Einfach sexy
dann auch abreiste?
Der Gedanke traf sie völlig unvermittelt.
Hektisch überlegte sie. Natürlich würde Jesse nicht bleiben, sondern wieder fortgehen. Damit musste sie ständig rechnen.
Leise schloss sie die Tür und ging zurück in die Küche. Mit Jeans und T-Shirt bekleidet, stand Jesse vor dem Tresen und starrte nach draußen in die Dunkelheit. Schweigend verharrte Kate und betrachtete ihn eine Weile.
Kurze Zeit später drehte er sich um. Wortlos umklammerte er den Rand der Spüle und lehnte sich dagegen. Sinnlich und gleichzeitig irritiert glitt sein Blick über Kate.
»Du bist lange auf, selbst für deine Verhältnisse«, sagte er, seine Stimme rau und verführerisch.
»Es ist noch nicht so spät.«
Im Flur schlug eine Uhr. Es war zwei Uhr morgens.
»Na ja, vielleicht doch.«
Er stieß sich von der Spüle ab und trat auf sie zu. Ihr Herz setzte kurz aus, bevor es in ihrer Brust zu explodieren drohte. Ihr Puls raste, und ihre Handflächen schwitzten, und Kate war froh, dass sie einen Bademantel über ihrem Nachthemd trug.
Sie brachte keinen Ton heraus und stand da wie gelähmt. Er trat vor sie hin, sein Blick glitt zu ihren Lippen und dann tiefer.
Ihre Brustspitzen prickelten unter seinem Blick und wurden fest, als fieberten sie seiner Berührung entgegen.
Als Jesse eine Hand ausstreckte und mit den Fingerspitzen über ihr Schlüsselbein zu ihren Armen glitt, fiel Kate schmerzhaft wieder ein, warum sie noch nicht im Bett lag.
»Autsch.«
»Was hast du?«
»Ach, nichts.«
»Immer dieses Ach nichts . Hast du das von Travis gelernt?«
Unwillkürlich musste sie lächeln. »Also gut, wenn du es unbedingt wissen willst, ich habe einen Sonnenbrand.«
Er trat einen halben Schritt zurück, und sie atmete auf. Zumindest, bis er an dem Verschlussband ihres Bademantels zupfte.
»Was machst du da?«, fragte sie schrill.
»Ich ziehe dir den Bademantel aus.«
16
M einen Bademantel?«, stammelte sie.
Statt einer Antwort streifte er den Stoff behutsam von ihren Schultern und enthüllte schmerzhaft gerötete Haut. »Es ist zu heiß für einen Bademantel.«
Er sah, wie sie lustvoll erschauerte, in ihrer braunen Iris funkelten grüne Pünktchen. Ihr Atem ging flacher. Instinktiv versuchte sie, ihre Blößen zu bedecken, während sein Finger über die unversehrte helle Haut und zu ihrem Brustansatz glitt, verborgen unter ihrem schlichten Nachthemd.
Sie war bezaubernd schön und verletzlich. Mit jedem Tag begehrte er sie mehr. Sein Körper verzehrte sich nach ihr. Aber sie sollte sich ihm bedingungslos hingeben, deshalb wollte er sie zärtlich umwerben.
Der Gedanke jagte ihm einen wollüstigen Schauer über den Rücken. Er hatte sich immer genommen, was er begehrte. Doch Kate sollte erst einmal ihr eigenes Begehren akzeptieren. Obwohl sie sich ungebunden und modern gab, war sie im Grunde ihres Herzens eine zurückhaltende Frau.
Er ahnte, dass sie hin- und hergerissen war. Und er würde sie behutsam an die körperlichen Wonnen heranführen, die noch vor ihnen lagen.
»Lass mich mal deinen Sonnenbrand untersuchen.« Er nahm ihre Hand und streichelte behutsam den Puls an ihrem Armgelenk.
»Meinen Sonnenbrand?«, versuchte sie, sich aus der Situation zu lavieren und wollte den Bademantel wieder fester um ihre Schultern ziehen.
Er lächelte ihr aufmunternd zu. »Ja, deinen Sonnenbrand. Was hast du denn gedacht?«
Sie biss sich auf die Lippe, protestierte aber nicht, als er ihre Hände fortzog. Dann ließ sie sie sinken, und diese kleine Geste war wie ein Vertrauensbeweis. Jesse war richtig stolz auf sich. Erstaunlich, aber Kate brachte ihn dazu, sämtliche Gedanken auszublenden und sich ausschließlich auf sie zu konzentrieren.
Sie zuckte schmerzvoll zusammen, als er den Bademantel erneut auseinander schob.
Ihre Haut war stellenweise stark gerötet. »Ich habe schon Schlimmeres gesehen, aber es tut sicher weh. Ich habe eine entsprechende Salbe dabei.« Behutsam legte er den Bademantel wieder um ihre Schultern und zog sie durch die Hintertür am Pool vorbei zum Gästehaus.
Kate blieb im Wohnraum stehen, während Jesse ins Bad strebte. Den Bademantel fest zusammengerafft, verschränkte sie die Arme vor der Brust. Sie hörte, wie er in einem Schrank herumkramte.
»Wo bleibst du denn?«, rief er.
»Ich dachte, du würdest die Salbe mitbringen.«
»Ich tu dir schon nichts, Kate.«
Kate zog eine Grimasse. »Hoffentlich.«
Als sie das Bad betrat, wollte er ihr kommentarlos den Bademantel ausziehen.
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