Einklang der Herzen
zügellos um ihre nackten Schultern wehte. Er wollte gerade etwas entgegnen, als Adelia wieder aufschrie.
»Komm doch, schau es dir an!« Er holte tief Luft, dann trat er zu ihr auf den Balkon. »Es ist so wild, so stark und kraftvoll und frei!« Sie hob das Gesicht in den Wind. »Es ist wütend wie der Teufel, und es ist ihm vollkommen egal, was irgendjemand von ihm denkt. Hör dir den Wind an, er schreit wie eine Todesfee! Ach, ich liebe Gewitter!«
Als sie sich zu ihm umdrehte, zuckte wieder ein Blitz auf, und sie sah die nackte Begierde in seinem starren Blick. Ihr Lächeln erlosch. Als er sie an sich riss und sie hungrig zu küssen begann, hämmerte ihr Herz lauter als der Donner. Sie schlang die Arme um seine Hüfte und spürte sein Begehren, das – wie sie außer sich vor Glück feststellte – einzig und allein ihr galt. Heftige Schauer jagten durch ihren Körper. Seine Lippen schienen sie zu verschlingen, und sie öffnete sich ihm wie eine Blume der Sonne. Er schob die Träger ihres Nachthemds von den Schultern. Lautlos glitt der Stoff zu Boden. Adelia zerrte am Gürtel seines Morgenrocks, bis nichts mehr zwischen ihnen war. Mit einer schnellen Bewegung hob er sie auf die Arme und trug sie zum Bett.
Die Heftigkeit des Sturms verblasste gegen die Leidenschaft ihrer Liebe. Seine Lippen wanderten langsam über ihre, während er mit erfahrenen Händen ihren zitternden Körper erkundete. Wieder und wieder erlöste er sie von ihrer Lust, während er seine unter Kontrolle behielt. Als er sie zu seiner Frau machte, gab sie sich ihm vollkommen hin, glücklich über das Geschenk, das sie ihm endlich machen konnte.
Später schlief sie in seiner Umarmung ein. Sie schlief tief wie ein Mensch, der sich verirrt und endlich den Weg nach Hause gefunden hatte …
Sonnenlicht liebkoste Adelias Gesicht. Travis lag neben ihr. Sie studierte seine Gesichtszüge und seufzte leise. Ihr war, als würde ihr Herz vor Liebe zerspringen. Er atmete langsam und tief, das tiefe Blau seiner Augen verborgen hinter Lidern und langen Wimpern. Sanft strich sie ihm die dunklen Locken aus der Stirn, schmiegte sich an ihn und flüsterte seinen Namen.
Travis öffnete die Augen. »Hallo«, sagte er nur und zog sie fester an sich. »Siehst du morgens immer so wunderschön aus?«
»Das weiß ich nicht«, entgegnete sie. »Ich bin noch nie neben einem Mann aufgewacht.« Sie rollte sich auf ihn und sah ihn prüfend an. »Du bist auch nicht gerade ein unangenehmer Anblick.« Lächelnd strich sie über sein Kinn. »Obwohl du wirklich eine Rasur nötig hättest.«
Er zog sie leicht am Haar, das ihr weich über den Rücken fiel, zog ihr Gesicht zu sich herab und küsste sie. Dann legte sie den Kopf an seine Schulter und seufzte vollkommen zufrieden, während er sanft über ihren Rücken streichelte. »Travis«, sagte sie ungläubig. »Die Uhr sagt, es wäre nach zehn.«
Er drehte den Kopf, dann stöhnte er auf. »Tatsächlich.«
»Aber das kann nicht sein«, behauptete Adelia und richtete sich entrüstet auf. »Noch nie in meinem Leben habe ich so lange geschlafen!«
»Nun, diesmal aber schon.« Er grinste. »Das kannst selbst du nicht abstreiten.«
»Ich tue einfach so, als hätte ich nicht auf die Uhr geschaut«, beschloss sie.
»So gerne ich bei dir bleiben würde, ich habe einen Termin, zu dem ich sowieso schon zu spät komme.« Er küsste sie noch einmal und schob sie von sich, aber sie klammerte sich an ihn. »Ich muss los.« Seine Lippen verweilten einen Moment an ihren Hals, dann stand er auf, streifte den Morgenrock über und sah sie an. »Wenn du ein paar Stunden hierbleibst, komme ich einfach zurück zu dir.«
»Du könntest jetzt bleiben und zu deiner Verabredung noch ein wenig später kommen«, schlug sie ihm lächelnd vor, setzte sich auf und drückte verlegen die Bettdecke an ihre nackten festen Brüste.
»Führe mich nicht in Versuchung.« Er küsste sie auf die Stirn. »Ich komme zurück, so schnell ich kann.«
Als die Tür hinter ihm zufiel, sank sie mit einem glückseligen Seufzen zurück in die Kissen und streckte sich. Jetzt bin ich wirklich seine Frau, dachte sie. Ich bin eine verheiratete Frau, und Travis ist mein Mann. Aber er hat mir nicht gesagt, dass er mich liebt. Sie schüttelte den Kopf. Er sagte, dass er mich braucht, und das soll fürs Erste reichen. Ich werde dafür sorgen, dass er mich liebt, dass unsere Ehe funktioniert und er keinen Gedanken mehr daran verschwendet, sie zu beenden. Ich werde ihn so
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