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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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abwandte und ihn damit genauso aus ihrem Blickfeld verbannte wie aus ihrem Herzen, fragte sich Steve, wie er sich in der Nacht nur Hoffnungen hatte machen können, daß sich irgend etwas geändert hatte.
    Ja, sie begehrte ihn, und er begehrte sie auch, aber für ihn war es anders. Hatte sie wirklich nicht gemerkt, wie schwer es ihm gefallen war, ihr nicht zu gestehen, was er für sie empfand und wie lange schon?
    Ich bin ein Narr, schalt er sich, und das nicht zum erstenmal. In dieser Nacht hatte er ihre Leidenschaft wieder entfacht und Abbie vor Augen geführt, wie schön es damals gewesen war, wenn sie miteinander geschlafen hatten, doch an diesem Morgen hatte er ganz andere Erinnerungen in ihr geweckt. Sie dachte nur an den Schmerz, den er ihr zugefügt hatte.

8. KAPITEL
    „Stille Wasser sind tief, stimmt’s?” Abbie zuckte zusammen, als sie den neckenden Unterton in Frans Stimme hörte. Ihre Freundin rief an, weil ihr offenbar schon zu Ohren gekommen war, daß Steve die Nacht mir ihr verbracht hatte. Abbie war froh, daß er bereits weggefahren war und daher nicht mitbekam, wie sie errötete und ihr die Tränen in die Augen traten.
    „Nicht, daß es mich überrascht”, fuhr Fran fort. „Trotz all deiner Proteste habe ich immer insgeheim vermutet, daß du ihn in deinem tiefsten Inneren noch liebst. Schließlich habt ihr euch damals so geliebt, und daher ist es ziemlich unwahrscheinlich, daß ihr nichts mehr füreinander empfindet. Trotzdem muß es sehr romantisch gewesen sein, wieder zueinanderzufinden – als wäre man wieder jung, nur noch besser …
    Ich bin ja nicht mehr die Jüngste”, fügte sie zerknirscht hinzu. „Aber du hast immer noch eine tolle Figur und …”
    „Ob man eine gute Figur hat oder nicht, hat nichts damit zu tun, ob man ein erfülltes Liebesleben hat”, erinnerte Abbie sie.
    „Nein, vielleicht nicht, aber man hat weniger Hemmungen.” Fran lachte leise. „Sagen wir mal so: Ich wäre wesentlich mehr an neckischen Schlafzimmerspielen interessiert, wenn ich nicht solche Komplexe wegen meiner Fettpölsterchen hätte. Wenn du meine Meinung hören willst, ist das der Vorteil, den eine Zwanzigjährige gegenüber einer Vierzigjährigen hat. Sie kann es in jeder Stellung tun, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, daß ich Partner beim Anblick ihres nackten Körpers womöglich den Schock seines Lebens erleidet. Alles bleibt da, wo es sein sollte. In unserem Alter dagegen …”
    „Wir sind in den Vierzigern, nicht in den Achtzigern, Fran”, bemerkte Abbie trocken.
    „Also war es gut?” warf Fran ein. „Als Cathy euch beide im Bett überrascht hat, sollst du ja so erschöpft ausgesehen haben, daß du kaum den Kopf heben konntest, und Steve, als wäre er der erste Mann auf dem Mond gewesen …”
    „Das war keine Erschöpfung, sondern Verlegenheit”, unterbrach Abbie sie energisch und fügte leise hinzu: „Wo hast du das gehört – über Steve, meine ich?”
    „Im Supermarkt”, gestand Fran fröhlich. „Kennst du dieses hübsche, mollige Mädchen mit dem Pferdeschwanz? Sie hat mir erzählt …”
    „Lesley”, sagte Abbie wutentbrannt. „Sie ist eine meiner Aushilfskräfte. Ich bringe sie um …”
    „Warum den Überbringer einer Nachricht töten?” Neckend fügte Fran hinzu: „Und warum warst du verlegen? Ich wette, Steve ist es nicht. Ich wette, er …”
    „Ich muß jetzt Schluß machen”, schwindelte Abbie.
    Als sie auflegte, zitterte sie vor Wut und Scham. Und diese Gefühle wurden noch verstärkt, weil sie merkte, daß sie die Dinge nicht mehr unter Kontrolle hatte.
    Nach Fran riefen noch verschiedene andere Leute an, die sich neugierig bei ihr erkundigten, was denn los sei. Am Nachmittag hatte Abbie die Nase so voll, daß sie schon im Begriff war, den Stecker herauszuziehen. Dann rief Cathy an.
    „Endlich, Mum … Ich versuche schon die ganze Zeit, dich zu erreichen”, beschwerte sie sich. Bevor Abbie ihr erklären konnte, warum immer besetzt gewesen war, oder sie darauf ansprechen konnte, warum so viele Leute offenbar von der vermeintlichen Versöhnung zwischen Steve und ihr gehört hatten, fuhr Cathy aufgeregt fort: „Stuart und ich werden das Haus wieder besichtigen, und wir möchten, daß du mitkommst.
    Die Küche ist ziemlich dunkel, und deswegen sollten wir sie meiner Meinung nach vergrößern und einen Eßplatz und einen Wintergarten anfügen, so wie du es gemacht hast. Stuart befürchtet allerdings, daß es zu teuer werden könnte. Ich

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