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Einfach sexy

Einfach sexy

Titel: Einfach sexy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Linda Francis
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blickten einander erwartungsvoll an und atmeten geradezu erleichtert auf, als sie den schwarzen Jeep wahrnahmen.
    »Es ist Jesse.«
    »Na endlich.«
    Es fehlte nicht viel, und Kate wäre hinter Travis nach drau ßen gestürzt. Stattdessen blieb sie vor der Küchenspüle stehen und zwang sich zur Ruhe. Sie hoffte, dass sie falsch lag und mit Jesse alles okay war.
    »He, Jesse!«, rief der Zwölfjährige, als er durch das Gartentor schoss.
    Jesse blieb stehen und sah zum Haus. »Hallo, Travis«, begrüßte er den Jungen.
    Kate sah ihn durch das Fenster. Er riss sich die Golfmütze von den schweißverklebten Haaren, und der leuchtend weiße Streifen auf seiner Stirn hob sein sonnenverbranntes Gesicht noch mehr hervor. Seine Miene war so dunkel wie der Gewitterhimmel.
    Travis rannte durch den Garten zu ihm.
    Kate verstand nur ein paar Wortfetzen, zumal der auffrischende Wind durch die belaubten Äste rauschte. Travis redete wohl von dem noch unvollendeten Baumhaus, weil beide nach oben schauten.
    Kate drückte die Fliegentür auf und trat ins Freie. Jesse stockte mitten im Satz und sah zu ihr. Seine Miene wurde noch verschlossener.
    »He«, sagte sie leise.

    Jesse schob die Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans. »He.«
    Travis machte es ihm nach. »Ich habe Jesse eben erklärt, dass wir das Baumhaus absichern müssen, sonst reißt der Sturm es womöglich noch herunter.«
    Wie zum Beweis jagte eine Windböe durch die Zweige, und die Holzbretter knarrten bedenklich. Fast wie damals, als der Sturm etwas zerstört hatte, an dem Kate sehr hing.
    »Wann hast du Zeit?«, erkundigte sich Travis bei Jesse. »Am besten machen wir es bald. Morgen können wir natürlich nicht daran arbeiten. Da hast du ja dein Spiel.«
    Das Holz knackte wieder, aber Jesse reagierte nicht.
    Travis musterte ihn mit eindringlicher Skepsis. »Du wirst doch spielen, oder?«
    Der Junge hatte das ausgesprochen, was Kate heimlich dachte. Eigentlich rechnete sie damit, dass Jesse mit einem wegwerfenden »Aber sicher« antworten würde.
    »Travis, es tut mir Leid, aber ich werde nicht spielen.«
    Der Wind fegte über den Hof und durch das Baumhaus, dessen Balken ächzten.
    »Was?«, stammelte Travis.
    »Ich muss morgen früh abreisen. Es hat sich so ergeben.«
    Kate hielt vor Schreck den Atem an. Jesse fixierte sie. »Tut mir Leid, dass ich dich so spät informiere.«
    Tausend Fragen schossen ihr durch den Kopf. Wie konnte er Travis nur so enttäuschen? Oder El Paso? Von den Auswirkungen auf das aktuelle Turnier ganz zu schweigen.
    »Ging dummerweise nicht anders«, setzte er hinzu.
    Travis blickte maßlos verständnislos drein. »Ich muss gehen«, sagte er mit gepresster Stimme.
    »Travis.« Jesse stellte sich ihm in den Weg. »Es tut mir echt Leid, T.«
    »Kein Problem. Aber ich muss jetzt wirklich weg. Lena wartet schon auf mich.«

    Bevor Jesse noch etwas sagen konnte, schnellte der Junge herum, damit man seine Tränen nicht sah, und lief weg. Der Knall des zufallenden Gartentors vermischte sich mit dem heulenden Wind.
    Kate und Jesse standen für Augenblicke schweigend, dann strebte Jesse fluchend zum Gästehaus.
    »Jesse!«, rief sie und folgte ihm. »Was ist los mit dir?«
    Er ging weiter, doch bevor er das Cottage betreten konnte, schnitt sie ihm den Weg ab.
    »Was ist mit dir?«, wollte sie wissen.
    Er fuhr mit seinen Händen durchs Haar und funkelte sie an. »Nichts, absolut nichts«, brüllte er aufgebracht und schob sich an ihr vorbei ins Cottage. In diesem Moment zerriss ein Blitz den Himmel.
    Wie benommen stand Kate da. Es begann zu regnen, der Sturm wütete stärker, bis das erste herausgerissene Brett vom Baumhaus in das sattgrüne Sommergras hinabstürzte.
    Sich selbst aufrüttelnd, folgte sie Jesse und warf die Tür hinter sich zu. Dann zählte Kate bis zehn. »Verdammt noch mal, Jesse, rede jetzt endlich mit mir.«
    Er wirbelte herum und fixierte sie. »Was gibt es da zu reden? Ich bin nach El Paso zurückgekommen, um an meinem Spiel zu arbeiten, und habe alles andere getan, nur nicht das.«
    »Du beschäftigst dich doch seit zwei Wochen mit nichts anderem als Golf.«
    »Das würde ich zwar gern, aber ich denke nur noch an dich.« Er trat einen Schritt auf Kate zu.
    Obwohl sie ihn seit ihrer Kindheit kannte, klingelten in Kate sämtliche Alarmglocken, dass er für sie eine Gefahr darstellte, und sie zuckte unmerklich zusammen. Als er noch einen Schritt näher trat, wich sie zurück. Einfach dazustehen und ihn von sich schieben zu

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