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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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etwas klarer ausdrücken?«
    »Kann ich nicht, ich weiß auch nicht mehr. Ich fungiere nur als eine Art Mittler. Im Moment knüpfe ich lediglich einen Gesprächsfaden.«
    »Dann haben also die schlimmen Typen die Morde begangen.«
    »Mo mochte nicht länger mit ansehen, wie die Drogen um sich griffen und die Banden immer näher an seinen Laden rückten. Und er fand, die Polizei tat nicht genug. Der Polizei sind seiner Ansicht nach durch Gesetze und das Aushandeln von Strafminderung bei Schuldgeständnis die Hände gebunden.
    Mo hat den Kindern zugehört und dabei viel erfahren. Er kannte die Namen der Dealer. Er wußte, wer sich auf den Verkauf an Schulkinder spezialisiert hat. Dann fing er an, sein eigenes Ding zu drehen. Er ist zu dem Dealer gegangen und hat ihm eine Geschäftspartnerschaft angeboten.«
    »Der Dealer sollte von Mos Laden aus agieren.«
    »Ja. Er arrangierte ein Treffen, meistens im Laden selbst, aber auch woanders, wenn der Dealer nervös wurde. Die Information über das Treffen gab er dann einem Freund weiter. Mo verschwand von der Bildfläche, und um den Dealer kümmerte sich jetzt Mos Freund. Anfangs wußte Mo nicht, daß die Dealer umgebracht wurden. Vermutlich hat er geglaubt, sie würden nur ordentlich zurechtgestaucht oder bedroht, und das wäre alles. Als er schließlich dahinterkam, was tatsächlich vor sich ging, hing er selbst zu tief mit drin.«
    »Warum hat Mo die Kaution sausen lassen?«
    »Mo ist durchgedreht. Die Waffe, die er dabei hatte, als Gaspick ihn anhielt, war eine Mordwaffe. Ein Dealer, der später ans Ufer gespült wurde, war damit getötet worden. Ich glaube, zu dem Zeitpunkt hat Mo angefangen zu begreifen, was eigentlich ablief. Er kam in Konflikt mit der Frage, ob Selbstjustiz gerechtfertigt ist oder nicht. Mo behauptet, er hätte die Waffe nie benutzt. Sie war nicht einmal geladen, als Gaspick ihn überprüfte. Wahrscheinlich hat er sich einfach wie John Wayne gefühlt, wenn er damit herumlief. Wir dürfen nicht vergessen, daß es sich bei ihm um einen schüchternen, vertrottelten Typen handelt, der sein Leben lang hinter der Theke eines Süßwarenladens gestanden hat.«
    Es traf mich wie ein Schlag. Diese Information hatte Morelli mir vorenthalten. Er hatte mir nie etwas von dem Zusammenhang zwischen der Waffe und der Wasserleiche erzählt. Jetzt ergab alles einen Sinn. Jetzt wurde mir klar, warum Morelli von Anfang an so großes Interesse an Mo hatte und warum Mo die Kaution hatte sausen lassen.
    »Warum hat Mo sich plötzlich entschieden, sich zu stellen?«
    »Er hat vermutlich einfach Vernunft angenommen«, sagte Dickie. »Er hat eingesehen, daß er immer tiefer mit hineingezogen wurde, und hat es mit der Angst zu tun gekriegt.«
    »Wie lautet nun die Abmachung? Soll Mo seine Freunde verraten und dafür eine mildere Strafe bekommen?«
    »Darauf läuft es vermutlich hinaus, aber so weit sind wir noch gar nicht. Wie gesagt, ich knüpfe bloß erst mal den Gesprächsfaden. Und ich berate Mo, was seine Rechte und die Konsequenzen seiner Mitwirkung betrifft.«
    »Die Typen mit den Skimasken beschützen Mo also vielleicht gar nicht mehr. Vielleicht ist die Liebe erkaltet, und sie versuchen jetzt nur noch, Mo zu finden, bevor ich ihn gefunden habe. Wirklich edel von dir, noch als Berater zu fungieren, nachdem man dich bedroht hat.«
    »Scheiß auf edel«, sagte Dickie. »Ich steige aus dem Job aus.«
    Ich pfefferte Dickie meine Visitenkarte auf den Tisch. »Ruf mich an, wenn du was hörst.«
    Im Aufzug ertappte ich mich bei einem Lächeln, hervorgerufen durch den tröstlichen Umstand, daß Dickie bedroht und bedrängt worden war. Ich beschloß, zur Feier des Tages Mr. Alexander einen weiteren Besuch abzustatten. Wenn Mr. Alexander mein Haar orange färben konnte, dann konnte er es bestimmt auch wieder braun färben.
    »Ausgeschlossen!« sagte Mr. Alexander. »Ich bin total ausgebucht. Ich würde Ihnen ja furchtbar gerne helfen, meine Liebe, wirklich, aber sehen Sie sich doch nur meinen Terminplan an. Ich habe nicht eine Minute Zeit.«
    Ich hielt eine orangefarbene Locke zwischen Daumen und Zeigefinger. »Ich kann damit nicht weiterleben. Gibt es denn niemanden hier, der mir helfen kann?«
    »Morgen vielleicht.«
    »Ich habe eine Pistole in meiner Tasche. Ich habe Tränengas dabei, und ich habe ein elektrisches Gerät, das Sie in Null Komma nichts in eine Leselampe verwandelt. Ich bin eine gefährliche Frau, und mein orangenes Haar macht mich verrückt. Ich drehe noch

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