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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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sehnlichst eine Dusche, um den Geruch des Todes abzuspülen, der ihre Nasenlöcher verstopfte. »Hier.«
    Sie riss ein Stück von ihrem T-Shirt ab und wischte das Blut von Riaz’ Gesicht, seine Kleidung war aufgrund des Schusswinkels einigermaßen verschont geblieben.
    Er legte die Hand auf ihre Hüfte, und sie erstarrte überrascht. Den Blick fest auf ihre Augen gerichtet, streichelte er sie sanft. Das war keine sinnliche, sexuelle Berührung, sondern der Trost eines Wolfs für eine Rudelgefährtin. Adria schluckte den Kloß in ihrer Kehle herunter, warf das Stück Stoff in einen kleinen Metallabfalleimer und sagte leise: »Nicht hier und nicht jetzt.« Sie durfte hier nicht zusammenbrechen, sich in seinen Armen verkriechen und die Schockwellen spüren.
    Er nickte und ließ sie los, dann standen beide auf. Riaz erst etwas wackelig, aber nur ein paar Sekunden lang. Auch die beiden Medialen, die sich um den Toten gekümmert hatten, erhoben sich. Der stillere trat zu ihnen an den Schreibtisch, hob Sonja auf und teleportierte. Es war erstaunlich, wie schnell er war – innerhalb von zehn Sekunden kehrte er schon zurück.
    »Der TK -Mediale war nicht allein«, sagte Adria. »Sein Partner hat auf das Haus geschossen und dann auf mich. Als mir klarwurde, dass ich nur abgelenkt werden sollte, bin ich hineingestürmt.« Durch ein niedriges Fenster. »Ich bin ziemlich sicher, dass er sich hinter der Gruppe von Eukalyptusbäumen versteckt hatte.«
    »Moment.« Vasic ging auf den Flur und vermutlich zu dem zerschlagenen Fenster, von dem aus er die Bäume sehen konnte. Kurz darauf kehrte er mit verbranntem Gras in den Händen zurück. »Ja, er war dort. Samt einem Motorrad mit Düsenantrieb. Dem verbrannten Gras zufolge ist er sehr schnell abgehauen.«
    Adria wusste, dass sie nicht bei der Suche nach dem Schützen behilflich sein konnte, wenn dieser mit einem so schnellen Gefährt unterwegs war. Dennoch würde sie später schauen, ob sie die Witterung aufnehmen konnte. Das konnte nützlich werden, wenn man einen Verdächtigen identifizieren musste.
    »Ich werde mit dem Leopardenrudel sprechen, vielleicht ist der Schütze an ihren Sicherheitspatrouillen vorbeigekommen. Ist einen Versuch wert«, sagte Riaz.
    »Eine Analyse der Einschüsse könnte ebenfalls Hinweise bringen«, sagte Adria, obwohl der Schütze sicher zu schlau gewesen war, um eine registrierte Waffe zu benutzen.
    Die nächsten Worte Vasics bestätigten das. »Gewöhnliches Gewehr, Massenprodukt«, sagte er und blickte dabei auf den Schirm des Computerhandschuhs an seinem linken Arm.
    Riaz fuhr sich mit der Hand durchs Haar und verstrubbelte es noch mehr. »Wir können die Umgebung weiter überwachen, während Sie hier Ihre Arbeit beenden.«
    Aden schüttelte den Kopf. »Mehr als eine Säuberung ist nicht nötig. Wir werden uns darum kümmern und das Haus sichern.« Es hörte sich an, als ginge es nur um verschüttete Milch, nicht um Blut und Gehirnmasse. »Wir wissen Ihre Unterstützung aber zu schätzen.«
    Adria fragte sich, wie oft das diese Männer wohl schon gesagt hatten.
    Aden stand am Fenster im Flur und beobachtete die beiden SnowDancer-Wölfe, die ein paar Minuten um die Eukalyptusbäume herumschlichen und sich dann in ihren Wagen setzten. Es interessierte ihn, ob der Mann darauf bestehen würde zu fahren, obwohl er gerade erst bewusstlos gewesen war. Raubtiergestaltwandler waren bekannt für ihr irrationales Verhalten. Doch dieser beugte den Kopf vor der schönen, großen Soldatin – Augen von einer solchen Farbe hatte Aden noch nie gesehen –, dann lachte er auf und ließ sie fahren.
    Was die Frau gesagt haben mochte, um bei einem Mann eine so gefühlsmäßige Reaktion auszulösen, der Vasic und ihn mit einem Raubtierblick angesehen hatte, seit er das Bewusstsein wiedererlangt hatte? »Nicht zum ersten Mal haben Gestaltwandler Medialen geholfen«, sagte er und sah den Rücklichtern nach. »Und doch haben wir sie noch nie unterstützt.«
    »Eine irrelevante Frage«, sagte Vasic, der bei der Leiche geblieben war. »Gestaltwandler bitten nicht um Hilfe.«
    Das stimmte – die Rudel blieben für sich. »Offensichtlich haben alle drei Gattungen ihre Fehler.« Die Medialen waren so arrogant, dass sie die Realität verleugneten, selbst wenn sie direkt vor ihnen lag, und die Menschen hatten viel zu lange schon zugelassen, als schwach angesehen und herumgestoßen zu werden.
    Aden ging wieder ins Zimmer zurück. »Einer von Henrys Leuten. Die Verbindung zu den

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