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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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verschränkte die Finger in seinem Nacken. »Wirst du mich sehr doll beißen?«, neckte sie ihn, indem sie sich die Worte ihrer kleinen Cousine Marlee lieh.
    »Sei nicht so vorlaut.« Seine Hände glitten in die Taschen auf ihrem Hintern.
    Ihr Gefährte war zwar hart und dominant, dachte Sienna, als sie sich einem leidenschaftlichen Kuss hingab, doch er besaß auch eine zärtliche Seite, die wohl nur sie und die Jungen zu Gesicht bekamen.
    »Wir müssen weiter Wache halten.« Rau und leise.
    »Ich weiß«, sagte sie, obwohl sie nichts lieber wollte, als ihn in sich zu spüren, gezeichnet und geliebt zu werden. In dieser zärtlichen Stimmung würde er es so langsam tun, dass sie jeden Zentimeter spüren würde. »Ich wünschte, es wäre schon ein paar Stunden später.«
    Er legte besitzergreifend die Hand auf ihre Brust und streichelte sie, was ihr nicht gerade half, ihre Erregung zu meistern. »Nur Geduld.« Er ließ von ihr ab und trat zurück. »Du magst es doch langsam.«
    »Nein, du bist es, der es langsam mag.« Schon sehnte sie sich nach seinem Körper, während sie staunend seine Verwandlung verfolgte. »Ich mag es schnell.«
    Der Wolf bellte heiser, und dann rannten sie Seite an Seite los, den Wind in seinem Fell und in ihrem Gesicht. Trotz der gerade erst überstandenen Begegnung war Sienna zufrieden wie noch nie.

65
    Ming entließ die M-Mediale, die sehr genau wusste, wie wertvoll Diskretion war, und stellte sich vor den Spiegel. Die fleischfarbene dünne Bandage auf der Brust verdeckte den größten Teil der Wunde, doch man sah noch die verbrannte, rote Haut an den Rändern.
    Nur kurz hatte ihn das kalte Feuer erwischt, war jedoch durch Haut und Fleisch gedrungen und hatte Muskeln und Knochen versengt. Eine Sekunde später, und alle inneren Organe wären zu Asche verbrannt gewesen.
    Nun hatte er eine Narbe, die aussah, als hätte jemand mit einem schartigen Gegenstand eine Furche in seine Brust gegraben. Die M-Mediale nahm an, dass man die Verletzung auffüllen und beheben konnte, aber Ming würde sie nicht damit beauftragen.
    Jedenfalls nicht, solange Sienna Lauren noch lebte.
    Das Mädchen hatte gerade bewiesen, dass man sie nicht im Zaum halten konnte, es war zu gefährlich, sie am Leben zu lassen.
    Am Rande des Grundstücks, auf dem das Primärziel lebte, stand Vasquez mit dem TK -Medialen, der momentan ihr bester Agent war. Beider Gesichter waren unter schwarzen Sturmhauben versteckt. Keine sehr ausgefeilte Technik, aber äußerst wirksam, um sich unkenntlich zu machen. Während der Aktion selbst würde der TK -Mediale die Mütze allerdings nicht tragen – denn dadurch wäre die Sicht eingeschränkt, und es würde sowieso keine Zeugen geben, wenn die Sache erledigt war.
    Bist du sicher, dass du die Wachen ausschalten kannst? Die Gestaltwandler hatten sich als bessere Wächter erwiesen, als er angenommen hatte; sie zeigten keine offensichtlichen Schwächen. Wir können uns nicht leisten, dich zu verlieren. Doch sie mussten bald zuschlagen, bevor sich die Wirkung des ersten Schlags verflüchtigt hatte.
    Der TK -Mediale sah sich in Ruhe das Haus und die Wache davor an. Die Wache drinnen befand sich mit dem Ziel in einem fensterlosen Raum. In der Sicherheitsakte des Ankers hatte sich kein Foto des meist ungenutzten Raums gefunden, deshalb war es ein geschickter Schachzug der Gestaltwandler, die Zielperson dort hineinzuschaffen – doch Vasquez war noch schlauer. Der TK -Mediale und er hatten das Grundstück schon vor der Aktion bei Cape Dorset erkundet und eigene Bilder gemacht.
    Wie auch von allen anderen Häusern der Anker in dieser Gegend.
    Sie hatten nur keine Überwachungskamera installiert, weil das Haus eines Ankers jede Woche gründlich durchsucht wurde. Vasquez konnte nicht riskieren, dass eine Wanze entdeckt wurde und man sie zu ihm zurückverfolgte.
    Das Tier drinnen habe ich in einer Sekunde ausgeschaltet, sagte der TK -Mediale schließlich. Das Tier draußen wird nicht rechtzeitig hineingelangen.
    Ich kann es ablenken. Vasquez hob ein Gewehr. Wird das ausreichen?
    Ein Kopfnicken. Warte, bis ich das Signal gebe.

66
    Riaz hatte auf seine Stellung gepocht und die Wache im Haus übernommen – da sie es mit einem TK -Medialen zu tun hatten, war Adria wahrscheinlich draußen sicherer. Natürlich war er nicht so einfältig gewesen, es ihr zu sagen. »Du siehst aus, als wolltest du mich blutig kratzen«, hatte er gemurrt, um sie absichtlich zu ärgern. »Lauf erst einmal ein bisschen herum, bevor

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