Einmal Paradies und zurück

Titel: Einmal Paradies und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Carroll

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etwa sechs Monaten wieder mit seiner Frau Ayesha auszusöhnen.«
    »Tim wird bei Ayesha bleiben? Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Sie ist doch nicht seine Seelenpartnerin, sie ist sogar fremdgegangen!«
    »Da – Sie können es einfach nicht lassen, Gott zu spielen. Wird allmählich zur Gewohnheit bei Ihnen, was, meine Liebe? Tim liebt seine Frau und seine Familie und ist bereit, alles zu tun, um sie zurückzugewinnen. Was ihm auch gelingen wird. Er wird seiner Frau vergeben, und alles wird wieder wie vorher. Eine Lösung, die Sie nicht ein einziges Mal in Betracht gezogen haben.«
    Ich bin wieder mal sprachlos. Fiona und der Schäferhundfan? Und Tim versöhnt sich mit Ayesha? Anscheinend habe ich mich von A bis Z geirrt und alles vermasselt. Noch nie habe ich mich so gedemütigt gefühlt. »Sorry, Regina«, bringe ich mühsam hervor. »Ich wusste das alles nicht.«
    »Aber Ihre Unwissenheit hat Sie nicht daran gehindert, sich einzumischen, stimmt’s, meine Liebe? Doch nun zu … wo hab ich den Ordner hingelegt? Ach ja, hier ist er ja …«
    Ich kann es nicht glauben. Jetzt blättert sie in der Akte, auf der Kates Name steht.
    Aber wenigstens hier müsste ich doch auf der sicheren Seite sein, oder nicht? Ich meine, bei Kate und Paul kann ich doch nicht allzu viel falsch gemacht haben. Ja, okay, sie haben gerade eine kleine Ehekrise, aber ich habe ja weiter nichts getan, als Kate ins Gedächtnis zu rufen, wie sie sich in Paul verliebt hat. Das war alles.
    Regina nimmt ihre rosa Brille ab und mustert mich. »Vielleicht ist das jetzt ein Schock für Sie, aber Kate wird nicht mehr lange mit Paul verheiratet sein. Die beiden werden sich in gegenseitigem Einverständnis voneinander trennen, und zwar im … äh … wo hab ich es aufgeschrieben, ach ja, hier … im November. Kurz vor Weihnachten.«
    »Was sagen Sie da?« Eine Sekunde glaube ich, dass ich mich einfach nur verhört habe. Okay, sie hacken zurzeit ziemlich aufeinander rum, aber das wird doch vorbeigehen! Nur eine kurze Missstimmung, nichts Tiefgreifendes …
    »Ich weiß, das ist schwer für Sie, meine Liebe. Aber denken Sie daran, die beiden haben ziemlich überstürzt geheiratet, und Sie wissen ja, was man sagt: Heirat in Eile bereut man lange Weile.«
    »Aber Kate wird am Boden zerstört sein! Sie liebt Paul! Natürlich hat er sich arschig benommen … Entschuldigung, ich meine, er war in letzter Zeit nicht wirklich nett zu ihr, aber …«
    »Aber was? Sie haben doch selbst mitbekommen, wie er sich Kate gegenüber verhalten hat – nicht gerade wie der ideale Ehemann. Und das, obwohl sie im Moment ohnehin schon so viel durchmacht, mit dem Unfall und den Sorgen um ihre Mum. Vermutlich wollten Sie wieder nur helfen, als Sie ihr die ganzen Träume in den Kopf gesetzt haben, in denen sie sich erinnert hat, wie verliebt Paul und sie anfangs waren. Aber wieder haben Sie sich an der falschen Stelle eingemischt, und wieder haben Sie alles, aber auch wirklich alles falsch gemacht.«
    Ich bin sprachlos. Mir bleibt einfach die Spucke weg. Kate und Paul trennen sich? Paul, der Mann, den ich immer für perfekt gehalten habe?
    »Aber … wie soll Kate das durchstehen?«
    Dann rollt mir plötzlich eine Träne über die Wange, und wie ich es vermutet habe, gibt es kein Halten mehr. Irgendwie ist das alles noch viel schlimmer, als James beim Tablettenschlucken zuzusehen, was schon schlimm genug war. Kates Hoffnungen auf ein Baby, alles aus und vorbei.
    »Das nächste Weihnachtsfest wird leider nicht schön für Kate sein, genau genommen wird es das schlimmste Weihnachten, das sie je erlebt hat. Vor allem, weil Paul, ihr Exmann, sich sehr schnell in die nächste Beziehung stürzen wird. Ein bisschen zu schnell, um es deutlich zu sagen.«
    »Ach du Scheiße, sagen Sie jetzt nicht, er fängt was mit der Wasserstoff-Julie an!«
    »Doch. Und das ist für Kate natürlich recht bitter.«
    »Und Sie werfen mir vor, dass ich Gott spiele?«, heule ich weiter. »Das ist doch Mist. Kate hat so was nicht verdient, überhaupt nicht! Sie wollte doch nur ein Baby, und sie wäre bestimmt eine tolle Mutter …«
    »Und das wird sie auch sein, wenn die Zeit dafür reif ist.«
    »Was?«
    »Sehen wir mal … ja, hier steht es. Es wird noch eine Weile dauern, denn der Heilungsprozess ist ziemlich langwierig. Aber in zwei Jahren wird sie einen anderen Mann treffen, und die beiden werden ein Kind adoptieren, ein süßes kleines Mädchen aus China. Ungefähr ein Jahr später wird