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Einladung in den Palast des Prinzen

Einladung in den Palast des Prinzen

Titel: Einladung in den Palast des Prinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Adams
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ändern?“, fragte er unvermittelt. Offenbar hatte er ähnliche Gedanken gehabt wie sie.
    Sie bekam Herzklopfen, und ihr stockte der Atem. Doch sogleich zwang sie sich, sich genauso zusammenzunehmen wie in den letzten Tagen, als sie alles verdrängt hatte, was ihren Seelenfrieden störte. Und so ahnte niemand, wie oft sie an Ric und seine Zärtlichkeiten dachte und wie sehr sie sich danach sehnte, das alles noch einmal zu erleben.
    „Er passt perfekt, ich habe vor, ihn morgen zu tragen“, erwiderte sie.
    Da er das Fest, das tags darauf in der Stadt stattfand, mit keinem Wort erwähnt hatte, wusste sie nicht, ob er sich daran beteiligte. Von den Leuten in der Küche hatte sie erfahren, dass es eine lustige Angelegenheit werden würde. Jedenfalls stand es unter einem ungewöhnlichen Motto, das sie neugierig machte, und so hatte sie beschlossen, es sich anzuschauen. Es war zwar nichts Besonderes, aber manchmal half ein harmloses Vergnügen, abzuschalten und alles Belastende für kurze Zeit zu vergessen.
    Ohne auf ihre Bemerkung einzugehen, schenkte Ric zwei Tassen Kaffee ein, stellte sie auf den Couchtisch und ließ sich auf das Sofa sinken, während Mel den Kuchen auf zwei Teller verteilte. Man könnte uns fast für ein ganz normales verlobtes Paar halten, schoss es ihr durch den Kopf, als sie sich neben ihn setzte. Nur schade, dass wir es nicht sind.
    „Die Hochzeitsplanerin war heute Nachmittag bei der Anprobe des Brautkleids dabei, obwohl es nicht unbedingt hätte sein müssen. Für mich war es ziemlich …“ Mel verstummte und überlegte, wie sie Ric etwas erklären konnte, was sie selbst nicht verstand. Die Anprobe hatte sie als emotionale Belastung empfunden, und sie fragte sich, warum. Irgendwie kam es ihr grotesk vor, sich ein Outfit für eine Hochzeit anfertigen zu lassen, die nur zum Schein stattfand, auch wenn sie es von Anfang an gewusst hatte.
    „Also, es ist ein wunderschönes Kleid, und ich bin überrascht, wie gut es passt und wie schnell es fertig wird.“ Sie zögerte kurz, ehe sie betont unbekümmert hinzufügte: „Was ist mit deinem Anzug? Warst du auch schon zur Anprobe?“
    „Ja, gestern.“ Er drehte sich zu ihr um und blickte sie an. „Es tut mir leid, dass ich es dir überlassen habe, dich um die Vorbereitungen zu kümmern. Ich hätte dir dabei helfen müssen, statt andere Termine wahrzunehmen.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das sehe ich anders. Du hattest genug mit der Trüffelernte zu tun und musstest dich vergewissern, dass du, was die Qualität der Pilze betrifft, den Kunden nicht zu viel versprochen hast. Und das ist im Moment wichtiger als die Hochzeitsvorbereitungen.“
    „Du hast für alles Verständnis, was ich mache, und das finde ich ganz lieb von dir.“ Er strich ihr mit den Fingern erst über die eine und dann über die andere Wange. „Da waren Mehlspuren.“
    „Das passiert mir immer beim Backen.“ Seine sanfte Berührung ließ sie erbeben, und sie schloss die Augen, damit Ric nicht sah, dass sie in seiner Nähe regelrecht dahinschmolz.
    „Du spürst es auch, stimmt’s?“ Federleicht ließ er seine Lippen über ihre Wangen gleiten, über die Stellen, die er zuvor mit den Fingerspitzen berührt hatte. Dann seufzte er und schaute sie liebevoll an. „Die ganze Zeit empfinde ich dieses Verlangen und weiß selbst nicht, warum.“
    Sie sahen sich in die Augen, und mit einem Mal war es um sie beide geschehen. Ric senkte seine Lippen auf ihre, und das Feuer, das sie so lange unter Kontrolle gehalten hatten, war entfacht. Er zog Mel an sich und hielt sie so fest, dass sie sich nicht von ihm hätte lösen können, selbst wenn sie es gewollt hätte. Irgendwie habe ich geahnt, dass so etwas passieren würde, dachte sie verschwommen. Es hat mich die ganze Zeit beunruhigt.
    Ohne noch länger zu zögern, küsste sie ihn genauso sehnsüchtig und leidenschaftlich wie er sie. Ein Glücksgefühl durchströmte sie, das so tief und durchdringend war, wie sie es sich nie hätte vorstellen können. Ihr wurde warm ums Herz, in seinen Armen fühlte sie sich sicher und geborgen, und sie wünschte, er würde sie nie wieder loslassen.
    „Ich möchte es noch nicht beenden, Mel“, flüsterte er an ihren Lippen. Dass er genauso empfand wie sie, machte sie unendlich glücklich. Außerdem gefiel es ihr, dass er sie immer öfter mit der Abkürzung ihres Vornamens anredete.
    „Ich auch nicht“, wisperte sie.
    „Ist dir klar, was da mit uns geschieht?“, fragte er mit seiner tiefen Stimme,

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