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Einsame Klasse.

Einsame Klasse.

Titel: Einsame Klasse. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Chandler , Robert B. Parker
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irgendetwas Ermutigendes und wartete, während er Linda holte. Als sie ans Telefon kam, war ihre Stimme so klar wie das Mondlicht.
    «Darling, bist du im Trockenen und gut versorgt?»
    «Ich wollte, dass du diese Nummer hast», sagte ich und gab sie ihr. «Es ist ein möbliertes Appartement an der Ivar. Kein Hausboy, kein Pool, keine Pianobar. Ich weiß nicht, ob ich das überlebe.»
    «Es ist erschreckend, wie manche Leute freiwillig wohnen, nicht? Ich hoffe, du bekommst dort zumindest einen anständigen Gimlet.»
    «Klar», sagte ich. «Was immer man will, bekommt man in Hollywood, das weißt du doch.»
    «Bist du einsam, Darling?»

    «Einsam, ich? Sobald sich herumgesprochen hatte, dass ich wieder in der Stadt bin, war eine ganze Herde von Paramount-Starlets auf der Western Avenue unterwegs.»
    Wir schwiegen beide für einen Moment ins Telefon. Die Drähte zwischen uns summten mit leiser Spannung.
    «Darling, sei jetzt bitte nicht böse, aber Daddy eröffnet eine Fabrikanlage, irgendetwas mit Kugellagern, in Long Beach, und er hat vorgeschlagen, dass du darüber nachdenken solltest, ob du dort die Position des, äh, Sicherheitschefs übernehmen willst.»
    «Nein», sagte ich.
    «Wir könnten in LaJolla wohnen; uns gehören dort einige Grundstücke, und du würdest morgens zur Arbeit fahren und jeden Abend um halb sieben zu Hause sein.»
    «Ich kann so nicht leben, Linda.»
    «Ja. Ich dachte mir, dass du das sagst, aber, Darling, ich vermisse dich so sehr. Ich vermisse dich die ganze Zeit und nachts besonders. Ich hasse es, allein zu schlafen, Darling.»
    «Ich vermisse dich auch, außer, wenn die Starlets hier sind.»
    «Du Mistkerl! Warum bist du so ein Mistkerl, warum musst du so hart sein, warum kannst du nicht ein bisschen nachgeben?»
    «Das ist alles, was ich habe», sagte ich. «Ich habe kein Geld. Ich habe keine Aussichten. Alles, was ich habe, bin ich selbst. Alles, was ich habe, sind ein paar private Regeln, die ich für mich festgelegt habe.»
    «Ich höre es, aber ich weiß verdammt noch mal nicht, was es bedeuten soll. Ich weiß nur, dass ich dich liebe und dass ich dich bei mir haben möchte. Was ist daran so schlecht?»
    «Nichts, es ist gut. Aber du verlangst, dass ich anders sein soll, als ich bin. Und wenn ich mich ändere, verschwinde ich, weil da außer dem, was ich bin, nichts ist.»
    Es entstand eine lange Stille in der Leitung, und dann sagte Linda leise: «Verflucht, Marlowe, der Teufel soll dich holen.» Sie legte sanft auf, ich hielt den Hörer noch für einen Augenblick in der Hand und legte ihn dann behutsam zurück auf die Gabel.
    Ich nahm einen großen Schluck Scotch und sah mich in dem gemieteten Appartement mit den gemieteten Möbeln um. Es war so reizend wie Sears und Roebuck. Dann stand ich auf, wanderte zum Fenster und blickte hinaus. Alles war dunkel. Es gab nichts zu sehen außer meinem Spiegelbild in der dunklen, vom Regen gestreiften Scheibe: ein zweiundvierzigjähriger Mann, der allein in einem gemieteten Zimmer in Hollywood trank, während über den Wolken das Universum weiter westwärts rollte, über die dunklen Weiten des Landes hinweg.
    Ich wandte mich vom Fenster ab und machte mich auf den Weg in die Küche, um mein Glas aufzufüllen.

38
    Am nächsten Morgen regnete es noch immer; die Art Regen aus dichten Wölken, die einen glauben lässt, es werde niemals enden. Ich schüttelte das Wasser von meinem Trenchcoat und hängte ihn in meinem Büro in die Ecke. Ich hatte einen Pappbecher mit Kaffee in der Hand, den ich unten gekauft hatte, und setzte mich an meinen Schreibtisch, um den Kaffee zu trinken. Meine .38
    trug ich in einem Schulterhalfter. Eddie hatte ziemlich bedrohlich geklungen, und außerdem musste ich mir, wenn es so weiterregnete, möglicherweise den Weg auf eine Arche freischießen.
    Der Kaffee war zu heiß für mehr als einen kleinen Schluck, und ich stellte ihn auf die Ecke meines Schreibtischs, wo ich ihn erreichen konnte, wenn er abgekühlt war. Die Vorzimmertür wurde geöffnet und geschlossen. Es war ein kurzes Klacken von Absätzen zu hören, und dann kam Muffy Blackstone aus dem Regen herein. Sie trug einen scharlachroten Regenmantel und einen dazu passenden Regenhut. Um ihre Schulter hing eine große schwarze Handtasche, und ihre Füße waren durch glänzende, hochhackige Stiefel geschützt. Sie streckte einen davon aus, um die Tür zum Vorzimmer hinter sich zu schließen, marschierte dann vor meinem Schreibtisch auf und ab und starrte auf mich

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