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Einfach sueß, diese Janey

Titel: Einfach sueß, diese Janey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinn Wilder
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Schultern. Was nun? Was sollte sie tun?
    "Morgen, Vic."
    "Hi, Cal. Wir sollten heute besser ganz genau hinschauen."
    Er und Cal waren beide in der Gegend aufgewachsen. Zwar waren sie nie enge Freunde geworden, aber sie respektierten und mochten sich.
    "Warum? Ich wollte eigentlich kaum einen Blick darauf werfen, Vic. Ich weiß doch, dass Sie gute Arbeit leisten."
    "Mag sein, aber ich hatte in den letzten Tagen ein paar ernste Fälle von Vandalismus. "Deshalb überprüfe ich jeden Morgen den ganzen Bau und möchte lieber sichergehen, dass ich nichts übersehen habe."
    Vic erzählte es ihm, und Cal pfiff überrascht. "Das klingt schon ziemlich ernst. Werden Sie die Polizei verständigen?."
    "Wenn es noch mal passiert, ja. Aber wer weiß? Vielleicht war es einfach nur Pech."
    "Möglich." Cal schaute zur Baustelle und lächelte ein wenig schadenfroh. "Wie ich sehe, ist das Mädchen immer noch da?"
    "Yeah." Aus irgendeinem Grund ärgerte es Vic jedesmal, wenn jemand Janey ein "Mädchen" nannte. Es kam ihm so vor, als seien alle blind für die wahre Bedrohung, mit der er zu kämpfen hatte. War es denn wirklich so schwer, zu sehen, dass er sich mit diesem zierlichen kleinen Geschöpf eine temperamentvolle, heißblütige Frau eingehandelt hatte, die seine Baustelle gründlich auf den Kopf stellte?
    "Dann müssen Sie wohl bezahlen, Vic. Sie haben zehn Dollar darauf gesetzt, dass Sie die Kleine in einer Woche los sind."
    "Wie wär's mit doppelt oder nichts?"
    "Nein, das Risiko ist mir zu groß. Sie sieht jetzt ziemlich fertig aus." Bei Cals Bemerkung regte sich in Vic eine Mischung aus Besorgnis und Wut. Er verspürte große Lust, mit diesem Zahnarzt ein paar Worte unter vier Augen zu wechseln.
    Zerstreut zog er seine Brieftasche und reichte Cal zehn kleine Scheine. Im Grund konnte er froh sein, dass Cal seine neuerliche Wette nicht angenommen hatte. Vic hätte sie wieder verloren.
    Es war eine Sache, sich mit Janey anzulegen, wenn sie vor Streitlust und Temperament übersprühte. Doch es wäre ihm unfair erschienen, sie heute zu schikanieren, da sie niedergeschlagen und bedrückt wirkte und eine unausgesprochene Traurigkeit in ihren Augen lag.
    Wenn du sie wirklich loswerden wolltest, würdest du nicht zögern, ihr gerade jetzt den entscheidenden Schlag zu versetzen, spottete eine innere Stimme.
    Das wäre nicht mannhaft, brachte Vic sie zum Schweigen und versuchte, Janey aus seinen Gedanken zu verdrängen. Doch bis zur Kaffeepause hatte er es noch nicht geschafft.
    Er gesellte sich zu Clarence und fragte beiläufig: "Was ist heute mit Janey los? Hatte sie Krach mit ihrem Zahnarzt?"
    "Sie sagt, ihr Dad is' krank, und das macht sie traurig."
    Clarence warf einen mitfühlenden Blick in Janeys Richtung.
    Erst bei den Worten des Bauarbeiters wurde Vic klar, wie sehr er sich gewünscht hatte, sie hätte sich ernsthaft mit ihrem Verlobten entzweit. Dass sie statt dessen Kummer wegen ihres kranken Vaters hatte, berührte ihn mehr, als ihm lieb war. Am liebsten wäre er zu ihr gegangen und hätte sie in die Arme genommen, damit sie sich an seiner Brust ausweinen konnte.
    Ein seltsames Gefühl durchzuckte ihn. Eine Art Ahnung, als habe er genau das gleiche schon einmal, an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit, empfunden. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Nichts ist mehr wie zuvor, seit sie auf meiner Baustelle aufgetaucht ist, dachte er unglücklich. Und manchmal glaubte er, dass es nie wieder so sein würde.
    Als Janey aufblickte und Tuffy auf sich zukommen sah, beschlich sie neben der Erleichterung über seine Rückkehr auch ein wenig Furcht. Er war tags zuvor so zornig davongestürmt.
    Der kleine drahtige Mann blieb schweigend vor ihr stehen und sah sie aus kühlen blauen Augen forschend an.
    "Guten Morgen", sagte sie nervös.
    Wortlos griff er in seine Hemdtasche und zog einen sorgsam gefalteten Zettel hervor, den er Janey reichte.
    Was konnte das sein? Ein schriftliches Geständnis? Janey klappte den Zettel auf, der, wie sie bemerkte, völlig unpassenderweise hellrosa war, und las, was dort in einer sauberen, unverkennbar weiblichen Handschrift geschrieben stand.
    "Thomas fällt es sehr schwer, mit Leuten zu sprechen, die nicht zur Familie gehören. Er ist sprachbehindert."
    Lange blickte sie auf den Zettel. Welchen Mut musste es diesen Mann vor ihr gekostet haben, jemanden zu bitten, diese kurze Nachricht für ihn zu schreiben, anstatt einfach davonzugehen und nicht wiederzukommen. Schließlich holte sie tief Luft und sah

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