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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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angeben.«
    »Ich habe meine Pistole dabei, aber ich zeige sie dir nicht«, sagte ich.
    Neben Grandma Mazur saß ein Mann.
    »Das ist Fred«, sagte Grandma. »Mein Freund.«
    Fred nickte mir zu. »Hallöchen.«
    Fred mußte über zweihundert Jahre alt sein. Die Schwerkraft hatte ihm die Haut vom Kopf bis hinunter zum Hals gezogen, und Fred hatte sie unter den Hemdkragen gesteckt.
    Ich setzte mich Grandma gegenüber und sah ordentlich neben Freds Gabel ein Gebiß liegen.
    »Das sind meine Hauerchen«, sagte Fred. »Die habe ich umsonst von der Veteranenvereinigung bekommen, aber sie passen nicht. Ich kann mit den Dingern im Mund nicht essen.«
    »Ich mußte seine Lammkeule durch den Fleischwolf drehen«, sagte Grandma. »Das ist der graue Haufen auf seinem Teller.«
    »Und?« sagte mein Vater zu Fred. »Haben Sie ein gutes Auskommen?«
    »Man schlägt sich so durch. Ich beziehe eine Invalidenrente von der Armee.« Er tippte sich an das rechte Auge. »Aus Glas«, sagte er. »Zweiter Weltkrieg.«
    »Waren Sie im Ausland stationiert?« fragte mein Vater.
    »Nein. Ich habe das Auge in Camp Kilmer verloren. Ich wollte gerade mein Bajonett reinigen, und ehe ich mich versah, hatte ich’s mir schon ausgestochen.«
    »Die Tatsache, daß er nur ein Auge hat, beeinträchtigt ihn kein bißchen«, sagte Grandma. »Ich habe gesehen, wie er mit zehn Bingokarten hantiert und trotzdem keinen Aufruf verpaßt. Und er ist außerdem ein Künstler. Er knüpft Teppiche. Ihr solltet mal die wunderschönen Teppiche sehen, die er macht. Auf einem ist ein Tiger drauf.«
    »Dann haben Sie wohl ein eigenes Haus?« fragte mein Vater.
    Fred stopfte sich etwas von der grauen Masse in den Mund. »Nein. Ich habe nur ein Zimmer in einem Altersheim. Aber ich hätte natürlich gern ein ganzes Haus, so ist es nicht. Ich würde gerne so jemanden wie Sweetie hier neben mir heiraten, und ich würde sofort bei ihr einziehen. Ich würde auch keinen Krach machen. Es würde gar nicht auffallen, daß ich da bin.«
    »Nur über meine Leiche«, sagte mein Vater. »Nehmen Sie Ihr Gebiß und machen Sie, daß Sie wegkommen. Sie wollen sich doch nur ins gemachte Nest setzen.«
    Fred riß entsetzt die Augen auf. »Ich kann nicht weg. Ich hatte noch keinen Nachtisch. Sweetie hat mir versprochen, ich würde auch einen Nachtisch kriegen. Außerdem weiß ich nicht, wie ich ohne Auto ins Altersheim zurückkommen soll.«
    »Ruf ihm ein Taxi«, befahl mein Vater. »Stephanie. Ruf ihm ein Taxi. Ellen, pack ihm den Nachtisch ein.«
    Zehn Minuten später war Fred aus dem Haus.
    Grandma Mazur nahm sich noch ein Plätzchen und schenkte sich eine zweite Tasse Kaffee ein. »Es gibt noch jede Menge solcher Leute in dem Heim, aus dem er kommt«, sagte sie. »Um ehrlich zu sein, fand ich ihn sowieso ein bißchen zu alt für mich. Und mit seinem Glasauge hat er mir jedesmal einen Schrecken eingejagt, besonders, wenn er mit dem Finger daran tippte. Es war ja in Ordnung, daß er sein Gebiß herausgenommen hat, aber wenn er sein Glasauge auch noch neben dem Suppenlöffel herumkullern würde – das ginge mir denn doch zu weit.«
    Abends spielten die Rangers gegen Montreal. Ich blieb also bei meinen Eltern, um mir das Spiel anzusehen. Zu solchen Spielen im Fernsehen gehört unweigerlich Knabberfraß dazu, da mein Vater noch abhängiger von dem Zeug ist als ich. Als der dritte Spielabschnitt begann, hatten wir ein Glas Cocktailwürstchen, eine Tüte Käsechips und eine Dose Cashewkerne verputzt und machten uns gerade über eine Kilo-Tüte m+ms her.
    Als ich mich am späten Abend verabschiedete, überlegte ich mir, ob ich nicht magersüchtig werden sollte.
    Die positive Kehrseite mangelnder Selbstbeherrschung war die Tatsache, daß die Drohung, maskierte Männer könnten mir auflauern, gegenüber der Sorge, die Käsechips könnten sich in meinen Schenkeln absetzen, verblaßte. Als mir einfiel, daß ich doch eigentlich Angst haben müßte, war ich schon dabei, die Wohnungstür aufzuschließen.
    In meiner Wohnung fühlte ich mich einigermaßen sicher. Es gab nur eine Nachricht auf dem Band, und in meinem Küchenregal lockten keine Knackwürstchen. Ich drückte den Abspielknopf.
    Der Anruf war von Ranger. »Ruf mich an.«
    Ich wählte seine Privatnummer und bekam nur ein einziges Wort als Antwort. »Los.«
    »Ist das eine Nachricht?« fragte ich. »Spreche ich mit einer Maschine?«
    »Es ist komisch, Babe, aber ich könnte schwören, daß deine Freundin Lula mich verfolgt.«
    »Sie glaubt, du

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