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Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal

Titel: Einmal ist keinmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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anderen Typen in Carmens Wohnung geschickt, die dafür sorgen sollten, daß sie keine Zicken macht. Dann ist Morelli dazugekommen und hat Ziggy wahrscheinlich in Notwehr erschossen, genauso, wie er gesagt hat. Irgendwie sind dann Carmen, der andere Typ und Ziggys Knarre verschwunden. Morelli versucht nun, sie zu finden. Ich fände es nur logisch, wenn er in der Stark Street anfinge zu suchen.«
    »Das ist doch verrückt. Wie kommen Sie bloß auf diese Idee?«
    »Ich habe Morellis Festnahmeprotokoll gelesen.«
    Alpha verzog das Gesicht. »Was hätte Morelli denn sonst sagen sollen? Daß er Ziggy aus Jux und Dollerei abgeknallt hat? Benito bietet sich doch als Sündenbock geradezu an. Jeder weiß, daß er mit Frauen etwas grob umspringt und daß Ziggy für ihn gearbeitet hat. Morelli baut seine Ausrede nur darauf auf.«
    »Und was ist mit dem fehlenden Zeugen? Er muß auch für Benito gearbeitet haben.«
    »Von einem fehlenden Zeugen weiß ich nichts.«
    »Er soll ein Gesicht haben, als hätte ihm einer einen Schlag mit der Bratpfanne verpaßt. So was fällt einem doch auf.«
    Alpha lächelte. »Aber nicht in einem drittklassigen Boxstudio. Von denen, die da trainieren, haben die meisten eine platte Nase.« Er sah auf seine Uhr. »Ich komme zu spät zum Essen. Sie sehen aus, als ob Ihnen heiß ist. Soll ich Ihnen etwas mitbringen? Etwas Kaltes zu trinken? Oder vielleicht ein Sandwich?«
    »Es geht noch. Außerdem mache ich auch bald Mittagspause. Ich muß mal für kleine Mädchen.«
    »Im ersten Stock ist ein Klo. Den Schlüssel kriegen Sie von Lorna. Sagen Sie ihr, ich hätte Sie geschickt.«
    Ich fand es anständig von Alpha, daß er mir erlaubte, seine Toilette zu benutzen, aber ich wollte nicht das Risiko eingehen, von Ramirez erwischt zu werden, während ich auf dem Töpfchen saß.
    Nachdem ich noch ein letztes Mal die Straße rauf- und runtergesehen hatte, fuhr ich los, um ein Fast-Food-Restaurant zu suchen. Eine halbe Stunde später stand ich wieder haargenau an derselben Stelle wie vorher, wesentlich zufriedener, aber auch doppelt so angeödet. Ich hatte mir unterwegs ein Buch besorgt, aber gleichzeitig lesen und schwitzen fiel mir schwer, und das Schwitzen hatte Vorrang.
    Um drei Uhr war ich klitschnaßgeschwitzt, und meine Haare standen in wüsten Locken vom Kopf ab. Ich hatte Krämpfe in den Beinen und ein nervöses Zucken im linken Auge.
    Ramirez hatte sich immer noch nicht blicken lassen. Fußgänger gab es, wenn überhaupt, nur im Schatten, und auch die verkrochen sich schnell in verräucherte, aber klimatisierte Kneipen. Ich war der einzige Vollidiot, der bei der Bruthitze in einem Auto hockte. Sogar die Nutten waren verschwunden, um sich eine kleine Crackpause zu gönnen.
    Ich nahm mein Verteidigungsspray und stieg aus. Als sich die Rückenwirbel entstauchten und wieder einrenkten, stöhnte ich. Ich streckte mich und lief auf der Stelle. Ich ging ein paarmal um das Auto, bückte mich und berührte meine Fußspitzen mit den Fingern. Eine Brise wehte durch die Stark Street, und ich fühlte mich wie beschenkt. Sicher, die Abgaswerte waren tödlich, und die Temperatur lag über der eines Hochofens, aber trotzdem war es eine Brise.
    Ich lehnte mich an den Wagen und zupfte mir das T-Shirt vom schwitzenden Körper.
    Jackie kam aus dem Grand Hotel und blieb auf dem Weg zu ihrer Straßenecke bei mir stehen. »Du siehst so aus, als ob du gleich einen Hitzschlag kriegst«, sagte sie und gab mir eine kalte Cola.
    Ich trank ein paar Schluck und hielt mir die eisige Dose an die Stirn. »Danke. Das tut gut.«
    »Glaub bloß nicht, daß ich wegen so einem mageren weißen Hühnchen wie dir auf meine alten Tage noch ein weiches Herz kriege«, sagte sie. »Ich mach’ das bloß, weil du sonst womöglich abnippelst, wenn du weiter im Wagen sitzt, und das bringt die Stark Street in Verruf. Es wird heißen, es wäre ein rassistischer Mord gewesen, und so was verdirbt das Geschäft mit den weißen Perversen.«
    »Ich werde versuchen, nicht zu sterben. Ich will dir doch auf keinen Fall das Perversengeschäft kaputtmachen.«
    »So ist es recht«, sagte sie. »Die kleinen weißen Perversen zahlen gutes Geld für meinen dicken, fetten Arsch.«
    »Wie geht es Lula?«
    Jackie zuckte mit den Schultern. »Wie soll’s ihr schon gehen? Sie hat sich über die Blumen gefreut, die du ihr geschickt hast.«
    »Nicht viel los heute, was?«
    Jackie sah zum Boxstudio hoch. »Gott sei Dank«, sagte sie leise.
    Ich folgte ihrem Blick. »Laß

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