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Einmal Paradies und zurück

Einmal Paradies und zurück

Titel: Einmal Paradies und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Carroll
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an der Spüle steht und Kartoffeln abbürstet. »Die können heute Nacht garantiert alle nicht schlafen von dem ganzen Zucker, und dann machen sie der Babysitterin das Leben schwer. Und das an meinem einzigen freien Abend. Diese gedankenlose Schnepfe.«
    Herr des Himmels, denke ich, und gehe lieber schnell hinauf zu Kate, die sich gerade umzieht. Diesen Leuten kann sie es nicht recht machen, so viel ist klar. Was sie auch tut, es ist immer das Falsche.
    Leider wird es auch nicht besser, als Paul endlich zurückkommt, denn sein Aufenthalt dauert nicht länger als dreißig Minuten. Er duscht in Lichtgeschwindigkeit, zieht sich um, schlingt das Abendessen aus Brathähnchen und Kartoffeln hinunter, und saust wie ein Wirbelwind wieder davon. Und lässt Kate wieder allein.
    Ich bleibe bei ihr, während sie den anderen anbietet, den Fahrdienst zu Sheehan’s zu übernehmen. Aber alle wollen lieber in Roses großer Familienkutsche fahren. Ohne Kate natürlich. Nur Connor, der jüngste Bruder, bekommt wohl ein bisschen Mitleid mit ihr und steigt bei ihr ein. Das Netteste, was einer aus dieser Familie heute für Kate getan hat.
    Die Party ist mehr als grausig, und Kate ist keine zwei Sekunden allein mit Paul. Den ganzen Abend wird nonstop Musik gemacht, und wenn die Band doch mal eine Atempause einlegt, besprechen die Mitglieder untereinander das nächste Set. Abgesehen von Pauls Familie kennt Kate keine Menschenseele, und es macht sich auch keiner die Mühe, sie den anderen Gästen vorzustellen. Während das Bier seine Wirkung zu entfalten beginnt, wird es immer lauter und ausgelassener. Alles ist auf den Beinen, tanzt, schwenkt die Arme in der Luft und hat einen Riesenspaß.
    Alle außer Kate, versteht sich. Sie sitzt ganz allein. Als würde auf ihrer Stirn stehen: »Bitte haltet euch fern von mir, ich bin die Außenseiterin und werde geächtet.« Die berühmte Julie schmeißt sich Paul so richtig an den Hals, schwenkt die Hüften und macht ihm unverhohlen schöne Augen. Sie ist noch sehr jung, gerade mal dreiundzwanzig, mit wasserstoffblonden Haaren.
    Und Paul lässt es sich gefallen, während er seine Frau gezielt ignoriert. Er kommt nicht mal in ihre Nähe, er bringt ihr nichts zu trinken, ja, er sieht kein einziges Mal zu ihr hinüber. Offenbar ist es ihm völlig egal, wie es ihr geht. Trotzdem hält Kate bis Mitternacht durch, dann entschuldigt sie sich damit, dass sie einen harten Tag hatte, und geht. Keiner sagt ihr tschüs. Aller Wahrscheinlichkeit nach vermisst sie auch keiner.
    Diesmal bleibe ich nicht, um die Tratscherei mitzuerleben, sondern gehe auf direktem Weg zurück zu Dorngestrüpps Haus, wo Kate die Babysitterin ablöst, sie bezahlt (nicht, dass man es ihr jemals dankt) und dann niedergeschlagen ins Bett kriecht. Stunden später wird es laut in der Auffahrt, der Rest der Familie kommt zurück, und alle strömen in die Küche, wo Rose rasch noch einen warmen Imbiss auftischt. Kate liegt wach im Bett und starrt an die Decke, während von unten der Geruch von gebratenem Speck und Toast zu ihr heraufdringt, und ich habe das schreckliche Gefühl, dass ich genau weiß, was als Nächstes geschieht.
    »Tu es nicht, Kate«, sage ich laut. »Fang keinen Streit mit Paul an. Nicht hier in diesem Haus, wo das Dorngestrüpp wahrscheinlich eine Überwachungskamera installiert hat, damit sie alles live beobachten und die Highlights morgen den anderen Hexen vorspielen kann. Bitte, tu’s nicht. Warte wenigstens, bis ihr wieder zu Hause seid, in euren eigenen vier Wänden.«
    Aber umsonst. Wenig später fällt Paul neben ihr ins Bett, stockbesoffen. Da kann Kate nicht mehr länger an sich halten, und sie erklärt ihm sehr sachlich, wie vernachlässigt sie sich den ganzen Tag und die ganze Nacht gefühlt hat, obwohl sie eigens den weiten Weg hierher gemacht hat. Ein fairer Punkt, aber Paul ist viel zu betrunken, um darauf zu antworten. Stattdessen grunzt er sie nur an, sie soll ihn gefälligst in Ruhe lassen, damit er seinen Rausch ausschlafen kann.
    »Paul, ich rede mit dir«, sagt Kate mit schwankender Stimme, völlig aufgelöst, denn in diesem Augenblick kommen die Wut und der Frust des ganzen Tages zurück.
    Kate, bitte tu das nicht, nicht hier und nicht jetzt. Ich halte es durchaus für möglich, dass Rose vor der Tür steht und ein leeres Marmeladenglas ans Holz drückt, damit sie jedes Wort mitbekommt, das du sagst. Beziehungsweise schreist.
    »Ach, hör auf zu nörgeln und schlaf endlich«, knurrt Paul von unter der

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