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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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aussehe, die so ein Arschloch wie Sie bedrohen würde.«
    Ich weiß nicht, was ich mir von dem Besuch bei Dickie versprochen hatte, aber ich fand, es war die Mühe wert gewesen.
    Als wir beide allein im Aufzug standen, sagte ich zu Lula: »Ich glaube, das ist ganz gut gelaufen.«
    »Mir hat es auch gutgetan«, sagte sie. »Machen wir noch einen Besuch heute?«
    »Nein.«
    »Sehr schön. Ich habe nämlich für den restlichen Nachmittag etwas vor.«
    Ich kramte meine Autoschlüssel aus der Tasche. »Viel Spaß. Und danke, daß du so schnell hergekommen bist.«
    »Bis nachher«, sagte sie.
    Ich fuhr eine Straße weiter und hielt an der nächsten Ampel an. Der Nissan fiel in seine alte Gewohnheit zurück, Fehlzündung, gefolgt von Absaufen. Ganz ruhig bleiben, sagte ich mir. Erhöhter Blutdruck kann einen Schlaganfall zur Folge haben. Meine Tante Eleanor hatte einen Schlaganfall gehabt, das war kein Zuckerschlecken. Danach redete sie alle Leute mit Tootsie an und färbte ihre Haare mit Lippenstift.
    Ich startete den Wagen erneut und jagte den Motor hoch. Als die Ampel auf Grün sprang, machte der Pickup gleichzeitig mit einer Fehlzündung einen Satz nach vorn. Krawumms! Ich zog die Karte hervor, die Morelli mir gegeben hatte, und las die Adresse. Mr. Fix It. Eighteenth Street, das war gleich hinter der Knopffabrik.
    »Ich gebe dir noch eine letzte Chance«, sagte ich zu dem Pickup. »Entweder kommst du jetzt auf Trab, oder ich bringe dich zu Bucky Seidler.«
    Ein paar Meter weiter soff der Wagen wieder ab. Ich nahm es als Zeichen und machte kehrt. Morelli belog mich regelmäßig, nie jedoch, wenn es um Automechaniker ging. Morelli nahm alles ernst, was mit Mechanik zusammenhing. Ich würde es einmal mit Bucky probieren. Wenn es nicht klappte, würde ich die Karre von der nächsten Brücke ins Wasser kippen, da konnte sie wenigstens richtig absaufen.
    Eine Viertelstunde später tuckerte ich die Eighteenth Street entlang, durch ein Gewerbegebiet von Trenton, das seine Blütezeit hinter sich hatte. Buckys Werkstatt war eine kastenförmige Hütte aus Schlackesteinen, die wie eine Insel in einem Meer aus Autos schwebte. Neuen Autos, alten Autos, verbeulten Autos, verrosteten Autos, die für das Organspendeprogramm vorgesehen waren. Die Werkstatttore standen offen, ein Mann in Jeans und Thermounterhemd stand unter einem Auto, das auf einer der Hebebühnen schwebte. Er sah zu mir herüber, als ich mit meinem Wagen stotternd auf dem kleinen Schotterplatz zum Stehen kam. Er wischte sich die Hände an einem Lappen ab und kam auf mich zu. Er hatte einen Meckischnitt mit ausrasiertem Nacken, und an seinem Gürtel baumelte ein Bierkrug. Ich hatte Bucky lange nicht gesehen, aber ich war mir ziemlich sicher, daß er es war. Er sah jedenfalls aus wie jemand, der Ratten auf eine Gruppe Mädels loslassen könnte.
    Er spähte durchs Fenster und lächelte. »Stephanie Plum«, stellte er fest, »dich habe ich ja seit der Schule nicht mehr gesehen.«
    »Ich staune, daß du mich überhaupt wiedererkennst.«
    »Das orange Haar hat mich einen Moment stutzig gemacht, aber dann fiel mir dein Bild in der Zeitung wieder ein, als du damals das Beerdigungsinstitut abgefackelt hast.«
    »Ich habe das Beerdigungsinstitut nicht abgefackelt. Das war ein Druckfehler.«
    »Schade«, sagte Bucky. »Ich fand das ziemlich cool. Du hast Probleme mit deinem Auto, wie man hört.«
    »Es säuft andauernd ab. Ich komme auf Empfehlung von Joe Morelli. Er sagte, du wärst ein guter Mechaniker.«
    »Er hat dich auch mal empfohlen. Sogar schriftlich. Ich habe seine Empfehlung vor zehn Jahren auf dem Klo von Marios Sub Shop gelesen, und ich kann sie immer noch auswendig.«
    »Vorsicht. Ich habe Mace-Tränengas in meiner Tasche.«
    »Eine MasterCard wäre mir lieber.«
    Ich seufzte. »Die habe ich auch.«
    »Tja, dann«, sagte Bucky, »kommen wir ins Geschäft.«
    Ich gab ihm den medizinischen Befund von dem Nissan.
    Bucky bat mich, mal Gas zu geben, während er unter die Motorhaube guckte.
    »Gut«, sagte er. »Problem erkannt, Problem gebannt.«
    »Kannst du das reparieren?«
    »Klar.«
    »Wie lange dauert’s? Wie teuer wird’s?«
    »Hängt von den Ersatzteilen ab.«
    Das hatte ich schon mal gehört.
    Er deutete mit dem Daumen hinter sich auf einige Schrottkarren, die an einem Maschendrahtzaun aufgereiht standen. »Du kannst dir einen von denen solange als Leihwagen borgen, wenn du willst. Es ist ein Oldtimer dabei, ein Buick, Baujahr dreiundfünfzig. Eine

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