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Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3

Titel: Einfach mal die Schnauze halten! - Rick ; Bd.3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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ich einen
ersten Fuß daraufsetzte. Nach der vierten Stufe schaute
ich mich zu den Handwerkern um. Aber keiner von denen
machte Anstalten, mich am Weitergehen zu hindern.
    Okay, wenn das morsche Teil Mary ausgehalten hat,
dann mich ja wohl erst recht, sprach ich mir selbst Mut zu.
    Kaum war ich oben angekommen, stieß Mary einen grellen
Schrei aus.
    »Wie schön!«, freute sie sich, als ob ich gerade von einer
mehrjährigen Nordpol-Expedition zurückgekehrt wäre.
    »Rick schaut sich sein neues Zuhause an.«
    »Nö«, murmelte ich abweisend. »Wollte nur mit Pa sprechen.
«
    Linda legte mir eine Hand auf die Schulter und lächelte.
    »Er ist ganz oben.«
    Ich stöhnte auf und schleppte mich auch noch die nächste
gefährlich knarrende Treppe hinauf.
    Auf dem Dachboden standen Pa und Wutz mit dem Rücken
zu mir und tuschelten miteinander. Ich empfand es
als Sinnbild des Verrats. Die miesen Pläneschmieder! Pa,
der sich von seiner Trulla belabern lassen hatte, und Wutz,
der uns loswerden wollte.
    Ich räusperte mich.
    Die beiden drehten sich um. Pa grinste.
    »Hey, hast du es dir doch anders überlegt?!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich wollte dich nur was fragen.
«
    »Okay«, sagte Pa gedehnt. »Schieß mal los.«
    Ich schnaufte leise und warf Wutz einen bösen Blick zu.
    »Können wir unter vier Augen sprechen?«
    Pa hob leicht irritiert die Schultern. »Von mir aus. Dann
lass uns runtergehen.«

    Kaum waren wir aus dem Haus, ratterte Pa auf einmal
wie ein Traktor seine Gartengestaltungspläne runter. Er
schien total vergessen zu haben, dass ich ihm eigentlich
etwas Dringendes sagen musste.
    »Dahinten ist ein halb zugeschütteter Brunnen«, er deutete
mit der Hand auf einige Bretter, die ein gutes Stück von uns entfernt am Boden lagen. »Den möchte ich restaurieren
und nebenan ein kleines Gewächshaus aufstellen.«
    Ich seufzte genervt, aber mein Vater war nicht zu bremsen.
Er faselte was von einem Kaninchengehege, einem
Gartenhäuschen, irgendwelchen Holzbänken und einem
Grillplatz. Und natürlich hatte Verräter-Wutz vor, das alles
mit ihm zu bauen. Damit wir auch ja nie mehr zu ihm in die
Wohnung kommen mussten!
    Als Pa auch noch von einem Baumhaus für Finn und
mich anfing, fiel ich ihm aufgeregt ins Wort: »Ich wollte
dich fragen, ob du mal bei ffn anrufen kannst. Morgenmän
Franky war bei uns. Er möchte, dass ich zu ihm in die Morningshow
komme. Als Gastmoderator.«
    Meinem Vater entglitten die Gesichtszüge.
    »Hast du 'nen Knall?!«
    Ähm … wie bitte?
    »Nicht dass ich wüsste«, murmelte ich und schluckte
schwer.
    »Was willst du denn diesmal über den Sender schicken?«
An Pas Hals wurden erste Anzeichen eines Feuerquallenmusters
sichtbar. »Dass du gerne mal mit Anlauf in Frau
Püttelmeyers Ackergaulhintern treten würdest?!« Wild
gestikulierend lief er auf und ab. »Damit ich anschließend
wieder bei ihr antraben darf? Mann, hat das Spaß gemacht,
sie davon zu überzeugen, dass ein Schulverweis vielleicht
doch ein wenig übertrieben sei.«
    Auweia. Jetzt drehte er durch. Eindeutig zu viel vegetarisches
Essen. Oder es lag am Baustaub? Vielleicht hatte er in den letzten Tagen auch einfach zu viel chemische
Dämpfe geschnüffelt?!
    »Heißt das ja oder nein?«, fragte ich und zog sicherheitshalber
schon mal den Kopf ein.
    Pas Halsschlagader trat hervor, und dann brüllte er so
laut »NEIN!!!«, dass ich sein Zäpfchen im Hals vibrieren
sehen konnte.
    Hinter uns krachten ein paar Dachziegel scheppernd zu
Boden. Wir fuhren herum und sahen gerade noch, wie einer
der Dachdecker fast hinterhergesegelt wäre. Zum Glück
bekam er im letzten Moment eine Trittstufe zu fassen.
    Mary riss das Fenster auf und rief besorgt: »Gibt es Verletzte?
«
    »Alles roger«, krächzte der Mann und presste sich die
freie Hand auf die Brust.
    Pas Herz hatte anscheinend auch für ein paar Schläge
ausgesetzt, denn er pumpte wie ein Frosch, der die Backen
aufbläst. »Alles okay?«, rief er dem Dachdecker mit dünnem
Stimmchen zu.
    Der nickte und setzte dann seine Arbeit fort.
    Aufatmend stampfte mein Vater ins Haus zurück. Mich
beachtete er gar nicht mehr.
    Na, vielen Dank auch!
    Ich blieb unentschlossen im Garten stehen und schaute
mich um. Als ich nach rechts blickte, starrten mich zwei
Glasbausteinaugen an.
    El Misto! Kittelmän!
    So wie der gaffte, hatte er ebenfalls Radio gehört.
    »Junge«, brummte er über den Gartenzaun. »Machst
deiner Familie das Leben ganz schön schwer.«
    Jackpot! Jetzt durfte ich mir von dem

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