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Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition)

Titel: Eingesperrt - Jessica Daniel ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerry Wilkinson
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ihr Arbeitstag an diesem Morgen eigentlich hätte beginnen sollen. Es ging um die Planung der Ermittlungen. Aylesbury bestätigte, dass Cole von der Wache aus arbeiten solle, während Jessica ihm direkt unterstellt werde und er den DCI auf dem Laufenden halten solle.
    Anschließend gingen alle drei zur Einsatzbesprechung mit dem ganzen Team ins Untergeschoss. Sie postierten sich vorn im größten Sitzungssaal der Wache, in den kein natürliches Licht einfiel.Die einzige Lichtquelle waren grellweiße Leuchtstoffröhren. Manchmal setzten sich Beamte während der Nachtschicht hier unten in den Saal, weil das Licht sie wachhielt. Fast die gesamte Polizeiwache, einschließlich der meisten Uniformierten, war zusammengetrommelt worden. Wie häufig bei Mordfällen waren auch zwei Detectives aus Nachbarbezirken dabei. Insgesamt saßen etwa zwei Dutzend Leute weiter hinten in der Nähe der Tür auf unbequemen Plastikstühlen herum, tranken Kaffee und warteten.
    Hinter Jessica und ihren beiden Vorgesetzten hingen zwei riesige Weißwandtafeln an der Wand. Oben in der Mitte der linken Tafel war ein vergrößertes Foto von Yvonne Christensens Halsverletzungen angeheftet, daneben ein relativ neues Foto von ihr, als sie noch lebte. Darunter hatte man in großen Buchstaben mit einem Marker ihren Namen geschrieben und weiter unten etwas kleiner die Namen ihres Mannes und ihres Sohns.
    Jessica fand Aylesburys Ansprache sehr eindrucksvoll, trotz seiner affektierten Art zu sprechen. Zuerst bläute er allen ein, nicht ohne Erlaubnis mit den Medien zu reden, dann bedankte er sich bei allen, dass sie gekommen waren, und sagte, er sei zuversichtlich, dass sie den Täter schnappen würden. Er fügte noch hinzu, dass Cole ihr Verbindungsmann auf der Wache sein würde, und übergab dann Jessica das Wort.
    Für die externen Detectives stellte er sie erst einmal vor, aber die hatten sicher auch schon das blöde Foto auf der Titelseite gesehen und wussten ganz genau, wer sie war. Jessica bedankte sich bei ihrem Vorgesetzten, ignorierte das amüsierte Murmeln einiger Beamter und erklärte, dass das Haus bei Eintreffen der Polizei abgeschlossen gewesen sei.
    Dann kam sie zu den neuesten Erkenntnissen. »Uns liegen vorläufige Laborergebnisse vor, aber viel ist es nicht«, sagte sie. »Wir wissen, dass Yvonne Christensen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch oder in den frühen Morgenstunden des Mittwochs getötet wurde. Das deckt sich auch mit den Aussagen von Stephanie Wilson. Das Opfer wurde mit einem Stahlseil oder einem Draht stranguliert. Genaueres wissen wir noch nicht. Leiche und Bettwäschesind auf Fremdspuren untersucht worden, aber bisher ohne Befund.«
    »Wissen wir, was sie im Schlafzimmer gemacht hat?«, fragte jemand.
    Cole antwortete: »Wenn man stranguliert wird, versucht man automatisch, die Hände des Täters oder das Seil vom Hals wegzuzerren, aber die Finger des Opfers weisen keine Einschnitte auf. Aus diesem Grund und wegen der Todeszeit gehen wir davon aus, dass sie im Schlaf erdrosselt wurde. Falls sie noch aufgewacht ist, war es schon zu spät.«
    Jessica nickte zustimmend und fuhr dann fort: »Dadurch wird es natürlich besonders schwierig, den Tathergang nachzuvollziehen. Selbst wenn das Opfer den Täter selbst ins Haus gelassen hat, wissen wir nicht, wie er wieder herausgekommen ist. Aufgrund unserer Erkenntnisse halten wir es aber für unwahrscheinlich, dass sie den Täter hineingelassen hat. Naheliegende Tatverdächtige wären ihr Mann, von dem sie getrennt lebte, und ihr Sohn. Soweit wir wissen, sind sie die einzigen lebenden Angehörigen, aber sie hatte keine Lebensversicherung und beide haben kein offensichtliches Motiv.«
    Jessica holte kurz Luft. »Es sieht ganz so aus, als könnten wir Eric, ihren Mann, und ihren Sohn James von den Ermittlungen ausschließen. Wegen der langen Zeit zwischen der Tat und dem Fund der Leiche war es nicht einfach, ihre Alibis zu überprüfen. James besucht in Bournemouth die Universität und aufgrund der Entfernung und weiterer Faktoren, die wir überprüft haben, gehen wir davon aus, dass er keine Zeit hatte, die Tat zu begehen.«
    Jessica sah Cole fragend an. Der verstand und machte weiter: »James besitzt Schlüssel zu dem Haus. Die hat er unserem Kollegen in Bournemouth gezeigt, aber er sagt, er habe sie immer bei sich, zusammen mit seinen anderen Schlüsseln. Eric Christensen hingegen behauptet, er habe seine Schlüssel seiner Frau gegeben, als er ausgezogen ist. Wir wissen nicht,

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