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Einmal durch die Hölle und zurück

Einmal durch die Hölle und zurück

Titel: Einmal durch die Hölle und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josh Bazell
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Hoffnung, dass eins dieser kleinen Arschlöcher wiederkommt? Und Stoff mitbringt, damit sie wenigstens was zu verkaufen hat?
    Debbie reißt ein Stück Aluminiumfolie von der Rolle und deckt den Brei in dem Becherglas damit ab. Stellt das Ganze in den Kühlschrank. Scheiße, was soll sie denn sonst damit anfangen?
    Sie schaltet die Toastfläche oben im Backofen ein. Dreht das Propangas auf. Denkt im Hinblick auf das potentielle Senfgas:
Ach, tu mir doch den Gefallen
.
    Jetzt, wo der Brei nicht mehr offen rumsteht, kann sie wenigstens rauchen. In letzter Zeit raucht Debbie zu viel – als ob sie das nicht wüsste! –, doch im Moment hat sie das Gefühl, die einzig brauchbare Luft im Raum befindet sich auf der anderen Seite einer brennenden Zigarette.
    Als sie die Zigarette angezündet hat, legt sie das Brötchen und den French Toast auf die Toastfläche und den Hamburger in die Mikrowelle. Scheiß auf den Bullen, auch wenn das Gas schon aufgedreht ist. Dann stößt sie die Tür zum hinteren Parkplatz auf.
    Die Jungs, inzwischen auf der niedrigen Mauer und mehreren Autos aufgereiht, verstummen. Sie sehen mürrisch und ängstlich aus.
    »Sobald die Cops weg sind, holt ihr Dylan Arntz hier raus und haut ihm die Hucke voll«, ordnet sie an. »Was Matt Wogum angeht, hab ich noch keine Entscheidung getroffen.«
    Diejenigen, auf die es ankommt – vermutlich alle anderen auch – wissen schon, was das bedeutet.
    Für Dylan heißt es, dass er noch eine letzte Chance bekommt.
    Für Matt hingegen, dass am besten jemand anfängt, ein Loch zu graben.

6 Ford, Minnesota
    Immer noch Donnerstag, 13 . September
    Debbie, falls das wirklich ihr Name ist, stellt die Teller auf den Tisch. Auf meinem liegt ein Hamburger, auf dem von Violet der aufgetaute French Toast. Keinerlei Beilagen.
    Kaum zu glauben, wie lebenswichtig einem die Garnitur auf einmal vorkommt.
    Doch der Hamburger sieht gut aus. Zumindest wurde das Brötchen getoastet, das ist die halbe Miete. »Womit kann ich sonst noch dienen?«, erkundigt sich Debbie.
    »Können Sie uns irgendwas über den White Lake erzählen?«, fragt Violet.
    Debbie fährt so schnell aus der Haut, dass ich mir einen Sekundenbruchteil vorkomme wie in einem Werwolffilm.
    »Was? WAS , verdammt noch mal?«
    »Äh …«, sagt Violet. Wir sind beide fassungslos.
    » WAS haben Sie gerade gesagt? Sie kommen hier rein und tun so, als wären Sie Cops, und … was sind Sie überhaupt? Gottverdammte Reporter?«
    »Nein«, sagt Violet. »Wir sind Wissenschaftler.«
    »Na klar. Und Sie kommen ganz zufällig hier rein, fragen, wer ich bin, und wollen was über das verdammte White Lake Monster …«
    Schon halb von meinem Platz aufgestanden, zögere ich. »Haben Sie gesagt …?
    »Ich hab gar nichts gesagt. Und schon gar nicht zu Ihnen.«
    »Aber …«
    »Sie beide verschwinden sofort aus meinem Restaurant. Los.«
    »Kann ich bloß …?«
    Sie nimmt meinen Teller und schlägt ihn auf dem Tisch in tausend Stücke. » VERSCHWINDEN SIE AUS MEINEM RESTAURANT !«
    Als der Hamburger auf den Boden klatscht, habe ich Violet von ihrem Platz gezerrt und vergewissere mich, ob sie keine Handtasche liegengelassen hat. Hat sie nicht: Violet Hurst ist tatsächlich die einzige Frau in Cargohosen, die ihre Taschen benutzt.
    An der Tür drehe ich mich noch mal um. »Kann …?«
    »Sie suchen ein Ungeheuer? Dann wenden Sie sich an Reggie Trager!«, brüllt Debbie und wirft den anderen Teller nach mir.
    Kaum habe ich die Tür zugerissen, knallt der Teller gegen das Sperrholz.
     
    »Herrgott noch mal«, sagt Violet, während wir zu unserem Mietwagen flüchten, einem klotzigen Kombi aus einem Zweigwerk von GM , von dem ich dachte, es habe schon vor fünf Jahren dichtgemacht. »Was sollte das denn?«
    »Die Dame kann Wissenschaftler nicht leiden«, sage ich.
    »Tatsächlich? Echt schade, der French Toast sah gut aus.«
    »Der war tiefgekühlt.«
    »Wirklich? So ein Miststück! Woher wissen Sie das?«
    »Ich hab gesehen, wie sie ihn aus der Gefriertruhe genommen hat.«
    Die Hand auf dem Griff der Beifahrertür, hält Violet inne. »Wollten Sie mir das noch irgendwann sagen?«
    »Ich dachte, er schmeckt Ihnen besser, wenn ich es nicht sage.«
    »Das ist ein Witz, oder?«
    Zum Glück ertönt in diesem Moment hinter dem Restaurant ein Geschepper, das nach umgestoßenen Mülltonnen klingt, und jemand schreit.
    Ich lasse die Schlüssel übers Dach zu Violet gleiten. »Starten Sie den Wagen und bleiben Sie hier.«
    »Vergessen

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