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Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal

Titel: Einmal ist keinmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Ein Walkman, ein Bügeleisen, Perlenohrringe von meiner Hochzeit, eine Küchenuhr, die wie ein Huhn aussah, ein gerahmtes Ansel-Adams-Poster und zwei getöpferte Tischlampen. Vielleicht konnte ich damit die Telefonrechnung zahlen. Ich wollte es nicht noch einmal erleben, daß ich in meiner eigenen Wohnung in der Falle saß und nicht um Hilfe rufen konnte.
    Ich setzte Rex wieder in seinen Käfig, putzte mir die Zähne, zog ein Nachthemd an und kroch ins Bett. Sämtliche Lampen ließ ich brennen.
    *
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, sah ich als allererstes durch den Türspion. Da mir nichts Ungewöhnliches auffiel, duschte ich rasch und zog mich an. Rex schlief tief und fest in seiner Suppendose, nachdem er die ganze Nacht in seinem Rad gelaufen war. Ich gab ihm frisches Wasser und schüttete die berüchtigten Hamsterkörner in seinen Napf. Eine Tasse Kaffee wäre nicht zu verachten gewesen. Aber leider hatte ich keinen Kaffee im Haus.
    Ich ging ans Wohnzimmerfenster und hielt auf dem Parkplatz nach Ramirez Ausschau, dann spähte ich vorsichtshalber noch einmal durch den Spion. Ich schob den Riegel zurück und öffnete die Tür, aber die Kette nahm ich nicht ab. Ich steckte die Nase durch den Spalt und schnupperte. Es roch nicht nach Boxer, also löste ich die Kette und trat mit gezückter Waffe einen Schritt in den Hausflur. Er war leer. Ich schloß hinter mir ab und pirschte mich mich ein paar Schritte vorwärts. Der Aufzug klingelte, die Tür glitt summend auf, und ich hätte um ein Haar die alte Mrs. Moyer erschossen. Nachdem ich mich wortreich entschuldigt und ihr versichert hatte, daß die Waffe nicht echt war, schlich ich zur Treppe. Die Luft war rein. Ich konnte die erste Ladung Sperrmüll nach unten schleppen.
    Als Emilio seine Pfandleihe endlich aufmachte, war ich voll auf Koffeinentzug. Um den Preis der Ohrringe versuchte ich noch zu feilschen, aber ich war nicht recht mit dem Herzen dabei und ließ mich von ihm übers Ohr hauen. Es war mir egal. Ich hatte, was ich brauchte. Geld für eine weniger gefährliche Waffe und die Telefonrechnung. Es war sogar noch genügend für einen Blaubeermuffin und eine große Tasse Kaffee übrig.
    Ich gönnte mir fünf Minuten Pause, um mein Frühstück ausgiebig zu genießen, dann beeilte ich mich, zur Telefongesellschaft zu kommen. An einer Ampel wurde ich von zwei Typen in einem Geländewagen angehupt. Ihren Gesten nach zu urteilen, bewunderten sie die Aufschriften an meinem Wagen. Was sie sagten, konnte ich nicht hören, weil der Motor zu laut war. Ein Gutes hatte das Geknatter also doch.
    Plötzlich stieg um mich herum Nebel auf, und ich begriff, daß ich qualmte. Es war keine gutartige weiße Abgasfahne wie an einem kalten Tag. Es war dicker, schwarzer Qualm, und in Ermangelung eines Auspuffrohres kam er in großen Wolken irgendwo unter mir herausgequollen. Ich hämmerte auf das Armaturenbrett, um zu sehen, ob wenigstens eine der Anzeigen funktionierte, und wie fast nicht anders zu erwarten, ging tatsächlich das rote Öllämpchen an. Ich fuhr sofort die nächste Tankstelle an, kaufte eine Dose Öl, gab sie dem Wagen zu saufen und kontrollierte den Ölstand. Er war immer noch ziemlich niedrig, also kippte ich gleich eine zweite Dose hinterher.
    Meine nächste Station war die Telefongesellschaft. Die Rechnung zu bezahlen und dafür zu sorgen, daß mein Telefon wieder angeschlossen wurde, war kaum weniger kompliziert als das Erwerben einer Green Card. Zum Schluß blieb mir nichts anderes übrig, als zu behaupten, meine blinde, senile Großmutter wohne bei mir, wenn sie nicht gerade mit einem Herzinfarkt im Krankenhaus liege; ein funktionstüchtiges Telefon würde unter Umständen über Leben und Tod entscheiden. Ich glaube zwar nicht, daß mir die Frau hinter dem Schalter meine Geschichte abgenommen hat, aber ich glaube, daß sie mir ein paar Pluspunkte für besonderen Unterhaltungswert gutgeschrieben hat. Außerdem versprach sie mir, daß im Laufe des Tages irgendwer irgendwas wieder anklemmen würde. Gut. Wenn Ramirez noch einmal auftauchte, konnte ich wenigstens die Polizei anrufen. Und für den Notfall wollte ich mir noch eine Dose Tränengas besorgen. Mit der Knarre war ich zwar nicht besonders fit, aber im Umgang mit einer Sprühdose konnte mir keiner etwas vormachen.
    Als ich vor dem Waffengeschäft ankam, flackerte das Öllämpchen schon wieder. Da ich keinen Qualm sah, erklärte ich mir die Sache so, daß der Öldruckmesser steckengeblieben war. Auf jeden

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