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Einmal Paradies und zurück

Einmal Paradies und zurück

Titel: Einmal Paradies und zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Carroll
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ja?«, sagt eine der Schwägerinnen, die inzwischen beim dritten Scone angelangt ist, zu Paul.
    »Ab Montag haben wir Vorstellungsgespräche von drei verschiedenen Agenturen, um ganz sicher zu sein.«
    »Himmel«, murmelt Rose. »Ich würde jede einstellen, solange sie keine Vorstrafen hat.«
    In diesem Augenblick klingelt das Telefon, und plötzlich ist Kate hellwach und setzt sich kerzengerade im Bett auf. Einen Moment sieht sie verwirrt aus, aber das ist keine große Überraschung, denn es ist nicht ihr Stil, bei laufendem Fernseher auf dem Sofa einzuschlafen. Nein, Kate, bleib bei deinem Traum! Du hast ja keine Ahnung, wie wichtig er ist! Aber sie tut es nicht. Mist. Wo ich gerade so einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht habe. Na gut, dann eben zurück in die Wirklichkeit.
    »Hallo? Paul?«, sagt sie verschlafen ins Telefon, das neben ihr auf dem Couchtisch steht.
    Aber es ist nicht Paul, es ist Mum, die sich dafür bedanken will, dass Kate früher aus Galway zurückgekommen ist, nur um den ganzen Tag mit ihr verbringen zu können.
    »Oh. Richtig. Äh … ja … das ist okay«, sagt Kate.
    Sie klingt wirklich, als wäre sie enttäuscht darüber, dass es nicht Paul ist. Immerhin ist es schon nach elf Uhr abends, und er ist immer noch nicht zurück. Dann stellt sie Mum auf Lautsprecher und fängt an, ihr bereits makelloses Wohnzimmer aufzuräumen. Den
Salon
, wie sie es gerne nennt.
    »Scheiße, Mum, ich muss eingenickt sein. Ich dachte, er wäre längst wieder da.«
    »Kein Grund, gleich solche Ausdrücke zu benutzen, Liebes«, hallt Mums Stimme durch Zimmer.
    »Oh, äh, sorry. Hör mal, ich versuche kurz, ihn zu erreichen, dann ruf ich dich zurück, ja?«
    »Aber sicher, Liebes. Ich wollte dir sowieso nur sagen, dass ich gerade mit Nuala telefoniert habe, ich weiß, es ist ziemlich spät, aber das war nicht ihre Schuld, sie hat darauf gewartet, dass sie den neuen Plan für die Messe kriegt …«
    Ich erspare euch all die komplizierten Details, denn Mum ist eine Meisterin darin, ihre Geschichten bei Adam und Eva anzufangen. Ich glaube, bei Menschen, die alleine leben, ist das häufiger der Fall.
    Jedenfalls hat ihre Freundin Nuala zurzeit Besuch von ihrem Bruder, einem Missionar, der gerade in Irland ist, und die beiden haben für den letzten Sonntag des Monats eine Messe organisiert für … na ja, für mich. Bin ich wirklich schon so lange tot?
    »Ja, das richte ich Paul gerne aus, aber ich muss jetzt wirklich Schluss machen, Mum …«
    »Und vergiss nicht, eine Zwölf-Uhr-Messe in der Kirche von Blackrock …«
    »Ja, das hast du gesagt. Ich leg jetzt auf und rufe Paul an …«
    »Ja, mach das, und sag ihm, dass seine Familie natürlich auch eingeladen ist. Wenn ihnen die Fahrt von Galway nicht zu weit ist. Auf alle Fälle sollen sie wissen, dass sie willkommen sind.«
    »Gut, gut«, sagt Kate kurz und schüttelt die Sofakissen auf.
    »Vielleicht sollten wir danach alle zum Mittagessen einladen?«
    »Wenn du meinst …«
    »Oder lieber davor zu einem Brunch?«
    »Ja, ja, das ist gut. Also, ich mach jetzt Schluss …«
    »Du stimmst mir immer nur zu – was findest du denn besser? Brunch vorher oder Lunch danach?«
    »Äh, dann lieber Lunch danach«, brüllt Kate beinahe in den Lautsprecher, von der anderen Seite des Raums, wo sie dabei ist, die Duftkerzen auszublasen.
    »Ach ja, James Kane hab ich übrigens nicht zu der Messe eingeladen. Ich hab dir das noch gar nicht erzählt, Liebes, aber als ich bei ihm war, um ein paar Sachen von Charlotte abzuholen, da hat er sich sehr seltsam benommen. Natürlich will ich den Jungen nicht vorschnell verurteilen, und er ist ja auch bestimmt sehr mitgenommen und fertig – das hat er jedenfalls behauptet –, aber andererseits hatte ich noch nie viel für ihn übrig, wie du ja weißt …«
    »Ich weiß, Mum, ich weiß, aber ich muss jetzt wirklich aufhören …«
    »Oh, na klar. Sollen wir dann jetzt aufhören, Liebes?«
    »Ja, Mum!! Ich ruf dich zurück, okay?«
    Noch ein paar Minuten für die Verabschiedung, dann wählt Kate Pauls Nummer.
    Sie hat den Lautsprecher angelassen, aber ich wollte, ich müsste mir das nicht anhören.
    »Kate, hi«, sagt er mit monotoner Stimme als Begrüßung. Im Hintergrund hört man Lärm, wahrscheinlich ist er irgendwo auf Achse.
    »Paul, wo bist du denn? Es ist schon nach elf, ich mach mir Sorgen.«
    »Ja, ja, tut mir leid, ich wollte dir noch Bescheid sagen. Ich bin bei Robbie und den Bauleuten. Wir sind

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