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Einmal gebissen, total hingerissen

Einmal gebissen, total hingerissen

Titel: Einmal gebissen, total hingerissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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machen.«
    »Komplimente sind überflüssig. Es ist ein Job. Mehr nicht.«
    »Ich weiß, aber ...« Warum fühle ich mich plötzlich irgendwie gekränkt? Er hat recht. Er hat das offensichtlich aus rein dienstlichen Gründen getan. Damit es richtig aussah. Mehr nicht. Aber trotzdem, es hat sich so intim angefühlt ...
    Ich schüttle den Kopf. Erde an Rayne. Bitte melden, Rayne.
    Wir mögen diesen Typ - ähm, Mann - nicht mal. Es besteht rein gar kein Grund, aufgeregt zu sein. Mach einfach deinen Job, Rayne. Beeindrucke den Rat und man wird dir einen richtigen Blutsgefährten zuweisen. Jemanden, der DNA-mäßig mit dir kompatibel ist. Und dann könnt ihr einander beißen, bis ihr schwarz werdet.
    »Okay, schön. Lass uns in die Lounge gehen.«
    Ich folge ihm durch die Tür und den Flur hinunter, bis wir zu einem Raum kommen, an dessen Tür LOUNGE steht.
    Ich muss zugeben, an dieser Stelle freue ich mich auf den Imbiss aus Keksen und Orangensaft. Nach dem Biss mit all seiner Euphorie fühle ich mich definitiv ein wenig schwach in den Knien. Ich frage mich, wie viel Blut er mir abgezapft hat. Ich frage mich, ob er fand, dass ich gut schmecke. Ob sie das überhaupt interessiert. Ich frage mich, ob er sich wünscht, mich wieder zu beißen.
    Nicht dass es mir etwas bedeuten würde. Wirklich nicht.
    Die Lounge ist eingerichtet wie der Rest der Blood Bar, in Rot und Schwarz, aber sie wirkt entspannter als die eigentliche Bar. Im Raum verteilt stehen etliche knautschige Samtsofas und kleine Beistelltische mit Teelichtern darauf.
    Die Kerzen sind die einzige Lichtquelle hier und die Leute, die auf den Sofas sitzen, wirken ein wenig ruhelos und hohläugig. Oder vielleicht liegt das nur daran, dass sie vor ein paar Minuten halb leer getrunken worden sind.
    Ich steuere schnurstracks auf ein freies Sofa auf der anderen Seite des Raums zu. Ich lasse mich darauf fallen und schlage die Beine unter. Jareth macht sich auf den Weg zur Theke und kehrt einen Moment später mit Saft und Ritzkräckern zurück.
    »Keine süßen Kekse, wie?«, frage ich, während ich ihm den Teller abnehme und mich über die Kräcker hermache. Ich schlürfe etwas Saft.
    »Könntest du zumindest versuchen, mit geschlossenem Mund zu kauen?«, zischt Jareth und setzt sich neben mich.
    Ich verdrehe die Augen. Gott, wie kann jemand, der so sexy ist, so spießig und verklemmt sein? Ich meine, es ist nicht so, als hätten wir ein Date, oder? Mein Benehmen sollte keinen Einfluss auf ihn haben. Und selbst wenn, wen interessiert es? Wir sind in einer durchgeknallten Bissbar im schlimmsten Teil der Stadt. Ich sage, in dieser Situation ist es das Sicherste, Fräulein Wohlerzogen getrost an der Tür abzugeben.
    Ich entschließe mich, ihn zu ignorieren, und schaue mich stattdessen im Raum um, wobei ich hoffe, ein paar vielsagende Gesprächsfetzen aufzuschnappen, die uns Hinweise auf Mavericks bösen Plan liefern können. Aber anscheinend ist das Glück mir heute Abend nicht hold.
    Niemand sagt ein Wort.
    »Einen Moment«, meint Jareth und sieht zu zwei Mädchen auf der anderen Seite des Raums hinüber. Sie sind beide aufgegotht und außerdem dürr wie Nicole Richie und Lindsay Lohan, aber sie sind definitiv menschlich.
    »Was?«
    »Die beiden kenne ich. Sie arbeiten als Spender für meinen Freund Kristoff.«
    »Ach ja?«, frage ich und blicke zu den Mädchen hinüber.
    »Aber das ergibt keinen Sinn.«
    Zu eurer Information: Ein Spender ist ein Mensch, der sich aus freien Stücken dazu verpflichtet, einem Vampir regelmäßig als Blutquelle zu dienen. Jeder Vampir hat seinen eigenen Spenderstall. Auf diese Weise beißen sie keine unwilligen Opfer, wie man es in den Filmen sieht. Es geht alles sehr zivilisiert zu und es gibt Bluttests und Verträge und die Spender bekommen für ihre Dienste ganz gutes Geld.
    Aber warum sollten sich zwei Spender in der Blood Bar befinden? Sie werden bereits regelmäßig von ihrem Vampir ausgesaugt. Es ist unmöglich, dass sie viel Blut übrig haben.
    »Das ist eine gewaltige Vertragsverletzung«, erklärt Jareth, den Blick immer noch auf die beiden Mädchen gerichtet.
    »Was ist, wenn sie sich irgendeine Krankheit zuziehen würden? Sie könnten Kristoff anstecken.«
    »Willst du mit ihnen sprechen?«
    »Nein. Das ist nicht meine Aufgabe. Und es würde unsere Tarnung auffliegen lassen. Aber ich werde den Zwischenfall morgen ganz sicher Kristoff melden. Er wird sie entlassen müssen.«
    Ich starre die beiden Mädchen an. Sie sehen nicht

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