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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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sie selbst. Danielle nickte.
Da an diesem Abend niemand richtig in Stimmung war für Hausaufgaben oder Ähnliches, schickte Danielle die Kinder nach dem Abwasch nach oben. Sie sollten ihre Pyjamas anziehen. Heute würden sie alle früh zu Bett gehen.
Danielle selbst ging ebenfalls in den ersten Stock, um zu schauen, wie Darko zurechtkam. Sie entdeckte Emma und Louise unter Darkos Zimmertür. Beide schienen gebannt auf etwas zu starren. Danielle trat lautlos hinter ihre Töchter und blickte über ihre Köpfe hinweg. Darko sass auf seinem inzwischen gemachten Bett, neben ihm auf der Matratze lagen ein Gewehr und eine Pistole. In der Hand hielt er einen Revolver, den er gerade putzte. Er schenkte Emma und Louise keine Beachtung sondern widmete seine ganze Konzentration dem Revolver in seiner Hand.
Als Danielle all die Waffen erblickte, gab sie einen erstickten Aufschrei von sich. Drei Augenpaare flogen ihr gleichzeitig zu. "Emma! Louise! Ihr geht jetzt sofort nach unten und legt euch ins Bett!"
Sie sprach so scharf, dass die Kinder ihren Befehl ohne zu zögern befolgten.
Darko hatte inne gehalten. Er sah zu Danielle, die Stirn in steile Falten gelegt. Sie trat zu ihm, blieb jedoch in sicherer Distanz vor ihm stehen. "Was machst du da? Was glaubst du, dass du da tust? Ich will keine Waffen, nicht in diesem Haus. Schaff dein Arsenal sofort hier raus!"
Darko legte ruhig seinen Revolver beiseite. Er erhob sich und trat zu Danielle.
"Das Gewehr", erklärte er, "brauche ich zum Jagen. Den Revolver und die Pistole zu meinem Schutz. Zu eurem Schutz."
Danielle schüttelte heftig den Kopf. "Ich will die Waffen nicht hier. Es sind Kinder im Haus, Darko. Waffen gehören nicht in ein Haus mit Kindern."
"Verbiete ihnen, mein Zimmer zu betreten. Die Waffen bleiben hier. Sie sind da, wo ich bin. Verstehst du?"
Danielle schüttelte den Kopf. "Bring sie zurück in dein Haus. Ich will nicht..."
"Wie stellst du dir das vor, Danielle? Wie sollen sie mir nützlich sein, wenn ich sie nicht zur Hand habe?"
Seine Worte machten Sinn, doch sie konnte sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, Waffen in ihrem Haus zu haben. Bittend sah sie in seine kühlen blauen Augen. "Bitte, Darko. Ich will die Waffen hier nicht. Nicht mit den Mädchen im Haus."
"Sie bleiben hier", sagte er entschieden. "Gerade wegen den Mädchen."
"Aber..."
Er packte sie an den Schultern. "Jetzt hör mir mal gut zu, Danielle", setzte er an, seine Stimme plötzlich gefährlich leise. "Wir beide haben ein Ziel: Den Winter in der Wildnis zu überleben. Sind wir uns da einig?"
Danielle biss sich auf die Lippen. Sie zögerte einen Moment, doch dann nickte sie.
"Gut", sagte er trocken. "Gut. Und um unser Ziel zu erreichen, haben wir uns zusammengeschlossen. Jeder tut, was er am besten kann. Ich gehe auf die Jagd und beschütze dich und die Kinder. Du kochst und kümmerst dich um das leiblich Wohl von den Mädchen und mir."
Seine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen. "Ich rede dir bei deiner Arbeit nicht drein, du mir bei der meinen nicht. Wenn du glaubst, meinen Job besser erledigen zu können als ich, dann sag es mir jetzt und wir tauschen die Rollen. Ist es das, was du willst, Danielle?"
Danielle schloss die Augen, um seinen stechenden Blick nicht länger ertragen zu müssen. Sie spürte, wie ihr Körper sich anspannte und in stummer Wut erzitterte. Warum musste er immer alles besser wissen? Und was ihr noch viel mehr auf die Nerven ging: Warum behielt er immer recht? Warum musste sie ihm stets nachgeben?
Langsam schlug sie die Augen auf. Sie richteten den Blick auf seine Brust, um ihn nicht ansehen zu müssen. "Nein", gestand sie leise ein. "Ich will die Rollen nicht tauschen."
Nun blickte sie ihn doch an. "Du weisst genau, dass ich das nicht will. Das was du tust..." Sie deutete mit einer vagen Handbewegung auf die Waffen und schüttelte den Kopf. "Ich kann das nicht."
"Das hier ist kein Wettkampf", sagte er ruhig. "Niemand ist besser als der andere. Wir ergänzen uns bloss, verstehst du?"
Sie nickte langsam.
Darko atmete tief durch. "Gut. Dann hätten wir das ja geklärt."
Er setzte sich wieder auf sein Bett und nahm seinen Revolver wieder auf.
"Was?", fragte er ohne aufzublicken, als Danielle sich nicht rührte und er ihren besorgten Blick auf sich spüren konnte.
"Bist du...", begann sie zaghaft. "Bist du auf der Flucht vor dem Gesetz?"
Er hob den Kopf ruckartig. Einen Moment lang sagte er gar nichts, dann brach er plötzlich in ein dunkles, amüsiertes Lachen aus.
"Was ist

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