Einsame Herzen
und wieder zurück. Sie erkannte, dass die Gegenwart der Männer die scheinbar ruhige Danielle nicht zu stören schien und entspannte sich allmählich. "Ma, wir wollten fragen, ob wir Kekse haben können."
"Nein." Danielle schüttelte entschieden den Kopf. Auf Französisch fügte sie einen hastigen Satz hinzu. Louise starrte ihre Mutter mit grossen Augen an.
Danielle hoffte nur, dass Jimmy und Ricky kein Französisch verstanden.
"Aber Ma", setzte Louise unsicher an.
"Keine Kekse", sprach Danielle wieder auf Deutsch. "Tu, was ich dir gesagt habe."
Als Louise verschwand, schloss sie die Augen und hoffte, hoffte so fest, dass ihr Herz beinahe zersprang. Wenn nur alles gut gehen würde!
"Gut, dass du die Kleine weggeschickt hast", kicherte Jimmy. Ricky nickte bekräftigend. Schon umfingen Rickys schweissige Hände ihre Taille. Er drehte sie zu sich, legte die Arme um sie und drückte sie fest an sich. Danielle glaubte, sich übergeben zu müssen. Jimmy drückte sich von hinten fest gegen ihren Rücken.
"Entspann dich, Dani", murmelte Ricky. Er beugte sein Gesicht zu ihr hinunter und suchte ihren Mund.
Louise, bitte beeil dich, flehte Dani stumm.
"Nein", sagte sie zu Ricky. "Nein, ich will nicht."
Seine Augen funkelten nur amüsiert. "Natürlich willst du."
Schon presste er seinen Mund auf ihren. Danielle drehte den Kopf ab, so dass seine Lippen ihre Wange streifen. Er knurrte einen Protest.
"Jetzt tu nicht so, als würdest du dich sträuben", knurrte Ricky. "Mit dem Alten treibst dus doch auch stundenlang."
Da hob Danielle ihr Knie und rammte es Ricky in den Unterleib. Er brach mit einem Aufschrei zusammen.
"Du dreckiges kleines Luder", zischte Jimmy an ihrem Ohr. "Dir werden wir es schon zeigen."
Danielle schrie auf, als sich seine Arme um sie schlossen. Sie wehrte sich heftig, schlug und trat, doch irgendwie schaffte es Jimmy, sie neben seinem stöhnenden und ächzenden Bruder zu Boden zu ziehen. Danielle schluchzte auf, als Jimmy sich über sie hievte und trat verzweifelt nach ihm.
"Lass sie los", bellte da eine kalte Stimme hinter ihr. Vor Erleichterung schluchzte Danielle laut auf. Es hatte geklappt. Louise hatte ihren Nachbar geholt, wie Danielle ihr aufgetragen hatte.
Jimmy sprang auf die Füsse, als würde Darko mit einem Revolver auf ihn zielen.
"Verschwindet! Und zwar sofort!"
Jimmy lachte trocken auf. "Du willst sie wohl ganz für dich allein, hm? Da haben wir auch noch ein Wörtchen mitzureden, Ricky und ich."
Ricky rappelte sich mühsam auf. "Du glaubst wohl, du kannst die Kleine ganz allein durchziehen?"
Einige Sekunden herrschte absolute Stille. Danielle war so geschockt, dass sie nicht mal mehr atmen konnte. Dann aber kam Bewegung in Darko. Er stürzte sich auf Ricky und zwang ihn mit wenigen, gezielten Schlägen in die Knie. Noch ehe Darko mit Ricky fertig war, wurde er von Jimmy angegriffen. Jimmy, dem Danielle keinen Schlag zwischen die Beine versetzt hatte, war in besserer Form als sein Bruder. Er lieferte sich mit Darko einen heftigen Ringkampf.
Danielle beobachtete die beiden schockiert, wie sie sich am Boden rollten, sich kräftige Hiebe und Tritte versetzten. Plötzlich regte sich Jimmy nicht mehr, lag nur stöhnend am Boden.
Darko erhob sich langsam. Blut strömte aus seiner Nase und tropfte auf sein Hemd, doch er nahm es nicht wahr. Sein Blick war auf Ricky gerichtet, der sich ebenfalls wieder aufrappelte.
"Nimm deinen Bruder und verschwinde", zischte Darko. "Sonst erlebt ihr beide den nächsten Morgen nicht."
Diese Worte überzeugten Ricky. Er zog seinen Bruder mühsam vom Boden auf, schlang einen Arm um seine Hüften und zog den lädierten Jimmy hinter sich her aus dem Haus.
"Das wird noch ein Nachspiel geben", brüllte Ricky ins Haus zurück, ehe er aus der Tür trat.
Danielles Knie gaben vor Erleichterung unter ihr nach, als Jimmy und Ricky fort waren. Louise und Emma, die das Schauspiel mit Schrecken verfolgt hatten, stürzten zu ihr und umklammerten sie zitternd. Danielle legte ihre Arme um ihre Töchter, versuchte, die beiden zu beruhigen, während ihr eigener Körper unkontrolliert bebte. Darko ging laut fluchend ins Bad, um sein Nasenbluten zu stillen, wie Danielle annahm.
Als Emma und Louise wieder ruhiger wurden, schickte Danielle die Mädchen auf ihre Zimmer. Sie würde sich später mit ihnen unterhalten, wie sie sagte. Die Mädchen kamen ihrer Aufforderung nur widerwillig nach. Sobald sie oben waren, trat Danielle zum Bad. Die Tür stand weit offen. Sie spähte hinein und erblickte
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