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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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er mich erblickte. »Bist du verrückt geworden? Bist du völlig übergeschnappt?« Er schüttelte den Kopf. »Jetzt reicht’s. Diesmal bist du zu weit gegangen.«
    »Wovon redest du überhaupt?«
    »Du weißt genau, wovon ich rede. Davon, was du dir alles eingehandelt hast: Eine Unterlassungsklage. Den Vorwurf der Belästigung. Versuchte Nötigung eines Anwalts. Davon rede ich.«
    »Tust du immer noch dieses komische weiße Pulver in deinen Kaffee?«
    »Na gut, ich habe einige Dummheiten gemacht während unserer Ehe. Unsere Scheidung lief nicht so glatt ab wie gewünscht, und ich weiß, daß du mir nur Verachtung entgegenbringst. Geschenkt.« Er fuhr sich unbewußt mit der Hand durch die Haare, so daß sie ihm zu Berge standen. »Das ist noch lange kein Grund, gleich den Terminator zu spielen. Meine Güte, du brauchst wirklich professionelle Hilfe. Hast du schon mal daran gedacht, eine Therapie zu machen?«
    »Ich kriege langsam das Gefühl, daß du mir irgend etwas mitteilen willst.«
    »Heute morgen auf meinem Parkplatz hat mich dein Schläger angegriffen! Das will ich dir mitteilen?«
    »Lula hat dich angegriffen?«
    »Lula nicht. Der andere.«
    »Ich habe sonst keinen.«
    »Der große Kerl«, sagte Dickie. »Mit Skimaske und Overall.«
    »Halt mal die Luft an. Allmählich wird mir was klar. Das war nicht mein Schläger. Und es gibt nicht nur den einen. Sie treten sonst immer im Rudel auf, und mich haben sie auch schon bedroht. Was genau hat er zu dir gesagt?«
    »Er hat gesagt, Mo brauche keinen Anwalt und der Fall sei mir entzogen. Ich sagte, das müßte Mo mir schon persönlich mitteilen. Darauf bedrohte mich der Kerl mit einer Knarre und meinte, für einen Anwalt sei ich aber ganz schön schwer von Begriff. Ich sagte ihm, ich würde mit jeder Sekunde mehr begreifen, worauf er die Knarre wegsteckte und verschwand.«
    »Mit dem Auto? Hast du seine Nummer?«
    Dickie wurde rot. »Ich glaube nicht.«
    »Mo hat einen Fan-Club«, sagte ich. »Eine Bürgerwehr.«
    »Das ist doch völlig abwegig.«
    »Wie sieht die Abmachung mit Mo aus? Welchen Anteil hast du daran?«
    »Du vergeudest deine Zeit. Ich werde nicht mir dir darüber reden.«
    »Ich weiß eine ganze Menge über dich. Es wäre sicher nicht in deinem Sinne, wenn das in der Welt herumposaunt würde. Zum Beispiel deine Vorliebe für Koks.«
    »Das ist doch alles Schnee von gestern.«
    »Ich kenne die Geschichte mit Mallorys Frau.«
    Dickie kam hinter seinem Schreibtisch hervor. »Dann warst du das also, die sie Morelli weitererzählt hat!«
    »Dieser Mallory ist eine ganz üble Type. Nicht auszudenken, wozu er fähig wäre, wenn er herausfindet, daß sich jemand mit seiner Frau vergnügt. Er könnte zum Beispiel Drogen in deinen Wagen schmuggeln. Dann würdest du verhaftet, Dickie, und du kannst dir vorstellen, was für ein Vergnügen das ist… die Leibesvisitation, die Schläge, die du abkriegst, wenn du dich der Verhaftung widersetzt.«
    Dickies Augen schrumpften zu kleinen, harten, funkelnden Murmeln. Vermutlich machte seine Geschlechtsdrüse die gleiche Verwandlung durch.
    »Wer sagt mir, daß du nicht trotzdem zu Mallory läufst, wenn ich dir mehr über Mo erzähle?« wollte Dickie wissen.
    »Und meinen Vorteil verspiele? Vielleicht will ich dich ja noch mal erpressen.«
    »Scheiße«, sagte Dickie. Er ging hin und her und kehrte dann wieder an seinen Schreibtisch zurück. »Das Vertrauen meines Mandanten steht auf dem Spiel.«
    »Als ob dich das Vertrauen deiner Mandanten je etwas gekümmert hätte.« Ich sah auf die Uhr. »Ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich habe noch einige Dinge zu erledigen. Ich muß den Dienststellenleiter erwischen, bevor Mallory Feierabend macht.«
    »Miststück«, sagte Dickie.
    »Saftsack.«
    Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. »Schlampe.«
    »Arschloch.«
    »Blöde Kuh.«
    »Das brauche ich mir nicht bieten zu lassen«, sagte ich. »Wir sind geschieden.«
    »Du mußt mir versprechen, deinen Mund zu halten, wenn ich dir mehr über Mo sagen soll.«
    »Ich bin verschwiegen wie ein Grab.«
    Er stützte die Ellbogen auf den Tisch auf, faltete die Hände und beugte sich vor. Bei einem Schreibtisch von normaler Größe hätten wir uns Auge in Auge gegenübergesessen. Zum Glück hatte der Schreibtisch Übergröße, so daß noch etwas Platz zwischen uns blieb.
    »Zunächst einmal hat Mo keinen der Morde selbst begangen. Er hat sich mit einigen schlimmen Typen eingelassen…«
    »Was für schlimme Typen? Könntest du dich bitte

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