. Ich wählte eine davon aus und klickte sie an. Mein Herz pochte so heftig, dass ich die einzelnen Schläge spüren konnte – während ich wünschte, bei diesen Berichten würde es um die Mutter von irgendjemand anderem gehen. Von jemandem, den ich nicht kannte.
ZWEI TOTE BEI MÖRDER-SUIZID
Die Behörden haben die entsetzlichen Einzelheiten zu einem Mord mit anschließendem Selbstmord bestätigt, der sich am frühen Dienstagmorgen bei einem Einbruch in ein Privathaus ereignet hat. Nach Angaben der Polizei ist Darren W. Smith, ein Handwerker aus der Gegend, am Dienstagmorgen gegen vier Uhr in das Zuhause von Raymond und Rosemary Maxfield eingedrungen. Dr. Maxfield befand sich zu der Zeit auf Geschäftsreise. Nachdem er ihren Sohn in seinem Zimmer gefesselt hatte, vergewaltigte Smith Rosemary Maxfield mehrmals, bevor er ihr die Kehle durchschnitt. Todesursache war ein massiver Blutverlust aufgrund mehrerer brutaler Schnittverletzungen. Anschließend erschoss Smith sich selbst. Zu den am Tatort gefundenen Waffen gehörten ein sieben Zoll langes Jagdmesser und eine 9-mm-Pistole.
Smith gehörte zu einer Gruppe von Handwerkern, die im Sommer am Haus der Maxfields gearbeitet hatten. Ein anderer Zusammenhang zwischen Smith und den Maxfields ist nicht ersichtlich, trotz der überwachungsartigen Aufnahmen von der Familie, die die Ermittler gestern in Smiths Wohnung fanden. Die Polizei geht davon aus, dass Smith von Dr. Maxfields Abwesenheit wusste.
Da er seine Frau oder seinen Sohn am Dienstagabend noch immer nicht erreichen konnte, bat Raymond Maxfield Freunde der Familie, Charles und Cindy Heller, nach dem Rechten zu sehen. Gegen sieben Uhr abends entdeckte das Paar Rosemary Maxfield blutüberströmt in ihrem Schlafzimmer, neben Smiths Leiche, der sich mit einem Kopfschuss getötet hatte. Der minderjährige Sohn wurde ins Bezirkskrankenhaus gebracht und wegen Dehydrierung, Schock und kleinerer Verletzungen aufgrund der Fesselung behandelt, er blieb ansonsten aber unverletzt.
Heller gab an diesem Abend eine kurze Erklärung ab, in der er die Presse und die Bevölkerung bat, Maxfield und seinem Sohn etwas Privatsphäre zu lassen, um den Schock zu verarbeiten, nachdem sie ihre 38-jährige Ehefrau und Mutter auf solch entsetzliche Weise verloren hatten. »Ich war in der Armee. Special Forces. Ich habe ein paar schlimme Dinge erlebt. Aber das war das Schlimmste, was ich je gesehen habe, und ich werde es immer bereuen, meine Frau an diesem Abend mitgenommen zu haben«, erklärte Heller. Die Hellers und die Maxfields sind seit über sechzehn Jahren eng befreundet. »Rose war eine fürsorgliche Ehefrau und Mutter, eine liebevolle und wunderbare Freundin. Wir werden sie schrecklich vermissen.«
»Danke, dass Sie mich außerhalb Ihrer Sprechzeiten empfangen.« Ich holte einmal tief Luft und setzte mich, die Hände im Schoß verknotet. »Ich muss mit Ihnen über Lucas reden. Es gibt etwas, das ich über ihn wissen muss.«
Dr. Heller furchte die Augenbrauen. »Ich bin mir nicht sicher, was ich preisgeben darf. Wenn es persönlicher Art ist, sollten Sie ihn besser selbst fragen.«
Ich hatte schon
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