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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wärst ein Superheld.«
    »Das glauben viele Leute.«
    »Du gibst doch allen dieses leere Grundstück als Adresse an. Sie findet das ein bißchen sonderbar. Sie will herausfinden, wo du wohnst. Übrigens, wo wohnst du eigentlich wirklich?«
    Ich wartete auf eine Antwort, aber ich hörte nur, daß die Leitung unterbrochen wurde.
    Ich wachte voller Schuldgefühle wegen der Knabberfreßorgie auf, also machte ich zur Buße den Hamsterkäfig sauber, räumte die Gläser im Kühlschrank um und putzte die Toilette. Ich hätte auch noch gebügelt, aber es war nichts da. Wenn etwas gebügelt werden soll, kommt es bei mir in den Bügelkorb. Ist das Teil nach einem Jahr immer noch in dem Korb, wird es weggeworfen. Ein gutes System, weil ich am Ende nur Kleidungsstücke habe, die bügelfrei sind.
    Bucky hatte gesagt, mein Auto wäre um zehn Uhr fertig. Nicht, daß ich Morelli oder Bucky mißtraute, aber für Autowerkstätten hatte ich mittlerweile den gleichen Zynismus übrig wie für Elvis-Wiedergeburten.
    Ich stellte den grünen Mazda an dem Maschendrahtzaun ab und sah, daß mein Pickup schon vor einer der beiden Garagen auf mich wartete. Er war gewaschen und blitzte vor Sauberkeit. Er sah wirklich flott aus, wenn nicht vorne in der Motorhaube eine große Beule und hinten an der Stoßstange eine Delle gewesen wären.
    Bucky kam aus dem anderen Eingang hervorgeschlendert.
    Ich musterte den Pickup sorgenvoll. »Ist er wieder heil?«
    »Das Abgasventil brauchte ein neues Dingsbums«, sagte Bucky. »Macht zweihundertdreißig Dollar.«
    »Für ein neues Dingsbums?«
    »Das ist der technische Fachausdruck«, sagte Bucky.
    »Zweihundertdreißig Dollar scheint mir ziemlich viel für ein Dingsbums.«
    »Mr. Fix It ist nicht billig.«
    Auf der Rückfahrt gab es keine Probleme, keine Fehlzündung, kein Absaufen. Ich hatte aber trotzdem kein Vertrauen, daß es so bleiben würde. Die Flitterwochen, dachte ich skeptisch.
    Ich fuhr nach Hause und stellte den Wagen wie gewohnt auf meinem Platz neben den Müllcontainern ab. Ich stieg vorsichtig aus und sah mich nach potentiellen Mördern um. Es waren keine da. Ich überquerte rasch den Parkplatz und ging beschwingt durch die Glastür in die Eingangshalle.
    Mr. Wexler stand in der Halle und wartete auf den Minibus der Seniorenvereinigung. »Schon das von Mo Bedemier gehört?« fragte Mr. Wexler. »Ich sage Ihnen, der Mann ist Gold wert. Es wird langsam Zeit, daß mal jemand was gegen das Drogenproblem untemimmt.«
    »Er wird verdächtigt, eine ganze Horde Männer getötet zu haben.«
    »Sag ich ja. Der Junge hat eine Glückssträhne.«
    Die Aufzugtüren öffneten sich, und ich stieg ein, aber ich hatte keine Lust mehr auf meine Wohnung. Ich hatte große Lust, jemandem die Fresse zu polieren.
    Ich stieg wieder aus dem Aufzug und stellte Mr. Wexler zur Rede. »Man darf nicht töten«, sagte ich zu ihm.
    »Na und? Hühner töten wir doch auch«, sagte Mr. Wexler. »Wir töten Kühe. Wir töten Bäume. Warum sollten wir nicht auch Drogenhändler töten?«
    Es war schwer, gegen so eine Logik anzukommen, weil ich Kühe und Hühner und Bäume viel lieber mochte als Drogenhändler.
    Ich stieg wieder in den Aufzug und fuhr zum ersten Stock. Ich blieb ein paar Minuten stehen, versuchte mich zu einem faulen Nachmittag des süßen Nichtstuns zu überreden, aber irgendwie konnte ich mich mit der Idee nicht anfreunden. Ich ging wieder hinunter in die Eingangshalle, stapfte zurück zu meinem Wagen und klemmte mich hinters Steuerrad. Solange meine Übellaunigkeit anhielt, sinnierte ich, konnte ich auch gleich Dickie, dem kleinen Hosenscheißer, noch mal einen Besuch abstatten. Ich wollte herausfinden, was er Morelli erzählt hatte.
    Ich stellte meinen Wagen auf einem Parkplatz eine Straße von Dickies Büro entfernt ab, rauschte durch das Foyer und setzte für die Empfangsdame mein stärkstes Lächeln auf.
    »Ich muß nur mal kurz mit Dickie sprechen«, sagte ich. Bevor sie etwas erwidern konnte, wandte ich mich von ihr ab und stolzierte auf Dickies Bürotür zu.

15
    Dickie war nicht erfreut über meinen Besuch, Dickie war sogar ziemlich stinkig. Er saß an seinem Schreibtisch, den Kopf zwischen den Händen, das Haar zerzaust. Es mußte sich um eine sehr ernste Angelegenheit handeln, weil Dickies Frisur sonst immer tadellos war. Dickie wachte morgens auf, und seine Haare lagen perfekt. Er hatte offenbar einen schlimmen Tag, aber das tat meiner Stimmung keinen Abbruch.
    Er sprang von seinem Sitz hoch, als

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