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Einmal Paradies und zurück

Einmal Paradies und zurück

Titel: Einmal Paradies und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Carroll
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Karriere.
    »Ich muss sie unbedingt dazu kriegen, dass sie heute Abend ›Beautiful‹ singt«, schwärmt Rose. »Das ist schließlich mein Song, stimmt’s, Mädels?«
    Ziemlich schüchtern bedankt Kate sich für die Auskunft und erklärt, dass sie dann wohl am besten losgeht und ihren Mann bei Sheehan’s sucht. Aber keiner hört ihr zu. Also schlüpft sie schließlich einfach aus dem Haus, und ich glaube nicht, dass einer der Anwesenden sich die Mühe macht, ihr tschüs zu sagen. Ich weiß selbst nicht, warum, aber irgendein sechster Sinn bringt mich dazu, noch ein bisschen zu bleiben. Kaum ist Kate verschwunden, fangen auch schon alle an, über sie herzuziehen.
    »Ist doch immer ein Vergnügen!«, sagt Rose sarkastisch in Richtung Küchentür, die gerade hinter Kate ins Schloss gefallen ist. »Ich meine, wenn sie wieder weg ist.«
    »Oh, ich vertrage leider kein Brot«, imitiert die stillende Schwägerin Kates etwas abgehackte Redeweise. Ziemlich schlecht, muss ich sagen.
    »Man hat mir den Mantel im Designer-Ausverkauf nachgeschmissen«, stimmt die Schwangere in die Nachäfferei mit ein.
    »Und habt ihr gehört, wie sie mir vorgeschlagen hat, ich soll mir diesen blöden Mantel auch kaufen … in meiner Größe? Eine Frechheit. Seit der Geburt habe ich volle drei Pfund abgenommen.«
    »Oh, und das sieht man auch!«, flöten ihre beiden Mitschwägerinnen.
    »Und habt ihr gesehen, wie sie mich dabei von oben bis unten taxiert hat, als wäre ich so eine Art gestrandeter Wal, der garantiert nicht in ihre Designersachen passt? Gott, ich hasse es, wenn dünne Frauen sich so affig benehmen. Meint ihr, sie kocht überhaupt was Anständiges für Paul? Mit ihrem ganzen ›Ich esse kein Brot‹-Getue.«
    »Oh, schaut mich an, mein Handgelenk ist zu zart, um die Gabel zu halten«, sagt Rose und liefert damit eindeutig die schlechteste Imitation meiner Schwester von allen.
    »Ich glaube nicht, dass sie für ihn kocht«, meint die Schwangere. »So wie er sich sofort nach der Fahrt hingesetzt und die Würstchen und den Kartoffelbrei in sich reingeschaufelt hat, war er völlig ausgehungert.«
    »Was meint ihr, wie ich mich fühle, Mädels?«, sagt Rose. »Bestimmt will sie heute mit Paul hier übernachten, und bestimmt ist wieder nichts gut genug für sie. Aber na ja, wenn Madame meint, wir rollen hier den roten Teppich für sie aus, dann hat sie sich gründlich geirrt.«
    Zungenschnalzen und andere besorgt-empörte Geräusche sowie finsteres Nicken rundum. Was besonders unfair ist, denn ich weiß, dass Kate ein sehr pflegeleichter und bescheidener Gast ist. Okay, manchmal ist sie vielleicht ein bisschen pingelig, aber sie hat das Herz auf dem rechten Fleck. Ich erinnere mich noch daran, dass sie einmal eine Weile mit Paul bei Mum gewohnt hat, weil die Handwerker im Barbie-Haus zugange waren, und dass Kate sich Gummihandschuhe angezogen und erst mal die Badewanne geschrubbt hat. Mum war entsetzt. (»Was meint sie denn, wo sie ist – findet sie es bei mir unhygienisch oder was?«, hat sie mich angefaucht, als hätte ich irgendwas damit zu tun.) Aber der Punkt ist, dass Kate es gut meint. Aber wie soll man das diesen Zicken hier beibringen?
    »Keine fünf Minuten hat sie sich zu uns gesetzt, diese eingebildete Kuh«, fährt Rose fort. »Der arme Paul. Der muss einem echt leidtun«, fügt sie mit einem deprimierten Kopfnicken hinzu.
    Was für Schlangen!
    Als ich mich wieder zu Kate geselle, ist sie im Auto unterwegs in die Stadt. Man hat das Gefühl, der kühle Empfang bringt sie immer noch zum Frösteln.
    »Diese blöden Tussen«, sage ich zu ihr, aber natürlich starrt sie nur weiter stur geradeaus. »Das sind sie nämlich, Kate, also nimm es dir nicht so zu Herzen. Die haben beschlossen, dass du die Außenseiterin bist und sie dich nicht mögen, und sie werden sich nicht ändern. Ich meine, jeder hat doch angeheiratete Verwandte, mit denen er nicht zurechtkommt, oder?«
    Sie wählt noch einmal Pauls Handynummer, erreicht aber wieder nur die Mailbox. Ein paar Minuten später biegt sie auf den Parkplatz neben Sheehan’s Pub ein und steigt aus. Gott sei Dank steht Pauls Auto auch da. Ich folge Kate in den Pub, in dem gerade eine ganze Busladung Touristen eingefallen ist. Da hinter der Bar niemand steht, hält Kate schließlich ein Mädchen an, das sich mit einem riesigen Tablett voller Suppe und Sandwiches durch die Menge schlängelt, und fragt sie, ob sie weiß, wo die Band für heute Abend probt.
    »Der Festsaal ist oben«,

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