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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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leises, zufriedenes Lachen entlockte.
Selbstgefälliger Idiot, beschimpfte Danielle Darko im Stillen.
Er besass weder Anstand noch Moral.
Plötzlich kam Danielle ein schrecklicher Gedanke. Was, wenn er gefährlich war?
Sie wusste nichts weiter über ihn ausser seinen Namen. Sie hatte keine Ahnung, woher er kam, was er getan hatte, bevor es ihn in die Berge verschlagen hatte oder wieso er überhaupt hier oben war. Wieso lebte er in dieser Einsamkeit? Wie lange wohnte er schon hier?
Alles, was Danielle über Darko wusste, abgesehen von seinen offensichtlichen Mängeln, war, dass er gross und furchteinflössend aussah. Er besass eine solche Körperkraft, dass er mit ihr machen könnte, was er wollte, wenn ihm danach wäre.
Was, wenn er sich hier oben versteckte? Was, wenn er vor etwas davon lief? Vielleicht wurde er ja von der Polizei gesucht?
Danielle dachte unwillkürlich an das tote Reh zurück, das er auf ihrer Anrichte deponiert hatte, ohne eine Miene zu verziehen. Er hatte nicht mit der Wimper gezuckt, als er das Tier gehäutet und ihm die Eingeweide entnommen hatte. Er war sich das Töten gewohnt, zumindest das Erlegen von Wild. Konnte es sein, dass er nicht nur Tiere...?
Danielle spürte, wie sie nervös wurde. Ein Schauder lief ihr über den Rücken und plötzlich wurde ihr kalt.
"Danielle? Alles in Ordnung?"
Sie fuhr beinahe vom Stuhl auf, so erschrocken war sie, beim unerwarteten Klang seiner rauen Stimme.
"Was?", keuchte sie benommen.
"Du siehst ein bisschen blass aus um die Nasenspitze. Alles in Ordnung?"
Danielle nickte schnell. "Ja, sicher", versicherte sie hastig, doch ihre Lider zuckten verräterisch.
"Danielle?"
Es war so ungewohnt, ihren Vornamen aus seinem Mund zu hören. Es deutete auf eine Vertrautheit zwischen ihnen hin, die nicht existierte. Beinahe wünschte sich Danielle, er würde zum machohaften, aber unpersönlicheren "Mäuschen" zurückzukehren.
"Was?", fragte sie barsch.
"Du fürchtest dich doch nicht vor...irgendetwas?"
Wütend funkelte sie ihn an. War es nicht genug, was er ihr aufgezwungen hatte? Musste er jetzt auch noch ihre Gedanken lesen?
"Ich? Wie kommst du denn darauf?"
"Hm, ich weiss nicht." Er zuckte die Schultern. "Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mich vielleicht ängstigen."
Was wollte er damit sagen? Danielle warf einen besorgten Blick zu den Kindern, doch glücklicherweise waren die beiden in ein lebhaftes Gespräch verwickelt.
Danielle räusperte sich. "Vor...vor was... würdest du dich vielleicht...ängstigen?"
Jetzt wurde ihr wirklich mulmig zumute. Sie verwünschte Darko, den Schnee und den Felsenberg.
Er zuckte die Schultern. "Keine Ahnung. War nur so ein Gedanke."
Danielle biss sich auf die Unterlippe. Sie nahm allen ihren Mut zusammen und fragte: "Sollte ich mich denn... fürchten?"
Darko hob die Augenbrauen. Seine Augen schimmerten in einem dunklen Blau, so tief wie der Ozean.
"Es gibt viele Dinge, vor denen du dich fürchten solltest." Darko warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu. "Aber nicht vor mir, Mäuschen. Ich habe meinen Vorteil gegenüber Frauen noch nie ausgenutzt."
Danielle blinzelte. Ihr Atem ging in einem leichten Keuchen. Ihr Haut prickelte.
"Und welcher Vorteil wäre das?"
Er grinste verschmitzt. "Würdest du nicht sagen, dass ich dir körperlich überlegen bin?"
Danielles Hände legten sich um die Tischkante. Ihre Finger gruben sich krampfhaft um den Tischrand. Er hatte ihre Gedanken also tatsächlich gelesen.
Plötzlich legte sich seine Hand auf ihre. Danielle starrte auf seine sehnige, braungebrannte Hand, die ihre Hand vollständig verdeckte. Ihre Brust hob und senkte sich schwer, beim Gedanken daran, wozu solche Hände fähig wären.
"Keine Angst, Mäuschen." Darko fuhr sich mit der Zungenspitze über die Oberlippe. "Ich habe dir doch versprochen, ich werde sanft sein."
Abrupt nahm er seine Hand vor ihrer und rückte seinen Stuhl zurück. "Und jetzt...", setzte er an, legte dann eine Kunstpause ein und warf Danielle einen bedeutungsvollen Blick zu.
Oh, nein, bitte nicht, flehte Danielle inständig. Nicht hier, nicht jetzt! Sie umklammerte den Tisch noch fester, ihre Handflächen wurden feucht vor Nervosität.
"Jetzt werde ich mich zurückziehen", erklärte Darko, ein breites Grinsen im Gesicht. "Nacht allerseits."
Die Haustür schlug hinter ihm ins Schloss, noch ehe Danielle ihre Sprache wiedergefunden hatte.

Darko ass jeden Abend bei ihnen und mit jedem Mal, wo er an ihrem Tisch sass, wurde Danielle nervöser. Sie liess regelmässig

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