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Einsame Spur (German Edition)

Einsame Spur (German Edition)

Titel: Einsame Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Gebrauch der Droge hatte sie zu rücksichtslosen Waffen gemacht, doch inzwischen wurde Jax keinem einzigen Gardisten mehr verabreicht, allerdings wussten davon diejenigen nichts, die die Gardisten vermeintlich an der Leine hatten. »Abbott wollte etwas vollkommen anderes«, fuhr Aden fort.
    »Wenn ein Gardist bei der Pfeilgarde bleiben will, darf er nichts anderes wollen.«
    Nichts in Vasics Stimme wies auf die Erinnerung hin, aber Aden wusste, dass sein Kamerad diese Lektion bitter gelernt hatte, als man ihm als Sechsjährigen mehrmals hintereinander das Bein gebrochen hatte, als er den Wunsch geäußert hatte, nach Hause zurückzukehren. »Ich werde dafür sorgen, dass er sich Außenstehenden nicht offenbart.« Loyalität innerhalb der Pfeilgarde war unausgesprochen ein absolutes Muss.
    Aden trat an den Rand der Klippe, er spürte mehr, als er sah, dass Vasic ihm folgte. Es ging steil nach unten – ein gutes Bild für den Weg, der vor dem Medialnet lag.
    Die einzige Frage war nur, wie viele bei dem Sturz umkommen würden.

9
    Sienna gefiel es ausnehmend gut, Hawkes Gefährtin zu sein. Allerdings musste sie sich an das Leben mit ihm erst noch gewöhnen, dachte sie, als die Zeiger ihrer altmodischen Uhr sieben zeigten. Was nicht daran lag, dass sie es nicht gewohnt war, mit anderen zusammenzuleben – seit ihrer Abkehr vom eisigen Medialnet hatte sie größtenteils mit Walker und den Kindern zusammengewohnt. Aber Hawke war so dominant, dass er allein dadurch, dass er atmete, allen Raum einnahm.
    »Das hier gehört mir«, sagte sie und meinte damit drei Viertel des Schrankes. Erst vergangene Woche hatten sie es geschafft, ihre Sachen in Hawkes Reich zu bringen, davor hatten sie ihre Aufgaben in den Nachwehen der Schlacht mit den Makellosen Medialen zu sehr in Anspruch genommen. »Du kannst den anderen Teil haben.«
    Er zuckte die wunderbaren Schultern und stellte seinen Becher auf ein Regal, das in ihrem Zimmer bei den alleinstehenden Soldaten neben der Tür gestanden hatte. Der Kaffee roch so aromatisch und stark, als könnte man Tote damit aufwecken. »In Ordnung.«
    Schön, grummelte sie innerlich, das war ja auch einfach gewesen. Ihr wunderbarer Gefährte, der sie zum Wahnsinn treiben konnte, kleidete sich meist in Jeans und T-Shirt – aber wenn er mal einen Anzug trug … dafür gab es nur einen Ausdruck: zum Anbeißen. »Und da wir gerade dabei sind«, sagte sie, denn sie wollte ihre schlechte Laune nicht so leicht aufgeben, »solltest du auch endlich aufhören, mir meinen Kaffee zu stehlen.« Die Spezialröstung brachte ihr Drew immer aus einem Laden in San Diego mit.
    Hawke grinste und trank noch einen Schluck, bevor er den Becher wieder auf denselben Platz stellte – ihre Nichte Marlee hatte eine wolfsähnliche Kreatur auf das weiße Porzellan gemalt und ihr Werk dann Hawke geschenkt. »Das ist richtig guter Kaffee.« Er zog die Jogginghosen aus, in die er nach der Dusche geschlüpft war, und nahm sich eine Jeans, auf den Lippen ein Lächeln, bei dem es ihr den Atem verschlug. »Mein T-Shirt steht dir gut.«
    Mit einem Stöhnen ließ sie sich auf das Bett sinken, statt der Versuchung nachzugeben, ihre Wange an den weichen Haaren seiner Brust zu reiben, obwohl sie das Bedürfnis danach kaum unterdrücken konnte. »Ich klinge, als wäre ich übergeschnappt.« Wie eine verwöhnte Zicke. »Natürlich kannst du dir von meinem Kaffee nehmen.« Sie hatte genug für zwei aufgesetzt und freute sich sogar, dass er ihre Art der Zubereitung mochte.
    Jeden Morgen wartete er, bis sie fertig war, und küsste dann dankbar ihren Nacken. Genauso wie sie darauf wartete, dass er das Brot anschnitt, das er mehrmals in der Woche aus einer Bäckerei außerhalb ihres Territoriums besorgte, obwohl sie es selbst hätte tun können. Kleine Rituale, die zu ihrem Leben gehörten. So schufen sie eine gemeinsame Geschichte … das Herz tat ihr weh vor so viel Glück. Deshalb verwirrte sie ihre schlechte Laune nur umso mehr. »Keine Ahnung, was mit mir los ist.«
    »Hehe.« Sein Gesicht wurde auf einmal ganz ernst, und er ging vor ihr in die Hocke. Die Jeans war erst halb zugeknöpft, was sie ziemlich ablenkte. »Aber ich weiß, was los ist.«
    Sie riss sich von seiner Brust – und tiefer liegenden Teilen seiner Anatomie – los und sah ihn an. »Tatsächlich?«
    »Oh ja, Baby.« Er sah bedrückt aus. »Ich lasse dir keinen Raum, bedränge dich selbst in unserer Wohnung, aber ich kann dir versichern, dass ich es nicht bewusst

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