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Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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bereit? Mich von ihm beißen zu lassen? Ich schätze, ich habe keine Wahl, oder? Ein Opfer für die Sache und so weiter.
    »Komm her«, befiehlt Jareth.
    Ich gehe zum Bett hinüber und setze mich neben ihn. »Wird es wehtun?« frage ich und bemerke, dass ich zittere. Was ist los mit mir? Ich wollte mich seit einer EWIGKEIT von einem Vampir beißen lassen. Jetzt bekomme ich endlich meine Chance. Natürlich wird diese Art von Biss mich nicht in einen Vampir verwandeln. Dazu muss einem ihr Blut injiziert werden. Aber trotzdem . . . wie cool, stimmt's?
    Also, warum bin ich so nervös?
    »In meinen Reißzähnen befindet sich eine
    Betäubungslösung, die im Augenblick des Eindringens injiziert wird. Du wirst nichts spüren.«
    »Oh. Okay«, sage ich und fühle mich aus irgendeinem Grund nicht allzu viel besser.
    Jareth beugt sich vor und streicht mir das Haar vom Hals weg. Ich fühle mich plötzlich offen. Entblößt. Verletzbar.
    Ich schlucke und schließe die Augen. Ich kann seinen Atem auf meinem Hals spüren, als er den Kopf senkt. Seine Lippen streichen sachte über meine empfindliche Haut und ich erzittere unwillkürlich.
    »Bist du so weit?«, flüstert er sanft. Ich kann seine Lippen spüren, die das Wort auf meinem Fleisch formen. Es ist irgendwie erotisch, um die Wahrheit zu sagen. Ich beiße auf meine Unterlippe.
    »Ähm, hm«, antworte ich und meine Stimme klingt
    plötzlich so quietschig wie die von Sunny.
    Sekunden später spüre ich einen leichten Druck am Hals.
    Nur ein Zwicken und dann . .. Ekstase.
    Ich werde euch ganz bestimmt nicht beschreiben, wie unglaublich es sich anfühlt, von einem Vampir gebissen zu werden. Dafür gibt es keine menschlichen Worte. Es ist besser als Eiscreme, die einem an einem heißen Sommertag die Kehle hinunterläuft. Besser, als sich an einem frischen Herbstnachmittag in eine dampfende Badewanne sinken zu lassen. Besser als sich an einem eiskalten Winterabend vor einem Feuer zusammenzukuscheln.
    Es ist besser als alles andere, was ich mir überhaupt denken kann. Nicht dass in diesem Moment in meinem Kopf viel Denkarbeit vor sich geht. Ich genieße einfach. Genieße absolut und mit allen Sinnen das Gefühl, das durch meine Adern fließt. Es ist himmlisch. Einfach himmlisch.
    Mein Kopf fällt mir in den Nacken und ich stöhne vor Wonne. »Oh Gott«, rufe ich. »Hör nicht auf.«
    Aber er hört auf. Ich schätze, er muss, weil er mich nicht ganz aussaugen darf. Nicht dass es mir in diesem speziellen Moment etwas ausgemacht hätte, ganz und gar ausgesaugt zu werden. Tatsächlich hätte ich meinen Tod mit offenen Armen willkommen geheißen, wenn dieses Gefühl mir erhalten geblieben wäre. Jetzt verstehe ich voll und ganz, wie die Vampire in den alten Zeiten, als sie noch keine Blutspender hatten, so mühelos überleben konnten.
    Einmal gebissen, total hingerissen.
    Seine Reißzähne verschwinden wieder in seinem Kiefer.
    Der elektrische Strom, der mich durchflossen hat, ist schlagartig weg, als hätte man einen Lichtschalter umgelegt. Die Wonne ist verschwunden. Die Ekstase verpufft. Ich fühle mich leer und allein und erfüllt von verzweifeltem Verlangen nach mehr. Kein Wunder, dass diese Bar so beliebt ist. Ein Biss und man ist bereits vollkommen süchtig.
    Ich hebe den Kopf, öffne die Augen und schaue Jareth an.
    Er wischt sich den Mund ab und er wirkt entsetzt und über alle Maßen verlegen.
    »Ähm, bitte sehr. Du bist gebissen worden«, murmelt er. Er holt tief Luft, zieht ein Taschentuch heraus und tupft sich den Schweiß von der Stirn. Offenkundig hat der Biss auch bei ihm etwas ausgelöst. In gewisser Weise fühle ich mich deswegen besser. Es wäre mir grässlich, wenn ich dieser Verzückung erlegen wäre, nur um anschließend feststellen zu müssen, dass er immer noch lässig und überlegen ist.
    Ich taste meinen Hals ab und drücke auf die winzigen Bisslöcher. »Das war unglaublich«, flüstere ich.
    »Erstaunlich. Ich habe noch nie etwas Derartiges gespürt.
    Fühlt es sich immer so gut an? Oder nur beim ersten Mal?«
    »Keine Ahnung«, antwortet Jareth mit total unbegründeter Schroffheit. Er steht vom Bett auf und geht zur Tür. »Ich bin nur ein einziges Mal gebissen worden. Als ich verwandelt wurde.«
    »Oh, klar. Natürlich. Hm, lass dir von mir gesagt sein, das war absolut umwerfend. Du machst diese Beißerei gut, Junge.«
    »Ich bitte dich. Nenn mich nie, nie wieder Junge.«
    »Tut nur leid. Aber ich habe versucht, dir ein Kompliment zu

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