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Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal

Titel: Einmal ist keinmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Fall hatte ich keine große Lust, noch mehr Geld für Öl zu verplempern. Der Wagen durfte einfach nicht schlappmachen. Wenn ich meine zehntausend Dollar Kopfgeld kassiert hatte, würde ich ihm so viel Öl kaufen, wie er saufen konnte, und ihn anschließend von einer Brücke stürzen.
    Die Besitzer von Waffengeschäften hatte ich mir immer als große, stämmige Männer vorgestellt, die Baseballmützen mit Aufklebern von Motorradmarken trugen und Bubba oder Billy Bob oder so ähnlich hießen. Dieses Waffengeschäft gehörte einer Frau namens Sunny. Sie war Mitte Vierzig. Ihre Haut hatte die Farbe und Struktur einer guten Zigarre, die fransigen Haare waren kanariengelb gefärbt, und ihre Stimme klang so, als ob sie zwei Schachteln Zigaretten pro Tag rauchte. Sie trug Straßohrringe, hautenge Jeans und hatte aufgemalte kleine Palmen auf den Fingernägeln.
    »Hübsch«, sagte ich und zeigte auf ihre Nägel.
    »Das macht Maura im Hair Palace. Was Fingernägel angeht, ist sie ein Genie. Und wenn sie einem mit Warmwachs die Schamhaare entfernt, ist man hinterher so glatt wie eine Billardkugel.«
    »Muß ich mir merken.«
    »Fragen Sie nach Maura. Sagen Sie ihr, Sie kommen von Sunny. Was kann ich heute für Sie tun? Haben Sie schon Ihre ganze Munition verschossen?«
    »Ich brauche Tränengas.«
    »Und an was für eine Sorte haben Sie gedacht?«
    »Gibt es denn verschiedene?«
    »Aber natürlich. Wir haben eine große Auswahl unterschiedlicher Sprays im Sortiment.« Sie holte mehrere in Plastik verschweißte Päckchen aus dem Regal. »Das ist Mace, das Original. Das ist Peppergard, die umweltfreundliche Alternative, die heutzutage oft von der Polizei benutzt wird. Und last not least Sure Guard, eine echte chemische Waffe. Damit fällen Sie einen Dreizentnermann in sechs Sekunden. Es wirkt direkt auf die Neurotransmitter. Wer dieses Zeug auf die Haut kriegt, kippt aus den Latschen. Auch wenn er betrunken ist oder unter Drogen steht. Einmal sprühen, und schon heißt es: Aus die Maus.«
    »Hört sich gefährlich an.«
    »Das können Sie laut sagen.«
    »Ist es tödlich? Hinterläßt es bleibende Schäden?«
    »Der einzige bleibende Schaden, den das Opfer davonträgt, ist die Erinnerung an die größte Blamage seines Lebens. Anfänglich gibt es natürlich Lähmungserscheinungen, und wenn sie sich wieder gelegt haben, kommt es normalerweise zu heftigem Erbrechen und bösen Kopfschmerzen.«
    »Ich weiß nicht. Was ist, wenn ich mich aus Versehen selbst damit einsprühe?«
    Sie verzog das Gesicht. »Kindchen, das sollten Sie besser bleibenlassen.«
    »Hört sich kompliziert an.«
    »Ist es aber nicht. Sie müssen bloß aufs Knöpfchen drücken, mehr ist nicht dabei. Sie sind jetzt schließlich ein Profi.« Sie tätschelte meine Hand. »Nehmen Sie das Sure Guard. Es ist genau das Richtige für Sie.«
    Ich kam mir nicht wie ein Profi vor. Ich fühlte mich wie ein Idiot. Früher hatte ich gegen den Einsatz von Giftgas protestiert, und nun wollte ich bei einer Frau, die sich die Schamhaare mit Warmwachs entfernen ließ, selbst Nervengas kaufen.
    »Sure Guard haben wir in verschiedenen Größen vorrätig«, sagte Sunny. »Ich persönlich bevorzuge das Schlüsselringmodell, das nur siebzehn Gramm wiegt. Es hat einen Karabiner aus Edelstahl, steckt in einem attraktiven Lederetui und ist in drei Modefarben erhältlich.«
    »In drei Farben? Wahnsinn.«
    »Probieren Sie es ruhig mal aus«, sagte Sunny. »Damit Sie wissen, wie man damit umgeht.«
    Ich ging nach draußen, machte den Arm ganz lang und sprühte. Plötzlich drehte der Wind, ich rannte wieder hinein und knallte die Tür zu.
    »Der Wind kann tückisch sein«, sagte Sunny. »Vielleicht nehmen Sie lieber den Hinterausgang, wenn Sie gehen. Hinter dem Schießstand.«
    Ich folgte ihrem Rat. Als ich wieder auf der Straße war, lief ich so schnell wie möglich zu meinem Wagen für den Fall, daß doch noch ein paar Tröpfchen Sure Guard in der Luft hingen, die nur darauf lauerten, sich auf meine Neurotransmitter zu stürzen. Als ich den Schlüssel ins Zündschloß steckte, gab ich mir Mühe, nicht daran zu denken, daß eine unter Druck stehende Tränengasdose oder, etwas anders ausgedrückt, eine Nervengasbombe vor meinen Knien baumelte. Der Motor sprang an, und das Öllämpchen blinkte auf. Es sah sehr rot und böse aus. Aber darum konnte ich mich jetzt nicht kümmern. Auf meiner Liste der dringendsten Probleme rangierte Öl noch nicht einmal unter den Top Ten.
    Ich fuhr los, ohne auch

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