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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Sternenhimmel.
    Sternenhimmel? Warum sah ich einen Sternenhimmel? War es etwa schon Nacht?
    Kurze Zusammenfassung für mich: Ich bin in den Brunnen
gefallen. Dabei habe ich mir was gebrochen. Hundertpro
muss das so sein, weil es echt abartig schmerzt. Als
ich reingeflogen bin, war es noch hell. Jetzt ist es dunkel. Nacht. Sonst wäre ja kein Sternenhimmel da.
    »HILFE! HALLO! HÖRT MICH DENN NIEMAND?«, schrie ich so laut, wie ich konnte.
    Aber es war keiner da, um mich zu retten.
    Jetzt war es dann wohl doch an der Zeit, 'ne Runde zu
heulen.
    Denn so mutig und tapfer wie ich mir sonst auch vorkam,
jetzt fühlte ich mich ganz klein.
    Keine Ahnung, wie lange ich schluchzend und bibbernd
vor Kälte im Brunnen hockte und mich selbst bemitleidete. Auf jeden Fall hörte ich damit auf, bevor mir das Tränenwasser
im Brunnen am Ende noch bis zum Hals steigen
konnte.
    Immerhin war ich Rick, der gefährlichste Eishockeystürmer
der Young Indians. Ich gab nicht auf. Selbst dann
nicht, wenn alle geschlagen waren.
    Mit Sicherheit vermissten Pa und Wutz mich schon. Vielleicht
suchten sie mich ja sogar? Bestimmt taten sie das!
    Ich stellte mir vor, wie die beiden seit Stunden verzweifelt
durch die Gegend irrten, während Mary und Linda
heulend in der WG neben dem Telefon wachten, weil ich ja
auch entführt worden sein konnte.
    Finn kam in dieser Vorstellung allerdings nicht vor. Deshalb
wunderte ich mich ein wenig, als ich plötzlich seine
Stimme hörte.
    Er grummelte sich irgendwas in den Bart, was ich nicht
verstand. Aber das Gebrumme kam eindeutig von ihm.
    »Finn?«, rief ich. »Finn, bist du das?«
    Schlagartig herrschte Stille.
    »Finn, hey, Finn. Ich bin hier!«
    Noch mehr Stille!
    Verflixt, hatte ich mir das nur eingebildet?
    Vielleicht litt ich ja unter Halluzinationen? Schließlich
hatte ich keinen Plan, wie lange ich schon hier unten
hockte. Möglicherweise war ich mehrere Tage besinnungslos
gewesen. Vielleicht sogar Wochen? Ähm … wie lange
kann ein Mensch eigentlich ohne Essen und Trinken überleben?
    »Hör auf mit dem Mist! Auf so ein blödes Versteckspiel
hab ich echt keine Lust!«, motzte es von oben.
    Doch keine Halluzination! Ich atmete auf.
    »Ich bin hier unten. Im Brunnen. Du musst mir helfen!«,
rief ich.
    »Rick? Vergackeierst du mich auch nicht?« Finns Stimme
hörte sich ziemlich verunsichert an.
    Ich gab noch mal alles, bevor Finn sich am Ende verdünnisierte und ich weiter in diesem Loch hausen musste.
    »Bitte, Finn! Das ist kein Spaß! Ich bin in den Brunnen gefallen
und stecke fest.«
    Wieder war es absolut ruhig, und ich dachte schon, Finn
hätte beschlossen, mich für immer hier unten schmoren zu
lassen – quasi als »späte Rache«. Aber dann war er plötzlich
genau über mir. Seine Umrisse verdeckten den Sternenhimmel.
    »Auweia, wie ist das denn passiert?«
    »Das ist doch jetzt egal«, krächzte ich. Ich brauchte zwar
seine Hilfe, aber deswegen musste ich ihm ja nicht gleich
alles auf die Nase binden. »Hol die anderen! Die sind sicher
in der Nähe und suchen nach mir, oder?!«
    »Nö, die sind alle im Haus und arbeiten«, erwiderte Finn
verdattert.
    Ich schluckte. Das war's. Sie hatten mich also schon aufgegeben.
Seit Tagen saß ich in diesem hinterhältigen Erdloch
fest – verharrte ohne Wasser und Brot und hoffte auf
Rettung. Dabei hatte meine Familie mich längst abgehakt.
    Wie megafies. Wahrscheinlich waren die sogar froh, mich
los zu sein! Klar doch, ich war ja schließlich ein Rotzbengel ,
der ihnen das Leben zur Hölle machte.
    »Dann ruf die Feuerwehr oder so«, flehte ich Finn an und
merkte selbst, dass sich meine Stimme verdammt nach
Heulen anhörte.
    Oben polterte es. Finn schien gegen die Holzabdeckung
getreten zu sein, denn er fluchte: »Aua. Blödes Brett. Verflixt,
ist das dunkel hier.«
    Er legte sich flach auf die in der Mitte eingebrochene
Brunnenabdeckung. Dabei lösten sich ein paar Erdklumpen
und regneten auf mich herab.
    Plopp, plopp und plopp trafen sie mich auf den Kopf und
ein besonders dicker landete sogar direkt auf meiner Nase.
    Ich duckte mich und presste mein Gesicht auf die Brust.
    Mein Herz begann, wie ein Presslufthammer zu schlagen.
    »Rick«, rief Finn heiser, »ich zieh dich hoch! Los, streck
mir deine Hände entgegen!«
    Dreimal hochgewürgter Vogelschleim, Blassbacken-Finn
wollte unbedingt den Helden spielen. Seitdem er Wing
Tsun lernte, litt er anscheinend unter größenwahnsinniger
Selbstüberschätzung.
    »Nein!«, meckerte ich. »Das schaffst du

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