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Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
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nicht.
    Jedenfalls erfüllte er ihr den Wunsch.

5. KAPITEL
    Ich könnte Mel stundenlang küssen und hätte immer noch nicht genug, schoss es Ric durch den Kopf. Aber wie war das möglich? Solche Regungen kannte er sonst nicht von sich. Und er hatte gar nicht die Absicht, sich gefühlsmäßig zu engagieren. Wahrscheinlich war es nur Dankbarkeit und Erleichterung darüber, dass er seinen Plan nun doch verwirklichen konnte.
    Dass Melanie auch nichts dagegen hatte, ihn länger zu küssen, spürte er deutlich, denn sie gab sich seinen Zärtlichkeiten voller Vertrauen und Sehnsucht hin. Und das war für ihn Grund genug, die Sache zu beenden, die er gar nicht hätte anfangen dürfen – und die sein Herz so heftig pochen ließ, dass er selbst überrascht war. Er pflegte nie die Beherrschung zu verlieren und reagierte stets gelassen und kühl, daher erstaunte es ihn umso mehr, dass er diese junge Frau hier an seinem Lieblingsplatz und fernab von allem, was sie hätte stören können, so innig küsste.
    „Danke“, sagte er leise und löste sich widerstrebend von ihr. Wofür bedankte er sich überhaupt? Dann fiel es ihm wieder ein: natürlich nur dafür, dass sie ihm aus den Schwierigkeiten heraushalf. Sie war eine warmherzige und hilfsbereite junge Frau und auch eine sehr verführerische, sonst hätte er sich nicht so ungern von ihren Lippen gelöst.
    Okay, es spricht nichts dagegen, sie zu schätzen und zu mögen, schien ihm eine innere Stimme zuzuflüstern. Dennoch ist es gefährlich, was du da machst, ihr fühlt euch viel zu sehr zueinander hingezogen. Und das passte gar nicht in seine Pläne.
    Er hätte sie nicht berühren dürfen, auch wenn er überzeugt gewesen war, sich und die Situation völlig unter Kontrolle zu haben. Eigentlich hatte er sich nicht vorstellen können, dass ihm so etwas wie mit Melanie jemals passierte.
    Es war ein geradezu himmlischer Kuss gewesen, obwohl er sich vor solchen Übertreibungen normalerweise hütete. In diesem Fall war es jedoch die genau richtige Beschreibung.
    Melanie faszinierte ihn, wie er sich zu seiner eigenen Beunruhigung eingestehen musste.
    Er hatte nur flüchtig ihre Lippen berühren wollen, aber selbst das wäre vermutlich schon zu viel gewesen. Er hatte auch nicht erwartet, dass er sich zu ihr hingezogen fühlen würde, sondern war ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie ihm genauso gleichgültig wäre wie Nicolette. Doch damit konnte er sich nicht wirklich herausreden, denn er hatte schon vorher deutlich gespürt, dass mit Melanie alles anders war.
    Trotzdem war er verblüfft, wie sehr er den Kuss genossen und wie ungern er sich von ihr gelöst hatte. Ihre spontane, ganz selbstverständliche Hingabe machte sie nur noch begehrenswerter.
    Oder hatte sie vielleicht bloß einmal einen Prinzen küssen wollen? Nein, das passt nicht zu ihr, gab er sich die Antwort sogleich selbst. Sie war ein offener und selbstloser Mensch und half anderen, ohne danach zu fragen, was für sie dabei heraussprang. Dessen war er sicher, denn sie hatte sich nicht erst erkundigt, wie er sich erkenntlich zeigen wollte. Stattdessen hatte sie sich angehört, vor welchen Problemen er stand, und sich dann entschlossen zu helfen.
    „Wir haben soeben eine Abmachung besiegelt, vermute ich.“ In ihrer Stimme schwang so etwas wie leichte Erschütterung oder ungläubiges Erstaunen mit. Um sich abzulenken, fing sie an, die Reste des Picknicks wieder einzupacken. „Lass uns zurückgehen. Da alles entschieden ist, wird dein Vater sicher darauf bestehen, dass ich ihm heute offiziell vorgestellt werde, falls es in seine Terminplanung passt. Ihr seid wahrscheinlich sehr beschäftigt, und ich kann nicht davon ausgehen, dass …“
    „Schon gut, Melanie. So schlimm ist es wirklich nicht“, unterbrach Ric sie belustigt. Sie behandelte ihn wieder wie den Prinzen, der er natürlich auch war und dem sie ein Versprechen gegeben hatte, das sie unbedingt einhalten wollte, und zwar mit allen Konsequenzen. Aber sie schien verunsichert, auch wenn sie beherzt zugestimmt hatte, ihm und den Menschen seines Landes behilflich zu sein.
    War es möglich, dass sie gar nicht lange nachgedacht, sondern auf ihn reagiert hatte wie jede normale Frau auf einen normalen Mann, den sie mochte oder zu dem sie sich hingezogen fühlte? Hatte sie in ihm tatsächlich nur den Mann gesehen und nicht den Prinzen? Im Grunde war es völlig unwichtig, und es konnte ihm egal sein, denn er hatte sich längst damit abgefunden, dass sich

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