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Einige werden überleben

Einige werden überleben

Titel: Einige werden überleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Algis Budrys
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ihn.
    „Freut mich zu sehen, daß Sie noch da sind, Custis“, sagte der alte Mann. „Ich habe schon Angst gehabt, daß Sie bei einem Fluchtversuch umkommen.“
    „Ich bin doch nicht verrückt.“
    „Hab’ ich auch nicht angenommen.“
    Henley unterbrach. „Sind Sie zu einem Entschluß gekommen, was Sie tun werden?“
    Der Kommandant seufzte. „Warum wollen Sie Berendtsen eigentlich zurückhaben, Major?“
    „Er ist also verfügbar?“
    „Antworten Sie bitte auf meine Fragen. Wir ziehen das hier auf meine Art durch.“
    Henley leckte sich die Lippen. Custis konnte das Geräusch deutlich hören. „Also“, sagte der politische Offizier schließlich mit Überredung in der Stimme, „seit er sich abgesetzt hat, gibt es keine Hoffnung auf Stabilität mehr. Regierungen kommen und gehen über Nacht. Eine Verfassung ist das Papier nicht wert, auf dem sie steht. Wir haben nie unter Berendtsens Herrschaftsbereich gestanden, aber seine Gesetze haben mehr Gültigkeit gehabt als die meisten anderen. So etwas brauchen wir in Chicago – der ganze obere Mittelwesten braucht so etwas.“ Jetzt, wo er einmal angefangen hatte, sprach er viel flüssiger. „Papiergeld ist nur Dreck, Kredit gibt es nirgendwo, und die Hälfte der Zeit hängt dein Lebensfaden an der Gnade der guten Laune deines Nachbarn. Wir haben keine Gesellschaft, wir haben einen dürftig organisierten Sauhaufen. Wir brauchen Berendtsen, wenn er noch lebt. Er ist der einzige, dem jeder mit Begeisterung folgen würde.“
    „Man würde einer Leiche folgen?“
    „Einem Namen folgen – einer Legende. Einer Legende von einer Zeit, in der es in der Welt noch eine Zivilisation gab.“
    „Glauben Sie das wirklich, Henley?“
    „Felsenfest!“
    „Ach, Sie glauben, daß es funktionieren würde – Sie können sich vorstellen, daß eine Masse sich organisieren ließe, die daran glaubt. Aber es ist Ihnen doch wohl klar, das Berendtsen, wenn er Chicago übernehmen würde, als erstes Sie und Ihren Haufen aufhängen lassen würde.“
    Henley versuchte es noch einmal. „Wirklich? Wenn wir diejenigen sind, die ihm die Möglichkeit gaben, zurückzukommen und zu Ende zu führen, was er angefangen hatte?“
    „Ich glaube nicht, daß Ted Berendtsen eine derart selbstmörderische Dankbarkeit gezeigt hätte. Nein.“
    „Sie wollen es also nicht machen?“
    „Ich bin nicht Berendtsen.“
    „Wer ist es denn dann? Wissen Sie, wo er ist?“
    „Berendtsen ist seit dreißig Jahren tot“, sagte der alte Mann. „Was, um Himmels willen, haben Sie denn erwartet? Wenn er noch leben würde – was nicht der Fall ist –, wäre er jetzt sechzig Jahre alt. Ein Mann von diesem Alter, in dieser Welt – Ihr ganzer Plan ist phantastisch, Major, und jeder, der ein bißchen nachdenkt, der weiß das auch. Aber Sie wollen es selbst nicht gestatten nachzudenken. Sie brauchen Ihre Berendtsens viel zu dringend.“
    „Das ist also Ihr letztes Wort?“
    „Erst will ich Custis etwas fragen. Bleiben Sie hier und hören Sie zu. Das wird Sie interessieren.“
    Custis runzelte die Stirn.
    „Custis?“
    „Ja?“
    „Glauben Sie, daß ich Berendtsen bin?“
    „Das haben Sie mich schon mal gefragt. Nein.“
    „Also nicht. Aber glauben Sie, daß Berendtsen noch lebt?“
    „Nein.“
    „Verstehe. Sie glauben nicht, daß ich Berendtsen bin, und Sie glauben nicht, daß Berendtsen noch lebt – was machen Sie dann hier oben in den Bergen, möchte ich wissen. Was hatten Sie hier oben zu finden gehofft?“
    Custis merkte, daß er ärgerlich wurde. Er hatte das Gefühl, als triebe ihn jemand in die Enge. „Vielleicht gar nichts. Vielleicht bin ich einfach nur ein Mann, der seine Arbeit macht, weil er dazu gezwungen ist, der überhaupt nicht irgend etwas oder irgendwen sucht. Nur ein Mann, der seine Arbeit macht.“
    Der Kommandant gab ein humorloses Lachen von sich. Das Geräusch stach aus der wachsenden ‚Finsternis der Hütte nach Custis. „Es ist Zeit, daß wir aufhören, uns anzulügen, Joe. Du hast deinen Kampfwagen – dein ganzes Leben – in eine Position gebracht, in der du alles sofort verlieren kannst. Das weißt du, und ich weiß es auch, und die Diskussion von den Vorteilen von Staubgranaten gegenüber Napalm können wir uns sparen. Warum hast du dich auf ein solches Spiel eingelassen? Warum hast du uns den Köder vor die Nase gehalten? Wer, hattest du gehofft, würde danach schnappen?“
    „Auf diese Art konnte ich schnell herausfinden, was Henley wissen wollte.“
    „Und wie

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