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Einklang der Herzen

Einklang der Herzen

Titel: Einklang der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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betrachtete eine indianische Familie in traditioneller Tracht, dann fiel ihr Blick auf zwei Teenager in ausgewaschenen Jeans, die Hand in Hand liefen. Ein Geschäftsmann, der seine Aktentasche an sich presste und es sehr eilig zu haben schien, stieß ihr den Ellbogen in die Seite.
    In der Lobby sah sie sich auf der Suche nach einem bekannten Gesicht um. Um sie herum bewegten sich die Leute so schnell und hastig, dass sie befürchtete, niedergetrampelt zu werden.
    »Dee! Kleine Dee!« Ein untersetzter Mann mit vollem grauem Haar kam auf sie zu. Sie hatte kurz die Gelegenheit, in helle blaue Augen zu blicken, die sie an ihren Vater erinnerten, bevor sie in eine herzliche Umarmung gerissen wurde. Es war eine Ewigkeit her, dass sie einem Menschen so nahe gekommen war.
    »Ich hätte dich überall auf der Welt wiedererkannt, kleine Dee.« Er schob sie ein wenig von sich weg, musterte sie mit feuchten Augen und lächelte zärtlich. »Als ob Kate vor mir stehen würde! Du bist deiner Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.« Er starrte sie weiter an, studierte ihr kastanienrotes Haar, das ihr in glänzenden Wellen über die Schultern fiel, das tiefe Grün ihrer Augen, die schmale Nase und die vollen Lippen, die Tante Lettie immer als schamlos bezeichnet hatte.
    »Wie wunderschön du bist«, sagte er schließlich seufzend.
    »Onkel Paddy?«, fragte sie nur, obwohl unendlich viele andere Fragen durch ihren Kopf schwirrten.
    »Wer sollte ich wohl sonst sein?« In seinen vertrauten Augen lag ein Ausdruck von Liebe und Freude, gemischt mit Zweifeln, und mit einem Mal wurde sie von einer Welle des Glücks übermannt.
    »Onkel Paddy«, flüsterte sie und warf ihm die Arme um den Hals.
    Als sie über den Highway fuhren, starrte sie voller Verwunderung aus dem Fenster. Nie zuvor hatte sie so viele Autos auf einmal gesehen; sie schossen in unglaublicher Geschwindigkeit an ihnen vorbei. Alles bewegte sich so schnell, und der Lärm, dachte sie mit Verwunderung, der Lärm reicht, um die Toten zu wecken. Kopfschüttelnd begann sie, ihren Onkel mit Fragen zu bombardieren.
    Wie lange dauerte die Fahrt? Fuhr jeder in Amerika so schnell? Wie viele Pferde gab es auf Royal Meadows? Wann durfte sie sie sehen? Die Fragen purzelten ihr nur so über die Lippen. Geduldig beantwortete Paddy eine nach der anderen. Ihr melodischer Tonfall klang in seinen Ohren wie eine sanfte Sommerbrise.
    »Und was wird meine Aufgabe sein?«
    Er wandte den Blick einen Moment von der Straße ab, um sie anzusehen. »Du brauchst nicht zu arbeiten, Dee.«
    »Aber ich möchte arbeiten, Onkel Paddy, ich möchte so gerne. Ich könnte mich doch um die Pferde kümmern. Ich habe ein Händchen für Tiere.«
    Er zog seine dicken grauen Augenbrauen zusammen. »Ich habe dich doch nicht den weiten Weg kommen lassen, damit du hier arbeitest.« Bevor sie protestieren konnte, fuhr er fort. »Und ich weiß nicht, was Travis davon halten würde, wenn ich meine eigene Nichte einstelle.«
    »Oh, aber ich kann alles machen.« Sie schob sich eine glänzende Strähne aus dem Gesicht. »Die Pferde striegeln, Ställe ausmisten … ganz egal.« Sie blickte ihn flehend an. »Bitte, Onkel Paddy, wenn ich nichts zu tun habe, werde ich bestimmt innerhalb von einer Woche verrückt.«
    Paddy drückte ihre Hand. »Wir werden sehen.«
    So vertieft in das Gespräch und fasziniert von dem strömenden Verkehr, hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren. Als Paddy in eine Auffahrt fuhr, blickte sie erstaunt um sich.
    »Das ist Royal Meadows, Dee«, verkündete er mit ausladender Geste. »Dein neues Zuhause.«
    Sie fuhren durch ein breites Steintor auf einen langen, gewundenen Weg, der von blühenden Hecken gesäumt war. In der Ferne entdeckte sie saftige grüne Weiden und friedlich grasende Pferde.
    »Das ist die beste Pferdefarm in ganz Maryland, glaub mir«, fügte Paddy stolz hinzu. »Und meiner Meinung nach auch die beste in ganz Amerika.«
    Nachdem er um eine Ecke gebogen war, lag das Haupthaus vor ihnen. Adelia hielt den Atem an. Es handelte sich um ein dreistöckiges prachtvolles Gebäude, dessen Fenster in der Sonne glitzerten. Grazile schmiedeeiserne Balkone verliefen um die oberen beiden Stockwerke. Das Haus war von sanft abfallendem Rasen und stattlichen Bäumen umgeben, die gerade aus dem Winterschlaf erwachten.
    »Wundervoll, nicht wahr, Dee?«
    »Ja«, stimmte sie zu, ein wenig eingeschüchtert von der Größe und Eleganz des Anwesens. »Ich habe noch nie ein prächtigeres Haus

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