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Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
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auch dann schon mit allem einverstanden gewesen, wenn wir drei uns verlobt und noch einmal mit ihm über alles gesprochen hätten.“
    „Das würde dir die Möglichkeit geben, deine Heiratspläne einige Monate hinauszuzögern, immerhin haben wir ein halbes Jahr Zeit. Bis dahin kann sich noch viel ändern“, gab jemand anders zu bedenken. Da es männliche Stimmen waren, musste es sich um seine Brüder handeln.
    Als sie aufgestanden war, um zu frühstücken, hatte sie auf dem Tisch im Wohnbereich einen Notizzettel gefunden, auf dem Ric ihr mitteilte, dass er draußen im Park zu finden war, weil er sich um die Trüffelernte kümmern musste.
    „Es ist doch völlig egal, ob ich in vier Wochen oder fünf Monaten heirate. Ihr wisst genau, dass unser Vater seine Meinung nicht ändert“, entgegnete Ric laut und deutlich.
    Die Gründe dafür erwähnte er nicht und auch nicht, dass er sich schon bald wieder scheiden lassen würde. Mel fragte sich, ob er seinen Brüdern die Wahrheit gesagt hatte oder nicht. Bildete sie es sich nur ein, oder klang seine Stimme wirklich seltsam unbeteiligt und gleichgültig?
    „Guten Morgen, Richard“, begrüßte sie ihn förmlich, um sich bemerkbar zu machen. Natürlich war nichts dagegen einzuwenden, dass er mit seinen Brüdern über die bevorstehende Hochzeit redete, doch sie wollte nicht den Eindruck erwecken, sie hätte gelauscht, denn das war nicht ihre Absicht.
    „Guten Morgen, Melanie. Wie schön, dass du uns gefunden hast.“ Ric trat zu ihr und nahm ihre Hand. „Das sind meine Brüder Marcelo und Anrai“, stellte er die beiden jungen Männer vor.
    „Es freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte sie höflich.
    „Die Freude ist ganz meinerseits, Melanie. Ric hat uns schon viel über Sie erzählt. Ich bin Marcelo.“ Der ältere der Brüder beugte sich über ihre Hand und deutete einen Handkuss an. Dabei wirkte er völlig ungezwungen und locker und gar nicht so, wie sie sich den Thronfolger des Fürsten vorgestellt hatte.
    Da er der Älteste war, lastete auf ihm wahrscheinlich der größte Druck, endlich zu heiraten. Melanie konnte sich ausmalen, dass ihm das nicht gefiel. Er war etwas größer als Ric, hatte genauso dunkles Haar, und seine Augen waren fast schwarz.
    „Und ich bin Anrai.“ Mit einem hinreißend charmanten Lächeln schüttelte der andere Bruder ihr die Hand. Anders als Marcelo und Ric hatte er leicht gewelltes braunes Haar, das ihm in die Stirn fiel, und hellblaue Augen.
    Mel fand ihn nicht so attraktiv wie Ric, sie war allerdings sicher, dass er ein Frauenheld und Herzensbrecher war.
    Sie zauberte ein, wie sie hoffte, natürliches Lächeln auf ihre Lippen und bemühte sich, sich von den drei jungen Männern aus dem europäischen Hochadel nicht allzu sehr verunsichern zu lassen. Erst als sie Ric ansah, fiel ihr auf, dass sie sich beinah berührten. Sie stand so dicht neben ihm, als suche sie Schutz. Bisher hatte sie in ihm oft genug nur den Mann gesehen, der ihr besser gefiel als jeder andere und zu dem sie sich hingezogen fühlte, und nicht unbedingt den Sohn des regierenden Fürsten. Doch die Begegnung mit seinen Brüdern holte sie in die Wirklichkeit zurück.
    „Konntet ihr schon mit der Trüffelernte anfangen?“, erkundigte sie sich an Ric gewandt.
    In dem Moment hörte sie hinter sich ein Grunzen. Sie drehte sich um und erblickte das Trüffelschwein Rufusina, dem man eine Art Steppmantel umgelegt hatte und das erwartungsvoll hinter Ric saß.
    „Ich glaube, Rufusina möchte mit der Arbeit beginnen und mit dem Rüssel in der Erde wühlen“, stellte sie fest. „Seid ihr aufgehalten worden?“
    „Nein, keineswegs“, erwiderte Ric. „Wir …“
    „Wir haben nur überlegt, wie wir am besten vorgehen“, unterbrach Anrai ihn.
    Marcelo zog die Augenbrauen zusammen und erklärte: „Ehrlich gesagt, es ist das Dümmste, was ich je gehört habe, auf ein Zeichen zu warten von diesem …“ Er verstummte, als Rufusina dreimal in der Luft herumschnüffelte.
    „Moment, gleich wissen wir mehr“, sagte Ric leise.
    Anrai versteifte sich, als das Trüffelschwein davontrottete. „Okay, ich folge Rufusina, aber nur weil sie genau weiß, wo es die besten Trüffel gibt, das ist alles.“
    „Marcelo?“, wandte Ric sich an seinen älteren Bruder.
    „Ich sehe das alles etwas lockerer als ihr.“ Marcelo ging hinter Anrai her. „Die Trüffel, die um den Palast herum wachsen, sind alle von ganz besonders guter Qualität, wie wir jedes Jahr von Neuem feststellen können.

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