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Einmal Hochzeit und zurück

Einmal Hochzeit und zurück

Titel: Einmal Hochzeit und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Colgan
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bloß ein Riesenspaß«, sagte ich. »Und, weißt du, Spaß habe ich momentan nicht mehr viel.«
    »Ich bin einfach nicht ...« Sie sank in einem gigantischen Tüllberg in sich zusammen. »Ich meine, ich weiß nicht mal, ob ich für den Rest meines Lebens mit ihm schlafen will. Oder auch nur noch ein einziges Mal.«
    »Aber Tash, ihr beide habt immer so glücklich ausgesehen, wie das perfekte Paar.«
    »Ich weiß.«
    »Ich meine, ehe ich zurückgegangen bin ...«
    »Ihr beide habt auch so glücklich ausgesehen, du und Olly, wie das perfekte Paar.«
    Wir blickten betreten zu Boden.
    »Warum tun wir uns das an?«, fragte Tashy traurig.
    »Weil Erwachsene das so machen?«, mutmaßte ich unglücklich.
    »Weil das schon alles war?«
    »Wegen der Familie?«
    »Wegen Max, der zu knauserig war, eine Hochzeitsrücktrittsversicherung abzuschließen?«
    Ich stand auf.
    »Dein Kleid ist perfekt«, erklärte Tash und grinste mir durch die Tränen zu. »Wir nehmen es. Und jetzt muss ich los.«
    »Wohin?«, fragte ich. »Was, wenn ich ein bisschen seelischen Beistand brauche?«
    »Aber ich treffe mich mit Olly«, erwiderte sie, »und er hat ausdrücklich gesagt, und ich zitiere: ›Wenn irgend möglich, könnten wir uns dann bitte ohne die jugendliche Delinquentin treffen?‹«
    »Immerhin schon besser als Mutantin«, sagte ich.
    »Nein, denn mit ›ich zitiere‹ meinte ich eigentlich, ›ich paraphrasiere und lasse die schlimmsten Schimpfwörter weg‹. Gut, ich werde es versuchen.«
    »Was?«
    Sie stand auf und schloss die Augen. »Ich wünschte, ich wäre wieder sechzehn!«, sagte sie ziemlich laut.
    »Oh, das ist eine tolle Idee!« Ich sprang in die Höhe. »Komm auch zurück. Wir hätten bestimmt einen Mordsspaß! Du kannst mitkommen zu Justins Party!«
    Sie machte ein Auge halb auf. »Sag bloß, du gehst zu einer Teenie-Party?«
    »Ähm, nein.«
    »Du Miststück.« Sie zwickte sich in den Schenkel. »Es hat nicht funktioniert, oder?«
    »Weiß nicht«, brummte ich.
    Sie machte die Augen auf. »Kann ich trotzdem mitkommen zu der Party?«
    »Erinnerst du dich noch an diese kanadische Lehrerin, die sie eingelocht haben, weil sie mit ihren Schutzbefohlenen angebandelt hat?«
    »Dreck, Dreck, Dreck.«
    »Viel Glück für den glücklichsten Tag Ihres Lebens«, rief die Verkäuferin uns hinterher, als Tashy und ich gebeugt nach draußen schlurften.
    Stanzi und ich spielten in der Küche meiner Eltern verrückt. Wir hatten uns gemeinsam im Badezimmer hergerichtet, und ich hatte sie mit Nick Kershaw bekannt gemacht. Die Platte hatte ich in der Sammlung meiner Eltern entdeckt, was ja schon schlimm genug war. Stanzi trug blaue Wimperntusche auf einem Auge und grüne auf dem anderen, während ich mich fragte, wie ich es anstellen sollte, mein gestreiftes Top möglichst weit runterzuziehen.
    »Meinst du, es macht was, dass man den Träger von meinem BH sieht?«
    Stanzi schnaubte vernehmlich und rieb sich noch etwas mehr Rouge auf ihre ohnehin schon rundlichen Apfelbäckchen. »Ich habe noch nie was davon gehört, dass es jemandem was ausgemacht hätte, wenn man einen BH-Träger sieht.«
    Die Antwort lautete also vermutlich nein. Wir veranstalteten einen richtigen Affentanz, bis wir beide total umwerfend aussahen (zumindest für Transen), und nachdem wir eine Schneise der Verwüstung im Badezimmer hinterlassen hatten - hey, gelegentlich musste ich doch mal ein bisschen gedankenlos wirken, sonst würden meine Eltern noch Verdacht schöpfen -, stöckelten wir nach unten.
    »Ähm ... sehr hübsch«, nuschelte mein Dad mit zusammengekniffenen Augen. »Was meinst du, Joyce?«
    Meine Mutter blickte auf. »Sag du‘s ihnen.«
    »Ich glaube, diesen Kampf würde ich mir heute gerne ersparen«, entgegnete mein Dad.
    Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und zog meinen Pulli noch ein bisschen weiter nach unten, nur weil der Teufel mich ritt.
    »Das reicht«, sagte mein Dad. Und mit einem Mal fiel mir auf, dass seine Hand auf der meiner Mutter lag und sie tapfer lächelte und ihm bei seiner kleinen Gardinenpredigt den Rücken stärkte. Na, wer hätte das gedacht.
    »Ich weiß, es ist völlig sinnlos, euch zu sagen, ›trinkt nichts‹, aber ich möchte, dass ihr beide nichts Unvernünftiges tut.«
    Wir nickten eifrig und hüpften ungeduldig von einem Bein aufs andere.
    »Und lasst auf keinen Fall eure Gläser aus den Augen.«
    »Ich glaube, bei Clellands Party dürfte die Gefahr von K.o.-Tropfen in den Getränken relativ gering sein.«
    »Man

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