Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Einfach verrückt!: Roman (German Edition)

Titel: Einfach verrückt!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Francis Lee
Vom Netzwerk:
Und nun?
    Er ging zu einer Reihe von Hängeschränken, kramte in jedem, bis er eine Dose mit Kaffee und einen Stoß Kaffeefilter darauf fand. Allerdings war da nirgends eine Bedienungsanleitung, wie man Kaffee bereitete. Also riet er. Er schaufelte Kaffeepulver in einen Filter, fügte Wasser hinzu und hoffte auf das Beste.
    Er war berechtigterweise lächerlich stolz auf sich, als Chloe den Kopf ins Zimmer steckte, gerade als der letzte Tropfen in die Kanne tröpfelte.
    »Ich befürchtete schon, Sie hätten sich verlaufen.«
    »Nein, ich musste doch erst den Kaffee bereiten.«
    »Ooohhh, Trey, ich bin beeindruckt. Sie haben nicht nur tolle Ideen, sondern können auch noch Kaffee kochen.«
    Chloe beobachtete ihn, wie er nach zwei Tassen suchte. Er sah wirklich gut aus, sehr maskulin. So selbstbewusst in seiner Männlichkeit, dass er ihr einen Gefallen tun konnte, ohne sich gleich bedroht zu fühlen. Sie wohnte nahe der Grenze zu Mexiko und hatte daher mehr als genug Männer kennen gelernt, die immer noch glaubten, sie lebten um die Jahrhundertwende – zum zwanzigsten, wohlgemerkt.
    Sie machte es sich auf einem Stuhl bequem, während er ihr einen Kaffee eingoss. Sie fühlte sich auf eine merkwürdige Weise behaglich, wie sie so dasaß mit ihm, jetzt, da sie zugeben musste, dass mehr in ihm steckte, als sie geglaubt hatte. Er hatte nicht versucht, die drei Frauen zu täuschen. Er war dabei, den Sender zu retten. Und jetzt hatte er ihr auch noch Kaffee gekocht.
    »Wegen der Zahlen«, sagte er und setzte sich auf die Tischkante, nachdem er ihnen beiden Kaffee eingeschenkt hatte.
    »Warten Sie«, unterbrach sie ihn. »Stoßen wir miteinander an.«
    Sie stieß ihre Tasse gegen seine. Den ersten Hinweis darauf, dass etwas nicht in Ordnung war, gab der Geruch. Aber sie bekam nur einen Hauch davon mit, nicht genug, als dass sämtliche Alarmglocken bei ihr geläutet hätten. Sie trank einen Schluck.
    Ahhhh! Und prustete los.
    »Was ist denn?« Er stellte seine Tasse so hastig zur Seite, dass der Kaffee überschwappte. »Was ist passiert?«
    Sie räusperte sich.
    »Der Kaffee? Stimmt etwas nicht damit?«
    Sie hatte noch nie eine derart gekränkte Miene gesehen. Man hätte meinen können, es wäre die erste Tasse Kaffee gewesen, die er je gekocht hatte, so viel bedeutete sie ihm.
    »Ob etwas nicht stimmt?«, wiederholte sie und wollte seine Gefühle nicht verletzen. »Nein, ist alles in Ordnung.«
    Er trank einen Schluck – und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Haben Sie noch nie Kaffee gekocht?«, fragte sie vorsichtig.
    Er straffte die Schultern und trank noch einen Schluck, dieses Mal mit großer Entschlossenheit. »Ich trink ihn gern stark.«
    »Dann hatten Sie ja Erfolg.« Sie stand auf und ging mit ihrer Tasse zum Spülbecken. »Es ist sowieso schon spät für Kaffee.«
    Es war reizend, wie sehr er sich bemüht und dann die etwas peinliche Situation zu überspielen versucht hatte. Sie lächelte, als sie die Tasse leerte und abwusch.
    Doch als sie sich umwandte, stockte ihr der Atem. Er stand da, direkt vor ihr. Sie bemerkte, dass ihr Puls schneller schlug. Er streckte die Hand aus, berührte sie aber nicht. Stellte seine Tasse neben sie auf den Küchentresen.
    Ihre Blicke trafen einander. Plötzlich war alle Neckerei wie fortgeblasen. Er trat näher, ohne den Blick auch nur einmal von ihr abzuwenden. Sie wich zurück, der Küchentresen drückte gegen ihren Rücken. Dann berührte er sie. Ganz leicht strich er ihr über die Wange.
    »Das will ich schon seit Tagen«, sagte er leise.
    Sie antwortete nicht, wusste nicht wie. Ihre Haut kribbelte dort, wo er sie berührt hatte, in ihrem Körper begann ein langsames, tiefes, stetiges Pochen.
    »Ich bekomme Sie einfach nicht mehr aus meinem Kopf. Ständig denke ich an Sie, ich träume sogar von Ihnen.« Es traf sie ganz unvorbereitet, als er ihr sacht die Brille abnahm.
    Sie griff danach, aber zu spät.
    Er hielt die Brille hoch und sah hindurch. »Wie ich vermutet habe. Fensterglas.«
    »Das stimmt nicht!« Sie versuchte, ihre Brille wiederzubekommen.
    »Tatsächlich nicht?«
    Sie guckte schuldbewusst.
    »Warum?«, fragte er.
    Sie zuckte die Schultern. »Eine Gewohnheit, schätze ich. Zunächst wollte ich älter aussehen. Dann intelligenter.«
    »Und Sie haben geglaubt, dass eine Brille das bewirken kann?«
    »Ja, das hab ich!«
    »Ich finde, Sie sehen auch ohne die Brille sehr intelligent aus.«
    Er legte die Brille auf den Küchentresen. Dann stemmte er die Hände rechts

Weitere Kostenlose Bücher