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Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verrückt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
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wenig kritisch.
    »Es schadet nie zu wissen, woran man ist. Wie wir beide wissen, hat die Familie großen Einfluss darauf, wie man sich als Erwachsener entwickelt.« Sterling stand auf und ging um den Schreibtisch herum. »Du kannst meinen Computer benutzen. Ich muss noch ein paar Fragen mit Chloe klären, dann fahren wir zu den Häusern rüber.«
    Sterling wartete Bens Antwort gar nicht erst ab, sondern ging den Flur entlang in Richtung Chloes Büro.
    Ben sah ihm kopfschüttelnd nach. Wie konnte jemand aus seiner Umgebung so ahnungslos sein? Und er war in praktisch allen Dingen außer den geschäftlichen ahnungslos.
    Ganz klar, Sterling war ein begabter Geschäftsmann. Aber Ben dachte oft, dass sein älterer Bruder den Kontakt zur Wirklichkeit verloren hatte – zu der Welt, in der nahezu alle übrigen Menschen lebten. Der Welt, in der Ben existierte.
    Die Frage war: Konnte Sterling je einen Weg zurückfinden? Wollte er es?
    »Wen haben wir denn da?«
    Ben drehte sich im Stuhl herum. In der Tür stand Julia. Ihr Rock war kurz, eng und brachte ihren unzweifelhaft tollen Hintern bestens zur Geltung. Er erinnerte sich noch daran, wie er neulich auf dem Flur hinter ihr hergegangen war.
    Er wandte den Blick vom Rest des Körpers, der geradezu nach einer langen Nacht mit heißem Sex verlangte.
    »Wenn das nicht ein schneidiger Soldat ist«, flötete sie.
    Ben erhob sich lächelnd. »Wenn das nicht Barbie ist.«
    »Wie süß«, sagte sie und klapperte ins Büro herein. »Ich suche nach Ihrem Bruder. Haben Sie ihn gesehen?«
    »Er trifft sich mit Chloe.«
    Sie wandte sich zum Gehen.
    »He, Schnecke«, rief er.
    Sie hob eine perfekte Braue und formulierte lautlos Schnecke.
    »Wie lange sind Sie, Kate und Chloe eigentlich schon befreundet?« Wenn er schon einen Job zu erledigen hatte, konnte er ja mit Julia anfangen.
    »Wer will das wissen?«
    »Bin nur neugierig. Man findet nicht oft drei Frauen, die zusammen arbeiten und so gut befreundet sind, wie es bei Ihnen offenbar der Fall ist.«
    »Wir sind Freundinnen, so lange ich zurückdenken kann, beziehungsweise zumindest so lange, wie es eine Rolle spielt.«
    »Sind Sie drei zusammen aufgewachsen?«
    »Wir waren Nachbarskinder.« Dann wechselte sie das Thema. »Was ist mit Ihnen und Trey? Wo sind Sie denn groß geworden? Er war so mitteilsam in seinen E-Mails, bevor er hier aufgekreuzt ist. Nach seinen Mails zu urteilen, hätte ich ihn nicht für so verschlossen gehalten.«
    Ben wusste genau, wann man aufhören musste. »Erstaunlich, was E-Mails alles verbergen können.« Er zog sein Schlüsselbund aus der Tasche. Er würde seinen eigenen Computer in seiner Wohnung für seine Nachforschungen über Chloe nutzen. »Ich fahre jetzt hinüber zum Set. Aber ich muss mich beeilen, es nicht mehr viel Zeit.«
    »Was, haben Sie heute Abend ein heißes Date?«
    Offenbar war sie selbst von der Frage überrascht.
    Er beugte sich vor und lächelte sie an. »Würde Ihnen das etwas ausmachen?«
    Julia lachte abschätzig. »Sind Sie auf Drogen?«
    »Sie sind eine Droge, Sweetheart. Bewusstseinsverändernd und genauso verhängnisvoll.«
    Und damit drehte er sich um und ging, ehe er sich zu der völligen Verrücktheit hinreißen ließ, die er am liebsten getan hätte. Diese Frau von oben bis unten abzuküssen.
    Sterling betrat Chloes Büro. Ohne anzuklopfen. Sie beugte sich über ihren Schreibtisch, hatte sich einen Bleistift zwischen die Zähne geklemmt, und ihre Finger huschten über den Taschenrechner, berechneten und berechneten neu.
    »Hallo«, sagte er.
    Als sie den Kopf hob, war er überrascht, wie sehr ihre blauen Augen vor lauter Glücksgefühl und Enthusiasmus leuchteten und wie offen ihr Gesichtsausdruck war.
    Sie öffnete die Lippen und streckte die Hand aus, um den Bleistift aufzufangen, sowie er ihr aus dem Mund fiel. »Haben Sie das gesehen?«, fragte sie aufgeregt. Sie wedelte mit einem Blatt Papier in seine Richtung.
    Er sah genauer hin.
    »Das sind die Zahlen für die Show. Gute Zahlen. Großartige Zahlen. Verblüffende Zahlen. Ich habe alles durchgerechnet und nochmals durchgerechnet, und nach den Werbegeldern, die wir hereinbekommen, müssten wir so viel einnehmen, dass wir die Schulden des Senders abbezahlen können! Mit einer Show! Unglaublich!«
    Es war das erste Mal, dass sie in seinem Beisein wirklich ihre Deckung verließ. Bei ihrem Anblick empfand er mit einem Mal eine überraschende Freude – Freude darüber, dass er sie zum Lächeln gebracht hatte, auch wenn es

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