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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Flur und schloss die Tür hinter sich. »Pierce hat mir gerade per SMS mitgeteilt, dass die Sache noch ein Nachspiel haben wird.«
    »Selber schuld«, sagte sie lachend und spürte warme Zuneigung für den gut aussehenden Freund von Riaz.
    Der jetzt ungewöhnlich ernst wurde. »Dusche hin oder her, meine Witterung haftet auf deiner Haut. Beunruhigt dich das?« Er sah sie aufmerksam an.
    Adria wartete mit einer Antwort, bis sie im Fahrstuhl waren; die leichte Heiterkeit des Tages machte ihr mit einem Mal das Herz schwer. »Beim letzten Mal hat es mich fast zerstört, als der Geruch eines Mannes an mir haftete«, sagte sie und riss damit eine kaum verheilte Wunde auf.
    Eine Hand an ihrer Wange, der Duft von Holz und Zitrusfrüchten in jedem Atemzug. »Wir sind nicht alle solche Bastarde.«
    Die Fahrstuhltüren öffneten sich und ersparten ihr so eine Fortsetzung des Gesprächs. Nicht dass sie ihm nicht hätte zustimmen können. Aber die Erinnerungen waren noch zu schmerzhaft, rissen sie mit aller Macht in einen Strudel von Gefühlen, der jeden rationalen Gedanken ausschaltete … denn auch mit Martin hatte es voller Zärtlichkeit begonnen.
    Ihr Magen zog sich zusammen, als sie die Furcht nun bewusst wahrnahm, die schon den ganzen Tag im Hintergrund gelauert hatte, und sie wäre fast an Judd vorbeigelaufen, der an einer Säule in der Lobby lehnte. Seine Witterung hielt sie auf, ein eiskalter Luftzug wie ein kühler Kuss. »Du machst dich gut in Blond.«
    »Brenna gefällt es nicht«, sagte er, als sie zwischen Riaz und ihm das Hotel verließ. »Sie hat schon das Neutralisierungsmittel besorgt, um die Farbe nach meiner Rückkehr wieder zu ändern.«
    Wäre Adria Judd auf der Straße begegnet, hätte sie ihn leicht für snobistisch und abgehoben halten können, aber wenn er von seiner Gefährtin sprach, war die Liebe unverkennbar, die er für sie empfand. »Ich muss zugeben«, sagte sie leise, »wenn ich bei dir die Wahl zwischen schokoladenbraun oder blond hätte, würde ich mich auch immer für braun entscheiden.«
    »Schokoladenbraun«, murrte Riaz. »Warum nennst du ihn nicht gleich einen Hengst?«
    Adria blinzelte erstaunt über den rüden Kommentar, zu spät wurde ihr klar, dass der einsame Wolf neben ihr gereizt auf die Aufmerksamkeit reagierte, die sie Judd zukommen ließ. Sie hatte nie zu den Frauen gehört, die Männer eifersüchtig machten, und das hatte sich auch nicht geändert. Deshalb sagte sie: »Weil ich eine Vorliebe für hübsche goldene Augen habe.«
    Riaz’ Wangen röteten sich. »Das hast du nicht gehört, Judd.«
    »Was?« Judd warf ihnen einen amüsierten Blick zu. »Wir sind in Begleitung.«
    »Der Menschenbund«, sagte Riaz. »Ist wohl mehr eine Art Eskorte.«
    Adria hatte die drei Männer auch bemerkt. »Bo ist im Augenblick völlig paranoid, aber an seiner Stelle wäre ich das auch«, erklärte sie Judd. Sie berichtete von der Entführung, der Gehirnwäsche des Kommunikationsspezialisten und dem wahrscheinlich gleichen Schicksal des ehemaligen Vorsitzenden.
    Judd war nicht sonderlich überrascht. »Gerüchte besagen, dass Tatiana ihre Stellung erlangt hat, weil sie ihren Mentor beseitigte. Und ich weiß aus sicherer Quelle, dass sie beim Abschluss von Verträgen geistige Druckmittel benutzt. Sie ist die gefährlichste und skrupelloseste Frau im Medialnet. Bowen hat allen Grund, paranoid zu sein.«
    Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als sie das Gebäude des Menschenbunds betraten und dort auf einen ziemlich finster dreinblickenden Bowen trafen. »Wir haben alle Zufahrtswege nach Venedig überwacht«, sagte er und sah Judd an. »Mit sämtlichen verfügbaren Mitteln einschließlich einer computergesteuerten Gesichtserkennung, aber Sie sind unerkannt durchgekommen.«
    »Jemanden mit meiner Ausbildung können Sie nicht aufhalten«, antwortete Judd kühl.
    Immer noch mit finsterer Miene führte Bowen sie in denselben Raum wie am vorherigen Tag. Das Wasser hinter dem Glas war jetzt tintenschwarz, und man bekam das beunruhigende Gefühl, von einem Nichts umgeben zu sein. Adria verbarg ihr Unbehagen und betrachtete die vier Personen, die um den Tisch herum saßen: eine schlanke Frau, die Bo als seine Schwester vorstellte, und drei Männer zwischen Mitte zwanzig und Anfang vierzig.
    »Fünf Testpersonen werden wohl reichen, um natürliche Schilde auszuschließen«, sagte Bo zu Judd, als sie sich gesetzt hatten.
    Nicht unbedingt, dachte Judd, denn der Menschenbund war breit gefächert. Falls der

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