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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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nicht, weil die Bäume ihm die Sicht versperrten – denn er wusste, sie würde zu ihm zurückkommen, weil die Bande zwischen ihnen nicht mehr nur fein wie Spinnweben waren. Was nach ihrer Rückkehr aus Venedig passiert war, hatte ihre Beziehung grundlegend verändert.
    Er hatte eine Entscheidung getroffen, hatte Adria in Besitz genommen.
    Und sie hatte ihn nicht abgewiesen – was zwar nicht dasselbe war, wie ihn ganz angenommen zu haben, doch er würde geduldig sein. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er sich vorstellte, wie seine schreckhafte Wölfin ihm nach und nach ihr Herz anvertraute, dann wandte er sich wieder dem Hindernisparcours zu. Die Soldaten kannten ihn allmählich, deshalb musste er neu angelegt werden, was Riaz mit Judds Hilfe gerade tat.
    Das Haar des anderen hatte wieder die normale schokoladenbraune Farbe – Riaz’ Wolf schnaubte leise und ließ sich dann telekinetisch einen Sechskantschlüssel schicken. »Danke.« Er setzte einen widerspenstigen Bolzen an die richtige Stelle und dachte an die Themen, die auf dem Treffen der Offiziere zur Sprache kommen würden. »Hast du schon etwas von Ashaya gehört?«
    »Nur die neuesten Angaben darüber, wie lange die ersten Tests dauern werden«, rief Judd von unten. »Etwa einen Monat. Ashaya ist wahnsinnig genau.«
    »Gut so.« Riaz drehte eine kleine Schraube heraus und setzte sie an einer anderen Stelle ein. »Und Bowen – was hältst du von ihm?«
    Judd kam unter den Stangen hervor und sah nach oben, wischte sich mit dem Unterarm die schweißnasse Stirn. »Er ist so etwas wie ein Alphatier. Der Menschenbund will Schutz und Führung von ihm – was er tut, mag rücksichtslos erscheinen, ist aber zum Besten seines Rudels.«
    »Da spricht ein wahrer Wolf.«
    Judd fing den Schraubenschlüssel auf und wartete, bis Riaz wieder auf dem Boden gelandet war. »Um es mit Drews Worten zu sagen: Wenn man sie nicht schlagen kann …«
    »Eben, du kannst dich nicht mehr zurückziehen. Wir wissen, wo du steckst.«
    Als Antwort legte Judd den Sechskantschlüssel zu den anderen Werkzeugen und hob eine Augenbraue. Natürlich sprang Riaz sofort auf die Herausforderung an, und sie schwangen sich in den neuen Stangendschungel. Nach zwei Minuten schlug Judd auf dem Boden auf, Riaz folgte zehn Sekunden später. »Verdammt«, sagte er und lachte zufrieden. »Hat uns beide erwischt. Sehr gut.« Niemand würde seinen neuen Parcours mühelos und schnell schaffen.
    Mit zusammengekniffenen Augen starrte Judd nach oben wie auf einen tödlichen Feind. Riaz schlug dem Offizierskameraden auf die Schulter. »Denk nicht mal dran.« Der Zorn eines TK -Medialen gegen die Stangen und Röhren des Hindernisses – schön würde das sicher nicht aussehen.
    Judd sah auf die Uhr. »Ich werde es später zerstören.« Eiskalt, aber Riaz hatte das Glitzern in seinem Blick gesehen, der TK -Mediale würde nicht eher ruhen, bis er das Hindernis überwunden hatte. »Wir sollten zu unserem Treffen gehen. Es ist fast zwei.«
    Sie eilten zurück, brachten das Werkzeug weg und wuschen sich schnell, ehe sie den speziellen Konferenzraum betraten, der den Offizierstreffen vorbehalten war. Hawke und die anderen Offiziere waren bereits da – entweder persönlich oder per Video zugeschaltet. Indigo hatte die Füße auf einen Stuhl gelegt und die Knöchel übereinandergeschlagen. »Ihr seid zu spät dran«, sagte sie, ohne von ihrem Datenpad aufzuschauen.
    Plötzlich flog das Pad in die Luft … und stand vor Judd still. Er nahm es in die Hand. »Was spielst du gerade? Wolf gegen Leopard?«
    Alle lachten, als Indigo Judd körperliche Gewalt androhte, doch der mediale Offizier ließ sich davon nicht irritieren und betrachtete weiterhin das Datenpad. »Deine Revierstrategie ist großartig – das Spiel scheint aber Wölfe zu bevorzugen. Hat es ein Wolf entwickelt?«
    »Ich geb’s zu!« Tomás hob die Hände. »Das war ich.«
    Judd drückte Indigo das Datenpad wieder in die Hand, rückte sich einen Stuhl zurecht und legte die Arme auf die Rückenlehne. »Wenn du willst, dass auch Raubkatzen es spielen, muss du allen die gleichen Chancen geben.«
    Tomás’ Augen leuchteten auf. »Damit hast du dich als neutraler Tester qualifiziert.«
    »Schön. Solange ich an den immensen Profiten beteiligt werde, die du sicher haben wirst, so konkurrenzorientiert wie Wölfe und Leoparden sind!«
    Tomás tippte sich mit dem Finger an die Nase, als noch mehr Gelächter aufbrandete. »Meine Leute sollten mal mit

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