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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Bauch.
    »Hä?«
    »Hey, ich dachte, du bist auf Zack. Aber nur mit ›Hä‹ und
so kann ich dich als Co-Moderator nicht gebrauchen.«
    »Hä?«, brachte ich wieder nur heraus.
    Noch mal ließ er dieses schräge Sägeblattlachen hören.
    »Sind deine Eltern zu Hause?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    Mierda, jetzt will der sich doch noch über mich beschweren,
oder was?!
    »Okay. Ich war gerade in der Nähe, und da du auf meinen
Anruf nicht reagiert hast, dachte ich, ich tauche mal persönlich
bei dir auf.«
    Ich nickte. Obwohl ich nicht den blassesten Schimmer
hatte, warum eigentlich. Aber irgendwie machte er nicht
den Eindruck, als ob er mich verklagen wollte oder so was
Ähnliches. Er grinste mich total freundlich an und überhaupt:
Mann, der Typ war echt cool! Wie der eben in meinen
Groove eingestiegen war. HAMMA!
    Trotzdem stand ich immer noch wie ein Volldepp da und
brachte einfach keinen vernünftigen Satz heraus.
    Er dafür umso mehr. Voll logisch, war ja schließlich sein
Job. »Ich habe dich neulich gehört und fand dich so klasse,
dass ich dich gerne in meiner Morningshow als Gastmoderator
dabeihätte. Du hast bestimmt wegen deiner Motz-Moderation 'ne Tüte voll Stress mit einigen Leuten bekommen?!
Betrachte die Einladung also am besten als eine Art
Wiedergutmachung.«
    Wow!, dachte ich. Mehr konnte ich nicht denken. Na ja,
und sagen sowieso nicht.
    »Okay, bevor das jetzt in ein Selbstgespräch ausartet,
hier ist meine Karte. Überleg es dir und dann soll dein Vater
mich mal anrufen, ja?!« Er gab mir seine Visitenkarte und
klopfte mir zum Abschied auf die Schulter.
    Ich nickte und schob langsam die Tür zu, nachdem er
sich umgewandt hatte und die Treppe runtergehüpft war. Echt! Gehüpft! Der Mann war zwar so mächtig wie ein
Berg, aber leichtfüßig wie 'ne Gazelle.
    Thomas D hatte ausgesungen. Trotzdem rief ich laut
»YEAH!«, denn urplötzlich war mir ein genialer Gedanke
gekommen. Ich hatte die Chance, als jüngster Radiomoderator
Deutschlands entdeckt zu werden. Und das würde
bedeuten, dass ich nie wieder zur Schule müsste. Und die
Püttelmeyer würde mich auch nicht mehr ankeifen können.
Nie-nie-nie mehr!
    MEGAGENIAL!
    Außerdem würde ich irre viel Geld verdienen. So zwei
bis sieben Millionen oder noch mehr. Und mit dermaßen
viel Kohle in der Tasche könnte ich mir dann aussuchen,
wo ich in Zukunft wohnen wollte.
    Da war er endlich, der unfassbar gute Plan – und zack,
schon war das Trümmerhaus Geschichte.
    Unwillig schaute ich an der Fassade meines persönlichen
Albtraums empor und verfluchte den Tag, an dem Linda
diese Bruchbude entdeckt hatte.
    Ein Atemhauch pfiff in meinen Nacken. Erschrocken
drehte ich mich um.
    Es war Wutz.
    »Hi, Rick. Schön, dass du dich auch mal hier blicken lässt.
    Willst du dir dein neues Zuhause anschauen? Die Umbauarbeiten
gehen wirklich rasant voran.«
    »Lass mich in Ruhe«, brummte ich und deutete auf unser
Auto, das mein Vater am Straßenrand geparkt hatte. »Ich
will zu Pa.«
    Wutz grinste mich treudoof an. »Bist du etwa immer
noch stinkig auf mich?«
    Ich zuckte mit den Schultern und wollte weggehen. Ich
hatte keine Lust, mit Wutz zu reden. Und mit Pa wollte
ich eigentlich auch nur reden, weil er Morgenmän Franky
anrufen sollte. Und zwar SOFORT! Freiwillig war ich bestimmt
nicht mit dem Rad durch die halbe Stadt zum Trümmerhaus
gefahren.
    Aber Wutz, der Blödmann, wollte mich nicht gehen lassen.
Er legte den Arm um mich und versuchte, mich mit
sich zu ziehen.
    »Komm, wir sprechen uns jetzt aus!«, sagte er. »Rick, ich
möchte doch nur, dass alle zufrieden sind. Das musst du
verstehen …«
    »Lass mich!«, rief ich, riss mich los und boxte ihm gegen
den Unterarm.
    Eines der oberen Fenster wurde aufgezogen. »Hey, was
macht ihr denn da?«, erkundigte sich Linda.
    »Wutz lässt mich nicht zu meinem Vater!«, rief ich so
verzweifelt wie möglich.
    Ein Fenster daneben brüllte Mary: »Wutz! Jetzt ärgere
Rick doch nicht!«
    Wutz verzog das Gesicht und seufzte tief. Dann ließ er
mich los und verschwand kopfschüttelnd im Inneren des
Hauses.
    Okay, vielleicht hatte ich mich da gerade ein bisschen
kindisch verhalten … aber das war mir im Augenblick
schnurzegal.
    Mit einigem Sicherheitsabstand folgte ich Wutz. Drinnen
wurde ich von einem ohrenbetäubenden Lärm empfangen.
Überall hämmerten, sägten und bohrten Handwerker
herum. Ich schob mich zwischen ihnen hindurch, um zu
den oberen Stockwerken zu gelangen.
    Die Treppe knarrte bedrohlich unter mir, als

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