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Einmal durch die Hölle und zurück

Einmal durch die Hölle und zurück

Titel: Einmal durch die Hölle und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josh Bazell
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ich. »Und das nächste Mal sag bitte etwas früher Bescheid.« Beim Abbiegen probiere ich die Handbremse wieder aus. Bringt aber nichts.
    »Fahren Sie so weit, wie’s geht, und dann nach rechts«, sagt der Junge. »Das ist eine Sackgasse.«
    »Vor dem großen Gebäude da?«
    »Ja.«
    »Wir müssen auch die Polizei verständigen«, sagt Violet.
    »Ach, wozu denn?«
    Ganz meine Meinung. »Du willst das nicht?«, frage ich den Jungen.
    »Auf keinen Fall.«
    Ich seufze. »Na gut.«
    »Was?«,
ruft Violet.
    »Ich finde, wir sollten die Wünsche des Jungen respektieren. Und außerdem wissen wir gar nicht richtig, was passiert wäre, wenn wir uns nicht eingemischt hätten.«
    »Die hätten ihn totgeschlagen.«
    »Nee. Es sah aus, als wären sie schon fast mit ihm fertig gewesen.« Ich ertappe den Jungen dabei, wie er mich misstrauisch im Rückspiegel betrachtet.
    »Sie wollten uns erschießen«, sagt Violet.
    »Das waren nur Warnschüsse. Was ist das für ein Gebäude?«
    »Das ist das alte Bergwerksgebäude«, sagt der Junge.
    Ich weiß nicht, was das bedeutet. Doch es ist imposant: Ziegelstein und Eisen, dem Unkraut überlassen.
    »Wie heißt du?«, frage ich.
    »Dylan.«
    »Dylan, welchen Wochentag haben wir heute?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Donnerstag. Merk dir das. Ich frag dich in ein paar Minuten noch mal. Okay?«
    »Okay.«
    »Hast du irgendwelche gesundheitlichen Einschränkungen?«
    »Ja. Ich wurde gerade zusammengeschlagen.«
    »Und sonst?«
    »Nein.«
    »Wirklich?«, fragt Violet. »Keine Polizei?«
    »Dylan? Was meinst du?«
    »Im Ernst: auf gar keinen Fall. Das würde alles noch schlimmer machen.«
    Ich sehe Violet an und zucke mit den Schultern. Frage Dylan, ob er Medikamente nimmt.
    »Nein.«
    Sogar von vorn nehme ich den Ammoniakgeruch wahr, der von seinem blutbeschmierten Körper aufsteigt. Das ist ein Grund für seine Cop-Aversion.
    Ich sage: »Weißt du, da, wo ich herkomme, verprügeln die Leute, die auf Meth sind, die Leute, die nicht auf Meth sind, und nicht umgekehrt.«
    »Vielleicht sollte ich da hinziehen.«
    »Vielleicht. Wie viel konsumierst du?«
    »Ich ›konsumiere‹ gar nicht. Ich hab mir erst zweimal Meth reingezogen. Einmal gestern Abend und dann noch mal vor ein paar Stunden.«
    »Haben dich diese Typen deswegen verprügelt?«
    »Mann, ich kann doch nicht Gedanken lesen.«
    »Das betrachte ich mal als Ja. Hast du irgendwelche Allergien?«
    »Ja. Ich bin allergisch gegen Leute, die mich verprügeln.«
    »Langsam begreife ich, wie’s dazu gekommen ist.«
    »Lionel!«, ermahnt mich Violet. »Dylan, ich heiße Violet, und das ist Lionel. Ich bin immer noch der Meinung, du solltest zur Polizei gehen.«
    »Sie heißen Lionel?«, fragt mich der Junge.
    »Warum fragst du?«
    »Schon gut.«
    »Okay. Hier abbiegen oder geradeaus?«
    »Geradeaus.« Wieder eine Reihe aluminiumverkleideter Häuser mit unterschiedlich großen himmelblauen Planen auf den Dächern.
    »Dylan, was ist mit Debbie, der Kellnerin, los?«, frage ich.
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Und was hat sie gegen Reggie Trager?«
    »Keine Ahnung, wer das ist.«
    »Willst du irgendwelchen Scheiß abziehen?«
    »Hey, ich hab Sie nicht gebeten, mich zu retten.«
    »Stimmt. Wir sollten dich wieder zurückbringen.«
    »Lionel!«, ermahnt mich Violet wieder. »Ich glaube, er meint es gut«, sagt sie zu Dylan.
    Links fällt das Gelände an der Straße steil ab. Das Wasser eines Sees funkelt zwischen den Bäumen hervor. »Ist das der White Lake?«, frage ich.
    »Wollen Sie mich veräppeln?«
    »Nein. Ist an der Frage irgendwas komisch?«
    »Das ist nicht der White Lake, sondern der Ford Lake. Sie sind wohl nicht hier aus der Gegend?«
    »Nein.«
    »Die Straße macht gleich eine Rechtskurve, aber wir biegen links ab.«
    »Erste Abzweigung?«, frage ich.
    »Ja.«
    Ich biege ab. In eine Sackgasse, die dem Seeufer folgt. Die Häuser auf der Uferseite sind riesig, die auf der anderen Seite kleiner und weiter bergauf gelegen, damit man einen Blick auf den See hat.
    Das ist offenbar die teure Gegend des Ortes. Die meisten Häuser sehen genauso runtergekommen aus wie sonst überall in Ford, doch auf der Seeseite stehen drei mit gepflegten Rasenflächen, Bäumen und unversehrten Fenstern. Über der Tür des einen ist sogar eine Stange mit der amerikanischen Flagge befestigt.
    »Das grüne ist es«, sagt Dylan.
    Ich parke vor dem Haus auf der Straße. Gegen die Fahrtrichtung, doch unser Wagen ist der einzige, den ich sehe. Vielleicht

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