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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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Kribbeln aus. Darkos Worte, für die sie ihn zutiefst verachtete, waren unerklärlicherweise für das merkwürdige Ziehen in ihrem Unterleib verantwortlich.
"Machen Sie sich ruhig lustig über mich", knurrte Danielle. "Sie sind einfach... widerlich."
"Ich lache nicht über dich, Süsse. Nur über die Vorstellung... Wenn wir es festlegen, verliert es seinen Reiz."
"Es hat keinen Reiz!"
Wieder lachte er, ein dunkles, wohlklingendes Lachen. "Da gehen unsere Meinungen wohl auseinander."
Es bekümmerte ihn nicht im Mindesten, dass sie ihn als reizlos bezeichnete! Das Ego dieses Mannes war dreimal so gross wie er selbst! Danielle konnte sich nicht erklären, wie so etwas möglich war.
"Ich kümmere mich um dein Wohl und um das deiner Kinder. Im Gegenzug bestimme ich, wann und wie oft ich dich unter mir wünsche."
Danielle stiess einen spitzen Schrei aus. "Wie können Sie es wagen, so mit mir zu sprechen?"
Er ignorierte ihre Empörung, sagte nur: "Jetzt, wo wir uns näher kommen werden, darfst du mich ruhig duzen."
Der einzige Grund, weshalb Danielle Darko nicht auf der Stelle den Rücken kehrte und wutentbrannt davon stürzte, waren ihre Kinder. Danielle hob eine Hand an ihr wild klopfendes Herz, als wolle sie es beruhigen.
"In der Gegenwart der Kinder lassen Sie... lässt du nie ein Wort von unserer Abmachung fallen. Nichts, was darauf hindeutet... Nun, einfach gar nichts, hörst du?"
Er grinste verschmitzt. "Das ist ein Wunsch, den ich dir gewähren werde, Prinzessin."
Danielle beugte sich nieder, packte eine Handvoll Schnee und formte diesen hastig zu einem harten Ball.
"Bevor du ihn nach mir wirfst, Mäuschen. Etwas kommt noch zu unserer Abmachung hinzu."
Danielle hielt mitten in der Bewegung inne. Sie fürchtete schon, er hätte sich eine weitere, unverschämte Forderung ausgedacht, etwas, das sie vor Scham erglühen lassen würde. Doch Darko sagte bloss: "Einmal pro Tag kochst du doch ohnehin für die Kinder, nicht? Das wird von jetzt an abends sein. Ich werde das Abendessen jeweils in deinem trauten Heim einnehmen. Sagen wir, so gegen sechs Uhr?"
Danielle stiess einen erbosten Zischlaut aus. Sie hob die Hand mit dem Schneeball, zielte und traf mitten auf Darkos Brust. Darko lachte nur, sein dunkles, tiefes Lachen, das Danielle begleitete, als sie Hals über Kopf davonstürzte.

Danielle konnte sich nicht zwischen heisser Wut und tiefer Erleichterung entscheiden. Einerseits fühlte sie sich so zornig, dass sie das ganze Haus hätte kurz und klein schlagen können. Dabei hätte sie sich nur zu gerne vorgestellt, dass es Darko war, den sie mit ihren Fäusten traktieren würde. Dachte Danielle aber nur an Darkos Zusicherung, sich um sie und die Kinder zu kümmern und liess sie seine Gegenforderung ausser Acht, wurde Danielle von einem Gefühl tiefer Erleichterung durchflutet. Sie wusste instinktiv, dass Darko sein Wort halten würde und sie und die Kinder durch den Winter bringen würde. Sie wusste, dass sie nun bis im Frühjahr versorgt wären.
Nur wenige Stunden nachdem Danielle Darkos Vorschlag angenommen hatte, war Darko zum dritten Mal seit ihrem Einzug auf dem Feuerberg in ihre Küche gestapft. Wie immer hatte er sich nicht die Mühe gemacht, anzuklopfen. Danielle hatte Darko jedoch nicht auf seinen fehlenden Anstand hingewiesen. Sie war so erleichtert gewesen, Darkos Vorräte in Empfang nehmen zu können, dass sie die Gegenleistung, die er dafür verlangte, vollkommen vergessen hatte. Wie ein kleines Kind hatte sich Danielle über Mehl, Zucker, Konservendosen, Äpfel und die Unmengen von Kartoffeln gefreut, die Darko entbehren konnte. Danielle hatte sofort Emma und Louise in die Küche gerufen. Die Mädchen hatten schon seit Tagen keine Frucht mehr gegessen und waren beim Anblick der Äpfel in Verzückung geraten. Wie Verhungernde hatten sie sich auf die Äpfel gestürzt. Bis zu jenem Tag hatte Danielle Louise stets ermahnen müssen, genügend Früchte zu essen, doch nach der Lebensmittelknappheit im besagten Winter änderte sich Louise Einstellung zu Früchten radikal.
Danielle machte sich daran, das Abendessen vorzubereiten. Endlich keine Suppe mehr! Wie wunderbar es doch war, einen frischen Apfelkuchen zubereiten zu können! Ein Apfelkuchen, den sie noch viel mehr hätte geniessen können, hätte sie ihn nicht mit ihrem Nachbarn teilen müssen.
Danielle war noch nie einem unverschämteren Kerl begegnet als Darko Coda. Wenn sie nicht völlig auf sich allein gestellt gewesen wäre, fern jeder Zivilisation,

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