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Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
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ihm eine Lehre sein, sich in der Rolle des "neuen Mannes" zu versuchen.
    Was soll's? dachte er und blickte verstohlen zurück. Das kleine Wortgefecht mit ihm hatte ihr wahrscheinlich mehr geholfen, als es sein wohl gemeintes Mitgefühl getan hätte. Ihre Wangen hatten wieder Farbe bekommen, und ihre Augen funkelten.
    "Schon besser", brummte er zufrieden.
    Janey hatte gerade zweimal in ihr Sandwich gebissen, als Vic drei Worte ausstieß, bei denen ihr die Ohren glühten.
    Sie schaute neugierig auf. Sein Blick war auf die Straße gerichtet. "Was ist los?"
    "Die Bauherren", sagte er dramatisch. "Was für ein Tag!"
    "Haben Sie etwas gegen diese Bauherren?" fragte sie vorsichtig.
    "Nicht gegen diese, sondern gegen alle."
    "Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen."
    "Diese Leute, die da auf uns zukommen mit ihrem verträumten Lächeln und..." Er spähte genauer. " . . . und zwei Babys unter dem Arm, diese Leute wollen ihren Traum anschauen, verstehen Sie? Andererseits haben sie höchstwahrscheinlich noch nie eine solche Summe Geldes ausgegeben wie für dieses Haus."
    Janey begriff immer noch nicht, worauf er hinauswollte. "Und?" 
    "Träume und schlechte Nerven, eine lausige Kombination", brummte Vic.
    "Warum?"
    "Gewöhnlich fängt sie an: Oh, die Küche ist aber viel kleiner, als ich es mir vorgestellt habe. Könnten Sie nicht diese Wand versetzen? Könnten Sie im Bad nicht ein Oberlicht einbauen? Wäre ein Erkerfenster im Wohnzimmer nicht hübscher? 
    Und dann macht er weiter: Könnten wir nicht eine Doppelgarage bauen? Ware es nicht möglich, den Keller auszubauen . . ."
    "Vic" Janey lachte. "Sie ereifern sich wegen nichts!"
    "Ich ereifere mich nicht", widersprach er beleidigt. "Und es geht keineswegs um nichts. Es geht um Zeit und . . ."
    "Geld", ergänzte sie verächtlich.
    "Hören Sie, es wäre traumhaft, wenn wir in einer Welt lebten, in der Geld nichts bedeutete. Leider sieht die Wirklichkeit anders aus. Wenn Ihnen das nicht passt, sollten Sie Missionarin werden, aber verschwinden Sie von meiner Baustelle!"
    "Ich weiß, dass Sie das nicht ernst meinen. Sie sind bloß nervös.".
    "Ich bin nie nervös", entgegnete er scharf. "Nur leider erwarten die Leute immer, dass so ein verdammtes Haus bestimmte Gefühle in ihnen bewirkt. Sie glauben, dass dieses Haus sie glücklich machen wird. Und raten Sie mal, wem sie die volle Schuld geben, wenn sie herausfinden, dass es nicht so ist? Wenn sie vorher unglücklich waren, werden sie es auch in dem neuen Haus sein, und auch ein Dutzend Oberlichter im Bad können daran nichts ändern."
    "Nun, diese dort sehen jedenfalls nicht unglücklich aus, sondern sehr nett", sagte Janey. Lächelnd beobachtete sie, wie der junge Vater sich abmühte die beiden strampelnden Babys, die etwa achtzehn Monate alt sein mochten, den Hang hinaufzutragen. "Ich werde sie herumführen, okay?"
    "Okay?" wiederholte Vic ungläubig. "Okay? Wenn Sie das tun würden, dann . . ."
    "Dann nennen Sie mich nie wieder Zwerg oder Wicht?" 
    "Das ist ein hoher Preis."
    "Hallo, Vic." Die junge Familie war inzwischen oben angekommen, und der Mann begrüßte Vic erwartungsvoll.
    "Abgemacht!" schlug Vic in seiner Verzweiflung ein und wandte sich den Bauherren zu. "Dave, Caroline, das ist Janey Smith. Sie wird Sie herumführen." Sein Blick fiel auf die beiden Babys, und erfühlte sich anscheinend verpflichtet, irgendetwas Höfliches zu bemerken. "Nett, die Kleinen", brummte er und ging davon.
    Was für ein Diplomat. dachte Janey belustigt.
    Das Paar sah Janey so erstaunt an, dass ihnen Vic's fehlendes diplomatisches Geschick vermutlich völlig entgangen war.
    "Sie arbeiten an unserem Haus?" fragte Dave, als befürchte er, sein neues Haus könne im Schlaf über ihm zusammenbrechen.
    "So musst du das wirklich nicht sagen", tadelte ihn seine Frau sofort.
    "Kann ich Ihnen eins der Kinder abnehmen?" fragte Janey und streckte die Arme aus.
    "Ach ja, danke. Caroline soll in ihrem Zustand nicht schwer tragen." Dave errötete vielsagend und sichtlich erfreut.
    "Meinen Glückwunsch!" Janey nahm ihm eines der Babys ab.
    Sie kitzelte den kleinen Jungen unter dem Kinn, dass er lachte, und setzte ihn sich auf die Hüfte. "Ich arbeite auf dieser Baustelle als Zimmermannsgehilfin. Es macht mir Spaß, und ich bin gut."
    "Das wollte ich auch nicht bezweifeln", warf Dave entschuldigend ein. "Ich war nur ein wenig überrascht."
    "Und ich finde es wunderbar", sagte Caroline.
    "Danke. Vic muss übrigens die Anlieferung der Dachbalken

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