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Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
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Und nur das ist wichtig.“
    Ric drehte sich zu Melanie. „Möchtest du zuschauen, wie Rufusina uns zeigt, wo die schmackhaftesten Trüffel zu finden sind?“
    „Ja, sehr gern.“ Ihre Neugier war geweckt. Wann bot sich einem schon mal die Gelegenheit, dabei zu sein, wenn die edlen Pilze geerntet wurden? Sie schloss sich der Gruppe an und überlegte, um was es in der Unterhaltung der drei Brüder wirklich gegangen war. Irgendwie hatten sie sich seltsam verhalten.
    Ric nahm sie am Arm und führte sie zu der Gruppe alter Bäume. „Es ist ein aufregender Moment.“
    „Entschuldigen Sie, Melanie, dass wir Sie einfach haben stehen lassen.“ Anrai rieb sich den Nacken. „Aber sobald das Trüffelschwein dreimal in der Luft herumschnüffelt …“
    „Führt es Richard zu den besten Trüffeln, die hier wachsen, sodass vielleicht seine Hoffnungen erfüllt werden“, fiel Marcelo seinem jüngsten Bruder ins Wort und verzog spöttisch die Lippen. „Verzeihen Sie uns die Unhöflichkeit, wir verhalten uns heute Morgen ziemlich albern, nachdem Richard uns …“
    „Ich habe euch nur nett und freundlich vorgeschlagen, bei dem Ereignis dabei zu sein“, verteidigte sich Ric.
    Mel staunte nicht zum ersten Mal, wie sehr sich diese Welt, in die sie rein zufällig hineingeraten war, von der unterschied, aus der sie kam. Ihr Blick glitt über die drei Brüder, die unter den Bäumen standen und auf irgendein mysteriöses Ereignis zu warten schienen.
    „Ah, ich weiß!“, rief sie plötzlich aus. „Das Trüffelschwein verfügt über magische Kräfte und führt euch zu den besten Pilzen, die es gibt. Seine Nase ist sozusagen der Schlüssel zum Erfolg und zur Erfüllung all eurer Wünsche, richtig?“ Als der Gedanke laut ausgesprochen war, hätte sie am liebsten laut gelacht.
    Doch dann sah sie sich die alten Bäume genauer an. Dass die drei Brüder gekommen waren, um an diesem Ritual teilzunehmen, hatte sicher auch etwas mit der Geschichte des Fürstentums zu tun. Und tatsächlich war Rufusina zielstrebig in diese Richtung gelaufen, nachdem sie dreimal geschnüffelt hatte.
    „Es hängt mit einer Legende zusammen, oder?“, fragte sie aufs Geratewohl.
    „Ja, du hast es erraten.“
    „Wie alt ist sie?“
    „Mehrere Jahrhunderte“, antwortete Ric. „Wir haben zuvor noch nie der Trüffelernte beigewohnt, normalerweise kümmern sich unsere Angestellten darum. Doch dieses Mal wollte ich unbedingt selbst dabei sein.“ Er nahm ihr die spöttische Bemerkung offenbar nicht übel. Allerdings zögerte er, ihr zu erklären, was es mit der Legende auf sich hatte. War es ihm etwa unangenehm oder peinlich? „Es geht da vor allem um ein Leben im Wohlstand und darum, eine gute oder glückliche Ehe zu führen und Ähnliches. Aber für mich ist nur wichtig, die besten Trüffel für meine Abnehmer zu ernten.“
    „Ja, das ist zweifellos das Wichtigste.“ Mel musste sich schon wieder ein Lachen verbeißen. „Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit habe, das einmal mitzuerleben, und würde mir gern die Trüffel anschauen, sobald sie geerntet sind.“
    Noch während sie sprach, erschien Winnow, und dann drehte sich alles nur noch um die Ernte. Mel stand ein Stück abseits und sah den Prinzen dabei zu, wie sie die Trüffel unter einer Schicht verrotteten Laubs ausgruben. Es war ein seltsamer Anblick, wie sie fand. Rufusina half eifrig mit, und Ric lobte sie immer wieder, sagte ihr, was für ein gutes Trüffelschwein sie war. Das Tier schien die Worte genau zu verstehen, denn es sah jedes Mal aus, als platze es geradezu vor Stolz. Mel fühlte sich wie im Märchen.
    „Hier, die sehen vielversprechend aus, das verrät schon der Duft.“ Anrai reichte Ric einige Pilze.
    Nachdem er sie geprüft hatte, wandte er sich an Melanie: „Sieh sie dir genau an.“
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie ihr schon in die Hand gelegt. Obwohl sie nichts davon verstand, konnte sie es kaum erwarten, selbst Gerichte damit zuzubereiten, um herauszufinden, ob sie wirklich so köstlich schmeckten, wie behauptet wurde. „Entspricht die Qualität deinen Vorstellungen? Reicht es zur Umsetzung deiner Vermarktungsstrategie?“, erkundigte sie sich.
    Ihre Stimme klang so sanft und liebevoll, dass sich Anrai und Marcelo bedeutungsvolle Blicke zuwarfen, während Ric sich vor sie stellte, um sie vor dem Wind zu schützen, der aufgekommen war.
    „Ich hoffe es, Melanie“, erwiderte er.
    Dann wurde zügig weitergearbeitet, und schließlich nahm Winnow einen Teil der

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