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Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verrückt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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dieser Julia Boudreaux gab es nur zwei weitere Personen in dem Sender, die eine Rolle spielten. Kate Bloom hatte kürzlich den Golfstar Jesse Chapman geheiratet, und nach allem, was er erfahren hatte, war das Paar über alle Maßen verliebt und miteinander beschäftigt. Auch sie würde Sterlings Meinung nach kein Problem darstellen.
    Die einzige Unbekannte war die Geschäftsführerin des Senders. Chloe Sinclair. Den Berichten nach war sie intelligent und ausgebufft, und sie könnte sich vielleicht wehren. Aber er hatte keinen Zweifel daran, dass er mit ihr klarkommen würde. Nicht lange, und sie würde ihn anbetteln, den Sender zu übernehmen.
    »Betty, sagen Sie Mel, er soll die Pressemitteilung zurückhalten, bis er von mir hört. Bis zum Mittag müsste ich alles abgeschlossen haben. Spätestens bis heute Nachmittag.«
    »Wird erledigt.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Ihre Mutter hat angerufen.«
    Was ihm den anderen Grund in Erinnerung rief, warum er in den westlichsten Teil von Texas gereist war.
    Sein Bruder. Ben Prescott. Das schwarze Schaf der Familie.
    Er hörte, dass seine Sekretärin zögerte, aus gutem Grund, denn der jüngste Prescott hatte ihm nichts als Kopfzerbrechen bereitet. Wüste Parties. Diverse Frauen von zweifelhaftem Ruf. Aber die schlimmste von Bens Sünden-jedenfalls in den Augen ihrer Mutter – hatte mit seiner Berufswahl zu tun. Polizeidienst. Seiner Mutter war es ein Gräuel, dass ihr jüngster Sohn jederzeit getötet werden konnte.
    »Sie hat gefragt, ob Sie in letzter Zeit Ihren Bruder gesehen haben«, erklärte Betty.
    »In Wirklichkeit möchte sie nur wissen, ob er eingewilligt hat, nach Hause zu kommen.«
    »Das möchte ich auch glauben, Sir.«
    Sterling zügelte seine aufsteigende Verärgerung. »Richten Sie ihr aus, dass ich mich heute Vormittag mit ihm treffe.«
    »Sollten nicht Sie sie anrufen und es ihr sagen?«
    Nur Betty ließ er eine solche Bemerkung durchgehen.
    »Nein. Wenn etwas ist, erreichen Sie mich per Handy.«
    Er unterbrach die Leitung und empfand eine überraschende Müdigkeit bei dem Gedanken an seinen Bruder. Ben war immer seinen eigenen Weg gegangen, wie man so sagt – meist einen Weg, der seine Familie mit Sicherheit in den Wahnsinn trieb.
    Ihre Mutter hatte wochenlang geweint, als Ben verkündete, er werde nach Texas ziehen und eine Ausbildung bei der Polizei beginnen. Dann hatte sie sich, als er einige Jahre darauf bei einer Undercover-Abteilung in El Paso angefangen hatte, fast ganz aus dem Leben zurückgezogen.
    Gelegentlich hatte Sterling das Gefühl, dass Ben alles tat, um seine Herkunft auszulöschen. Er hatte unmissverständlich klar gemacht, dass er nichts mit Prescott Media zu tun haben wollte.
    Doch jetzt, während einer verdeckten Ermittlung, war etwas schief gelaufen. Allerdings wollte Ben nicht darüber sprechen, was passiert war und dass er sich vom Dienst hatte beurlauben lassen.
    Die Familie machte sich Sorgen. Und es war Sterlings Aufgabe, den jüngeren Sohn in den Kreis der Familie zurückzuführen. Was Sterling anging, konnte der Zeitpunkt nicht besser gewählt sein. Ben hatte zur selben Zeit, als Sterling ein Geschäft abschließen musste, berufliche Zweifel, vielleicht auch Sorgen. Seine Reise nach El Paso bot die ideale Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Den Sender aufzukaufen und Ben die Bedeutung von Prescott Media live vorzuführen.
    In ein, höchstens zwei Tagen würde er einen Vertrag in Händen halten und sich gemeinsam mit Ben auf dem Weg nach Hause befinden.
    Wenn er sich doch nur diese Frau aus dem Kopf schlagen könnte. Ein Klopfen an der Tür bewahrte ihn vor weiteren Grübeleien.
    Kaum hatte sein Bruder das Zimmer betreten, musste Sterling unwillkürlich lächeln. Ben war kleiner von Statur, sah ihm aber sehr ähnlich. Während er selbst jedoch groß gewachsen und in guter Verfassung war, umgab Ben etwas irgendwie Dunkles und Gefährliches.
    Er hatte das gleiche dunkle Haar, die gleichen dunklen Augen, doch eine seiner Augenbrauen kreuzte eine dünne Narbe. Es grenzte an ein Wunder, dass er bei dem Unfall nicht ein Auge verloren hatte. Als ihre Mutter die Narbe zum ersten Mal sah, wäre sie fast in Ohnmacht gefallen. Ihre Schwester, das einzige weitere Kind der Familie, hatte viel sagend gelächelt und ihre Mutter mit der Äußerung beruhigt, dass Frauen beim bloßen Anblick der Narbe schier dahinschmelzen würden.
    Ihr Vater hatte etwas gebrummelt und seine Aufmerksamkeit dann wieder den Miniatursoldaten

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