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Einsame Herzen

Einsame Herzen

Titel: Einsame Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desiree Cavegn
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womit sie sich beschäftigte, gleichgültig, mit welcher Ablenkung sie der Erinnerung an ihn zu entfliehen versuchte, er fand stets einen Weg, sich in ihre Gedanken einzuschleichen.
Nur zu deutlich erinnerte sie sich an das letzte Liebesspiel mit ihm. Es lag nun fast zwei Wochen zurück, doch noch immer löste die Erinnerung daran ein warmes Ziehen in ihrem Unterleib aus, ihre Haut begann zu prickeln und ihr Herz schlug schneller. Natürlich hätte es nicht sein dürfen, es gab genug Gründe, die dagegen sprachen, sich mit einem Mann wie Darko einzulassen. Er war selbstgerecht, dominant, eingebildet und arrogant...
Wider besseres Wissen hatte sie ihm nachgegeben, hatte sich von ihm verführen lassen. Es war keine bewusste Entscheidung gewesen. Sein alles verzehrender Kuss hatte sie jedes klaren Gedankens beraubt, hatte sie schwach und wehrlos werden lassen und ihr jeglichen Widerstand geraubt. Darko hatte ein solches Feuer in ihr entfacht, wie sie es nie zuvor gekannt hatte. Der Höhepunkt war... unglaublich gewesen. Noch jetzt errötete sie, wenn sie daran zurückdachte, wie Darko sie zum Beben gebracht hatte.
Das Kapitel Leidenschaft war nun aber endgültig abgeschlossen. Spätestens mit Darkos Auszug war es beendet worden. Das war auch richtig so. Es reichte, dass sie zweimal mit ihm geschlafen hatte.
Danielle duckte sich schnell hinter ihre Schneemauer, als ein Schneeball geflogen kam.
War es wirklich die richtige Entscheidung gewesen, Darko aus ihrem Haus zu werfen?
Woher kam jetzt plötzlich dieser Gedanke? Danielle biss sich auf die Lippen, entsetzt darüber, dass sie sich diese Frage auch nur stellte. Ganz bestimmt hatte sie richtig gehandelt. Sie war nicht länger auf Darko angewiesen gewesen und hatte ihn als Folge davon und wegen seines unverschämten Verhaltens dazu aufgefordert, seine Sachen zu packen. Sie hatte ihn weggeschickt, da sie seinen Schutz nicht länger gebraucht hatte.
Ihre Entscheidung war nur vernünftig gewesen.
Danielle erinnerte sich wieder an ihr heisses, ungestümes Liebesspiel. Nachdem Darko den Höhepunkt erreicht hatte, hatte er sich ihr entzogen und hatte sich, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, auf sein Zimmer begeben. Dort hatte er überraschend schnell seine Sachen gepackt. Kaum zehn Minuten nach ihrer Vereinigung hatte er auch schon ihr Haus verlassen, ohne ein Wort an sie zu richten, ohne sie auch nur ein letztes Mal anzusehen.
Der Akt der Paarung war für ihn nichts Weiteres gewesen als eine willkommene Möglichkeit, seinen natürlichen Instinkt auszuleben. Für Darko hatte das Liebesspiel nichts zu tun gehabt mit Gefühlen und schon gar nicht mit...
Danielle stockte. Wie konnte sie auch nur wagen zu denken, Darko würde ein Gefühl wie Liebe kennen? Und selbst für den Fall, dass er dies tun sollte, so würde er sich bestimmt nicht in sie verlieben. Er hatte bloss mit ihr geschlafen, weil sie die einzige Frau weit und breit war. Mit der Abmachung Nahrungsmittel gegen... gegen ihre Hingabe, hatte er sichergestellt, dass er den Winter über nicht auf die Auslebung seiner Leidenschaft verzichten musste.
Wie also konnte sie auch nur eine Sekunde daran zweifeln, ob ihre Entscheidung, ihn vor die Tür zu setzen die richtige gewesen war?
Es war bloss...
Genauso, wie sich ihr Haus mit Darkos Einzug schlagartig verändert hatte, hatte es dies auch mit seinem Auszug getan. Plötzlich war es ihr seltsam leer vorgekommen, plötzlich hatte sie den Eindruck, als würde etwas fehlen. Das Haus schien ihr plötzlich viel grösser als es wirklich war, zu gross für sie und die Kinder.
Abends war ihr Darkos Abwesenheit jeweils noch bewusster geworden als tagsüber. Wenn sie abends im Bett lag, draussen dunkle Nacht, hatte sie plötzlich eine latente Bedrohung gespürt, ein nagendes Gefühl der Unruhe, das sie während der Nächte mit Darko im Haus nie gespürt hatte. Die Dunkelheit hatte plötzlich drohende Züge angenommen, die Nacht war ihr gefährlich und beängstigend erschienen. Wieso hatte die schwarze Finsternis sie nicht eingeschüchtert, als Darko bei ihr gehaust hatte? Wieso war die Nacht für sie plötzlich zu einer Gefahr geworden, wo sie der Dunkelheit zuvor keinen zweiten Blick geschenkt hatte?
Danielle seufzte stumm auf. Das waren Gedanken, die sie besser unterdrücken sollte. Denn wenn sie zu lange über Dinge grübeln würde, die nun vorbei und vergessen waren, würde ihr womöglich bewusst werden, dass sie doch nicht so vollkommen glücklich war, wie sie zu sein

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