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Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal

Titel: Einmal ist keinmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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gewissermaßen seinen Wagen geborgt.«
    »Geborgt?«
    »Eigentlich eher beschlagnahmt. Schließlich vertreten wir doch das Gesetz, oder nicht?«
    »Hm.«
    »Also, ich habe seinen Wagen beschlagnahmt, und er hat es rausgekriegt.«
    Ranger lächelte und gab mir ein Handtuch. »War er mit der Beschlagnahmung einverstanden?«
    »Sagen wir mal, er war nicht erfreut. Jedenfalls habe ich den Wagen unten auf dem Parkplatz abgestellt und vorsichtshalber die Verteilerkappe entfernt.«
    »Ich möchte wetten, er war begeistert.«
    Ich stieg aus der Dusche und hätte beinahe laut aufgeschrien, als ich mich im Spiegel sah. Meine Haare sahen aus, als ob sie unter zweitausend Volt gestanden hätten und mit Wäschestärke eingesprüht worden wären.
    »Ich muß in den Wagen unbedingt eine Alarmanlage einbauen lassen, aber ich habe kein Geld.«
    Ranger lachte leise und tief. »Eine Alarmanlage, da wird Morelli sich aber freuen.« Er hob einen Stift vom Fußboden auf und schrieb mir eine Adresse auf ein Stück Klopapier. »Ich kenne eine Werkstatt, die dir einen anständigen Preis macht.«
    Ich tapste an ihm vorbei ins Schlafzimmer und vertauschte das Handtuch mit einem langen Froteemorgenrock. »Du bist durch die Tür gekommen?«
    »Ich hab’ das Schloß geknackt. Ich wollte den Hausmeister nicht wecken.« Er warf einen Blick auf das Fenster. Der Regen schlug gegen die dunkle Scheibe und trommelte auf einen Fetzen Fliegendraht, der auf der Fensterbank lag. »Die Spiderman-Nummer ziehe ich nur bei gutem Wetter ab.«
    »Morelli hat das Fliegengitter kaputtgemacht.«
    »Er war wohl in Eile.«
    Ich bedankte mich noch einmal und brachte ihn zur Tür.
    *
    Ich schlief fest und traumlos, und womöglich wäre ich erst im November wieder aufgewacht, wenn nicht jemand gnadenlos an meine Tür gehämmert hätte. Ich kniff die Augen auf und sah auf den Wecker. 8.35 Uhr. Früher hatte ich immer gern Gesellschaft gehabt. Jetzt schreckte ich schon zusammen, wenn nur jemand an meine Tür klopfte. Meine erste Angst galt Ramirez, die zweite der Polizei. Womöglich waren sie gekommen, um mich wegen Autodiebstahls zu verhaften. Ich nahm das Safe Guard vom Nachttisch, zog mir den Morgenrock über und schleppte mich in die Diele. Ich kniff ein Auge zu und lugte mit dem anderen durch den Spion. Eddie Gazarra stand vor der Tür. Er war in Uniform und hatte zwei Tüten von Dunkin’ Donuts in der Hand. Ich machte ihm auf und schnupperte wie ein Jagdhund, der Witterung aufnimmt. »Lecker«, sagte ich.
    »Ebenfalls einen guten Morgen«, sagte Gazarra, drückte sich an mir vorbei und wollte ins Eßzimmer. »Wo sind deine Möbel?«
    »Ich richte mich neu ein.«
    »Ach so.«
    Nachdem wir uns hingesetzt hatten, holte er zwei Pappbecher mit Kaffee aus einer der beiden Tüten. Wir nahmen die Deckel ab, breiteten Servietten über die Knie und machten uns über die Donuts her.
    Wir waren so gute Freunde, daß wir beim Essen nicht zu reden brauchten. Zuerst vertilgten wir die Boston Creams. Dann teilten wir uns die verbliebenen vier Jelly Donuts. Als ihm meine Stromfrisur auch nach dem zweiten Donut noch nicht aufgefallen war, fragte ich mich doch, wie meine Haare wohl normalerweise aussahen. Weil er außerdem kein Wort über das Chaos verlor, das Morelli beim Durchstöbern der Wohnung angerichtet hatte, kamen mir auch noch Zweifel an meinen hausfraulichen Fähigkeiten.
    Beim dritten Donut ließ er sich mehr Zeit. Er trank einen Schluck, biß in den Donut, trank einen Schluck, biß in den Donut. »Wie ich höre, hast du gestern einen Kautionsflüchtling gefaßt«, sagte er zwischen zwei Bissen.
    Bald hatte er nur noch Kaffee übrig. Neidisch beäugte er meinen Donut, aber ich zog ihn rasch zu mir herüber.
    »Den willst du bestimmt nicht teilen«, sagte Gazarra.
    »Bestimmt nicht«, antwortete ich. »Woher weißt du, daß ich einen Gefangenen gemacht habe?«
    »Polizeitratsch. In letzter Zeit bist du auf der Wache Thema Numer eins. Die Jungs haben schon eine Wette laufen, wie lange es wohl dauert, bis Morelli dich aufs Kreuz gelegt hat.«
    Ich dachte, mir würden die Augen aus dem Kopf springen. Eine geschlagene Minute lang starrte ich Gazarra sprachlos an und wartete darauf, daß sich mein Blutdruck langsam wieder normalisierte, während in meinem Körper wahrscheinlich überall kleine Äderchen platzten.
    »Und woher wollen sie wissen, wann er mich aufs Kreuz gelegt hat?« fragte ich mit knirschenden Zähnen. »Vielleicht hat er das schon längst geschafft. Vielleicht

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